Rezension zu "Das venezianische Spiel" von Philip Gwynne Jones
Es ist der erste Band einer Serie in deren Mittelpunkt Nathan Sutherland steht, Übersetzer und Britischer Honorarkonsul in Venedig. Meistens suchen ihn englische Touristen auf, die ihre Pässe verloren haben, oder einfach nach Restaurant- und Sightseeing-Tipps fragen. Doch eines Tages betrifft ein Mr. Montgomery Nathans Büro und bittet ihm, ein Päckchen, für ihn einige Tage lang sicher im Safe aufzubewahren. Er werde es in einigen Tagen wieder abholen. Für diesen Gefallen, sehr gut auf das Päckchen aufzupassen, wird er 10.000 € erhalten. Nathan lehnt dennoch ab. Doch am nächsten Tag erhält er über Umwege das Päckchen wieder und er hat nicht die Wahl, es nicht anzunehmen. Neugierig geworden, öffnet er es und damit beginnen nicht nur für ihn lebensgefährliche Tage und die Frage, was es mit diesem antiquarischen Buch auf sich hat. Denn wäre es echt, wäre es eine Sensation auf dem und bald stellt sich heraus, dass mehrere Personen daran interessiert sind, um jeden Preis.
Eine spannende Geschichte, reizvoll auch deshalb, weil die Hauptperson Nathan und Ich-Erzähler dieser Geschichte, eben kein polizeilicher Ermittler ist, sondern mit der Hilfe von Freunden und Bekannten recherchiert. Gleichzeitig jedoch merkt man jeder Zeile an, dass der Autor tatsächlich in Venedig lebt und diese Stadt mit allen ihren Schattenseiten liebt. Großartige Beschreibungen der Stadt, der Architektur, der Sehenswürdigkeiten, Brücken, Palazzi, vor allem aber auch der von den Touristen bis jetzt unentdeckten kleinen Gassen, versteckten Plätze, Lokale und der Menschen, die in dieser Stadt leben. Lesevergnügen mit Sehnsuchtseffekt.
(Gelesen im englischen Original The Venetian Game.