Rezension zu "Wer wir sind, und was wir wollen" von Philipp Riederle
"Insofern passt die Vision mit dem implantierten Chip im Körper ganz gut, und sie ist nur bedingt eine Horrorvision"
Naja da fängt es doch schon an. Für viele Autoren von Dystopien ist es die Horrorvorstellung schlechthin, aber natürlich nicht für die Digital Natives bzw. Digital Immigrants, oder wie auch immer...
In dem Buch soll es eigentlich über die Generation der "vernetzten Jugendlichen" gehen und wie sie ihren Alltag über Smartphone und Co. managen. Aus diesem Grund habe ich das Buch auch gekauft. Leider ging es aus meiner Sicht ziemlich in eine Richtung und hatte auch einige Wiedersprüche. Der Autor macht z. B. das Auto fahren schlecht (ok also in der Stadt), fährt aber selbst Auto, da er auf dem Land lebt. Auch das Thema Politik, hat einen faden beigeschmack. Er nennt das Thema Gaddafi (also Libyen) und wie der Diktator u. A. dank Social Media gestürtzt wurde. Naja zumindest wie die Berichterstattung über Social Media verlief. Hey surprise zumindest zu diesem Thema gibt es eben auch im Internet Beiträge genau in
die andere Richtung, dass der böse Diktator vielleicht gar nicht so böse war... Soll das Buch hier gezielt in eine bestimmte Richtung lenken? Also ich spreche nicht von richtig oder falsch...
2 Sterne deshalb, weil ich den Schreibstil für dieses Thema super finde, aber manchmal artet es auch einfach in gut verpackte Beleidigungen gegen die "ältere Generation" ab. Interessant wäre es auch, wenn der Autor, der sich ja wirklich auch mit dem Hintergrund der Technik auskennt mehr auf Nutzen und Risiken eingehen würde. Viele Fakten über Apps haben mir sehr gefallen, sind aber ein bisschen zu kurz gekommen. Das Buch richtet sich an die ältere Generation um zu verstehen wie diese Generation tickt, aber auch als junge Generation ist mir nach dem Buch nicht ganz klar, was diese Genaration eigentlich will.