Philipp Bagus

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Lebenslauf

Philipp Bagus ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid. Er veröffentlicht Beiträge in internationalen Fachzeitschriften wie Journal of Business Ethics, Independent Review und American Journal of Economics and Sociology. Seine Arbeiten wurden mit dem »O.P. Alford III Prize in Libertarian Scholarship«, dem »Sir John M. Templeton Fellowship«, dem »IREF Essay Preis« und dem »Ron Paul Liberty in Media Award« ausgezeichnet. Er ist außerdem Träger des »Ludwig Erhard Förderpreis für Wirtschaftspublizistik 2016« Sein Buch Die Tragödie des Euro (Finanzbuch Verlag) wurde in dreizehn Sprachen übersetzt. Mit David Howden hat er außerdem das Buch Deep Freeze: Iceland’s Economic Collapse veröffentlicht.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Philipp Bagus

Cover des Buches Wir schaffen das - alleine! (ISBN: 9783959720434)

Wir schaffen das - alleine!

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Erschienen am 20.03.2017
Cover des Buches Die Ära Milei (ISBN: 9783784437194)

Die Ära Milei

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Erschienen am 23.09.2024
Cover des Buches Die Ära Milei (ISBN: 9783784485003)

Die Ära Milei

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Erschienen am 23.09.2024
Cover des Buches Ludwig von Mises (ISBN: 9783898798242)

Ludwig von Mises

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Erschienen am 11.09.2013

Neue Rezensionen zu Philipp Bagus

Cover des Buches Wir schaffen das - alleine! (ISBN: 9783959720434)
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Rezension zu "Wir schaffen das - alleine!" von Andreas Marquart

Dr_M
Ist der Gegenentwurf zur EU die Kleinstaaterei?

Die Autoren dieses Buches, beide Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, versuchen in ihrem Text den Nachweis zu erbringen, dass kleine Staaten gegenüber großen enorme Vorteile besitzen. Dies zielt insbesondere gegen die EU in der jetzigen Form, bei der man durchaus den Eindruck gewinnen kann, dass sie mehr Probleme schafft als löst. Doch die EU ist neben ihrem Streben nach Größe und Bedeutung vor allem ein sozialistisches Projekt, was man schon alleine an der häufigen Benutzung des Begriffs "Solidarität" erkennt, der in der Sprache des Sozialismus stets ein Synonym für Umverteilung, also partielle Enteignung, darstellt. Darum geht es aber in diesem Text nicht. Hier spielt nur die Größe von Ländern oder Systemen eine Rolle. 
Das Buch beginnt mit einem Vorwort von Roland Tichy, das eine erhebliche Trump-Fixierung besitzt und nicht unbedingt zum Inhalt des Buches passt, schließlich ist Trump auch nicht unbedingt ein Verfechter freier Märkte. Im ersten Kapitel befassen sich die Autoren mit dem Brexit und hoffen dabei, dass der Ausstieg der Briten das Ende der EU einläuten könnte. 
Danach folgen Kapitel, in denen gezeigt wird, dass kleine Staaten gegenüber großen Systemen  Vorteile in der Stabilität, bei der Kontrolle der Bürokratie und beim Friedenswillen besitzen. Sie würden außerdem den politischen Wettbewerb und den Wettbewerb im Geldsystem befördern. Das liest sich alles sehr gut und klingt zunächst einleuchtend. Bei näherer Betrachtung fällt allerdings auf, dass die Autoren natürlich auch ein wenig die Vorteile kleiner Staaten in zu schönen Farben malen und Nachteile weglassen. So entsteht ein Bild einer schönen friedlichen Welt vieler kleiner Staaten, die alle ganz harmonisch miteinander auskommen und im Wohlstand leben. Irgendwie ist das zu schön, um wahr zu sein. 
Das erste Mal wurde ich stutzig als ich las, dass man beispielsweise die Oberlausitz aus Sachsen ausgliedern könnte. Da schon konnte man dann auch erwarten, dass die Autoren ein Loblied auf die deutsche Kleinstaaterei bis 1871 singen würden. Und tatsächlich: "Von der Zersplitterung in die deutschen Kleinstaaten profitierte die deutsche Kultur noch lange."  Das mag richtig sein. Doch dann kommt: "Die so gewinnbringende Zersplitterung war jedoch schon zuvor mit der Gründung des deutschen Kaiserreiches im Jahre 1871 zu Ende gegangen, als sich die verhängnisvolle Zentralisierung Deutschlands verfestigte und der schleichende Niedergang begann." 
Nun, irgendwie scheinen die Geschichtskenntnisse der Autoren nicht besonders weit zu reichen oder tief zu gehen. Nach der Reichsgründung kamen die Gründerjahre, denn endlich konnten sich die Märkte in Deutschland entfalten. Für Anhänger freier Märkte, für die sich die Autoren halten, ist ihr Verständnis der Reichsgründung mehr als merkwürdig. Leider ist das typisch für das gesamte Buch, auch wenn es möglicherweise nicht sofort auffällt. Das Bild der Autoren lässt alle Faktoren und Probleme einfach weg, die ihre Ansichten stören. 
Am Ende des Buches wird es dann lustig. Dort findet man zwei Zukunftsvisionen. Die den Autoren zugeneigte beschreiben sie so: "Langsam, aber sicher glich die Landkarte Europas einem Flickenteppich; wie Deutschland zu Goethes Zeiten. Jede neue kleine Nation, Region oder unabhängige Stadt verfolgte konsequent eine Politik des freien Handels mit anderen Nationen. Mehr und mehr Länder konzentrierten sich auf das, was sie am besten konnten, schauten beim Nachbarn ab, ahmten nach und vermieden die Fehler, die andere irrtümlicherweise begangen hatten." 
Man könnte noch weitere lustige Zitate aus dieser Vision hier anbringen, um ihren irrationalen Märchencharakter vorzuführen. Oder um den kompletten Unsinn dieser Vorstellung zu entlarven. In Deutschland existiert eine gewisse Form solcher Regionalität. Jedes Bundesland ist beispielsweise immer noch mehr oder weniger für die Bildungspolitik bei sich zuständig. Es wird in der Bildungspolitik aber nicht etwa nachgeahmt, was die Besten machen. Ganz im Gegenteil: In Baden-Württemberg hat es die  gegenwärtige Landesregierung inzwischen geschafft, ein einstmals gutes System ins Gegenteil umzukehren. Und Bremen macht keineswegs die Erfolge Bayerns oder Sachsens nach. 
Wer hat ein Interesse daran, Deutschland in kleine Teile zu zerstückeln? Niemand wird ernsthaft auf eine solche Idee kommen. Und sie ist auch nicht zielführend. Unbegreiflich ist in diesem Zusammenhang die Logik der Autoren. Auf der einen Seite betonen sie, dass Märkte immer die klügste Antwort finden. Deshalb sollte man sie besser nicht unterdrücken oder beschneiden. Auf der anderen Seite sehen sie aber nicht, dass es die Märkte waren, die die deutsche Reichsgründung letztlich erzwungen haben. Und es sind auch die Märkte, die eine gewisse Einheitlichkeit Europas wollen. Nicht die Rückkehr zur Kleinstaaterei ist die Antwort darauf, sondern eine Ausgestaltung dieser Notwendigkeit in einer Form, die die regionale Selbstbestimmung und Vielfalt erhält. 
Unbegreiflicherweise schießen die beiden Autoren in ihrem Buch völlig übers Ziel hinaus. Grundsätzlich jedoch ist ihr Ansatz richtig, seine Ausgestaltung jedoch mehr als nur fragwürdig. 

Die Geldmenge hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Sind wir reicher?

Geld spielt die zentrale Rolle in einer Gesellschaft. Ohne Geld würde keine arbeitsteilige Wirtschaft funktionieren. Merkwürdigerweise aber spielt die Konstruktion unseres Geldsystems überhaupt keine breit diskutierte Rolle, wenn es um zentrale Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung geht. Auch nicht, wenn eine tiefe Finanzkrise Angst und Schrecken verbreitet oder eine Währung ständig gerettet werden muss. Und das hat Methode. Spätestens wenn man dieses leicht verständliche Buch gelesen hat, wird man verstehen, warum das so ist.

Wer in seinem Keller falsche Euros druckt und in Verkehr bringt, geht in den Knast, wenn er erwischt wird. Legal ist es jedoch, wenn ständig neue, aus dem Nichts erschaffene Euros von Banken in Umlauf gebracht werden. Völlig ungehindert kann die Geldmenge permanent drastisch erhöht werden. Das wird dem Normalbürger dann als alternativlos geniale Methode verklickert, um irgendwas zu retten, Zeit für irgendwas zu kaufen oder um scheinbare Wohltaten unters Volk zu bringen. Doch durch Bedrucken von Papier werden keine neuen Werte geschaffen, sondern es wird nur der Preis vorhandener Werte in dieser Währung in die Höhe getrieben.

Die meisten von uns können sich etwas anderes als staatliches Zwangsgeld nicht vorstellen. Irgendwie war dieses Geld, in dem man als Arbeitnehmer bezahlt wird und seine Steuern entrichten muss, schon immer da. Aber in einer Marktwirtschaft, in der die Menschen auf freiwilliger Basis miteinander Verträge schließen, ist eine solche Konstruktion ein Fremdkörper, der an der zentralen Stelle der Gesellschaft eine zerstörerische Kraft entfaltet. Wenn man die verheerenden Folgen dieser Fehlkonstruktion verstehen möchte, ist man bei diesem Buch bestens aufgehoben. Es erklärt auf geradezu wunderbar einfache Weise eine ebenso einfache und leicht verständliche ökonomische Theorie, für die es in Deutschland keine Lehrstühle gibt und die man gerne aus der öffentlichen Diskussion verbannen möchte.

Einer ihrer Vertreter brachte es sogar zu einem Wirtschaftsnobelpreis. Die sogenannte Österreichische Schule der Nationalökonomie benötigt keine mathematischen Modelle. Sie folgt der Logik menschlichen Handelns und erklärt auf diese Weise, wie eine Volkswirtschaft tatsächlich funktioniert. Akzeptiert man menschliches Handeln, dann ist diese Theorie nicht widerlegbar und vor allem ganz einfach zu verstehen.

Die beiden Autoren dieses Buches zeigen auf dieser Grundlage, wie man alle grundsätzlichen ökonomischen Probleme, mit denen wir uns gegenwärtig herumschlagen, auf die Konstruktion des Papiergeldsystems zurückführen kann. So lange es dieses System geben wird, solange bleiben also auch seine Folgen.

Der Text ist so herrlich geschrieben, dass man ihn auch in den Grundzügen als Schulbuch benutzen könnte. Nur das wird natürlich nicht passieren, weil es ein klares Interesse in den politischen und den Finanzeliten gibt, diese zerstörerische Konstruktion zu vernebeln. Ohne sie wären nämlich Schuldenorgien und die Exzesse der Finanzwirtschaft ebenso unmöglich, wie die völlig überzogene Bedeutung des Bankensystems.

Nach dem Lesen dieses Buches wird man auch verstehen, dass unser Geld nur als Schuld existiert. Ohne Schulden also auch kein Geld. Und wenn man irgendwann diese Schulden bezahlen will oder muss, dann verschwindet auch das Geld. In diesem Fall von den Konten derjenigen, die es noch haben. Es ist kein Zufall, dass der deutschen Staatsschuld ungefähr genau so viel Guthaben seiner Bürger gegenüberstehen.

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