Rezension zu "Die neue Psychologie der Zeit" von Philip G. Zimbardo
'Was war, was ist, was kommen wird' oder 'Vertraue auf Allah, doch binde dein Kamel an'
Inhalt:
Nach einem ausführlichen Prolog, in dem Philip Zimbardo und John Boyd auf neuere Forschungserkenntnisse im Bereich der Zeit und der Zeitperspektiven eingehen, erklären die Autoren, 'wie Zeit wirkt' und gehen auf Zusammenhänge mit Gesundheit, Liebe und Politik ein. Im Buch befindet sich zudem der 'Zimbardo Time Perspective Inventory' (ZTPI) mit dem der Leser sein eigenes Profil bezüglich unterschiedlicher Zeitperspektiven erstellen kann. Anschließend erhält man Erläuterungen zu den einzelnen Perspektiven ('negative Vergangenheit', 'positive Vergangenheit', 'fatalistische Gegenwart', 'hedonistische Gegenwart', 'Zukunft' und 'transzendentale Zukunft') sowie Ratschläge, wie sich das individuelle Zeitperspektiven-Profil ändern lässt.
Mein Eindruck:
Den Autoren ist es hervorragend gelungen, ein leicht verständliches Buch zu schreiben, das auch für Laien geeignet ist. Dennoch bieten Zimbardo und Boyd ein wissenschaftliches Buch, das keine haltlosen Argumente bringt, sondern Geschriebenes an eigenen und fremden Studien belegen kann. Somit bietet das Buch eine gelungene Mischung aus Selbsthilfe, Denkanstößen und Wissenschaft. Besonders gut hat mir das Kapitel über transzendentale Zukunft und Selbstmordattentäter gefallen, welches sehr spannend, eindrucksvoll und weise ist.
Da mir als Psychologin viele der im Buch erläuterten Konzepte, Studien und Betrachtungsweisen geläufig sind, empfand ich das Buch bisweilen als ein wenig repetitiv. Doch der angenehme Schreibstil der Autoren ermöglichte es, dass ich mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt und mich nicht gelangweilt habe.
Mein Resümee:
Sehr empfehlenswert, wenn man sich wissenschaftlich für Zeit, für (Sozial-) Psychologie, für Zimbardos Forschungsarbeiten oder einfach nur für seine eigenen Einstellungen und für mögliche Einstellungsänderungen zum Thema Zeit interessiert.
Empfehlungen:
Ich kann zudem Zimbardos 'Luzifer-Effekt' und Levines 'Landkarte der Zeit' empfehlen.