Rezension zu "Jugendkult Gewalt" von Philip Streit
Der österreichische Psychologe und Soziologe Philip Streit legt mit diesem Buch eine Studie vor, die sich von vielen schnell produzierten Büchern, die sich über Formen und Folgen jugendlicher Gewalt
äußern, wohltuend unterscheidet. Nicht nur in seiner wissenschaftlichen ( aber immer verständlichen) Herangehensweise, sondern weil es sich jede aufgeregte Hektik versagt und mit zahlreichen hilfreichen Ideen für Eltern und Experten aufwartet, die allein den Preis des Buches wert sind.
Philip Streit ist von einem grundlegend überzeugt: „Jugendgewalt ist kein Schicksal, dem wir Erwachsene hilflos ausgeliefert sind. Sie hat Hinweischarakter, entsteht sie doch im sozialen Umgang miteinander, auch der Suche nach Beziehung, Platz, Halt, Anerkennung. Es gilt den Zusammenhang zwischen Beziehungs- und Bindungsgeschehen und aufkeimenden aggressiven Impulsen zu berücksichtigen. Das eröffnet die Möglichkeit, schwerwiegender chronischer Aggression (Gewalt) vorzubeugen.“
Ein wichtiges Buch für Eltern, Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter, Therapeuten und Berater. Ein Buch, das nicht jammert und verdammt, anklagt oder ausgrenzt, sondern ein Buch, das verstehen will, integrieren und heilen.