Philipp Spiering

 4 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von STATEMENTS, Statements und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Philipp Spiering, geboren 1994 in Aachen, ist Schriftsteller, Sportler und Wandersmann. 2018 veröffentlichte er seine ersten kleineren Arbeiten, zwei Jahre später folgte mit der kontroversen Novellen-Trilogie "Statements" sein offizielles Debüt. Nach einigen intensiven Studien lyrischer Ausdrucksformen kehrte er 2023 mit dem phantastischen Erzählband "Alchemie" zurück in das Areal der Belletristik, bleibt der Dichtung jedoch weiterhin eng verbunden, vor allem als Herausgeber der Lyrik-Anthologie "Poets of the New World".

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Philipp Spiering

Cover des Buches STATEMENTS (ISBN: 9783982039671)

STATEMENTS

 (3)
Erschienen am 01.03.2020
Cover des Buches Statements (ISBN: 9783347236493)

Statements

 (2)
Erschienen am 26.01.2021
Cover des Buches Alchemie (ISBN: 9783347940208)

Alchemie

 (0)
Erschienen am 15.05.2023
Cover des Buches Don Juans letzte Stunden: Rosenhaus 9, 4 (ISBN: B08R43JJT3)

Don Juans letzte Stunden: Rosenhaus 9, 4

 (1)
Erschienen am 22.12.2020

Neue Rezensionen zu Philipp Spiering

Cover des Buches Statements (ISBN: 9783347236493)
Buchperlenblogs avatar

Rezension zu "Statements" von Philipp Spiering

Leider unausgegoren
Buchperlenblogvor 4 Jahren

Inhalt

Drei eigentlich unabhängige Novellen, die sich mit einem Kunsthändler auf Abwegen, einem Mann mit zwei Persönlichkeiten und einer Serienmörderin befassen. Eigentlich unabhängig, denn am Ende laufen sie doch alle auf einen Punkt hinaus. 

Rezension

Nun ja.

Ich mag Kurzgeschichten und Novellen ja immer wieder recht gern. Dieses Genre wird meiner Meinung nach zu Unrecht oftmals verkannt, denn es ist eine Kunst, auf wenigen Seiten genug zu erzählen, dass man als Leser nachdenklich zurückbleibt, sprachlos, schockiert oder glücklich. 

Tatsächlich hinterließen Philipp Spierings Novellen bei mir nur einen fragenden Gesichtsausdruck. Was genau habe ich da gelesen? Aber der Reihe nach.

Die erste Geschichte ist das titelgebende Statement. Zunächst lernen wir einen auf den ersten Blick irgendwie unsympathischen jungen Mann kennen, der sich seinen Traum einer eigenen Kunstgalerie verwirklicht hat: Kristian Borgia – und nein, er ist nicht mit den historischen Spaniern verwandt. Dennoch, und in enervierender Häufigkeit, wird er im Verlauf des Buches nur noch Cesare genannt. Eines Tages findet ein reicher Herr mittleren Alters den Weg in seine Galerie, kauft ein Bild und wirft Kristian ein Paar Brocken hin, denen er nachgehen soll. Neue Weltordnung, Schuldgeldsystem, Verkalkung der Zirbeldrüse. Wer nun nicht selbst sofort Google befragt, wird im Buch jedenfalls auch nicht aufgeklärt. Ob das nun ein besonders raffinierter Denkt-Mit-Kniff des Autors ist, sei mal dahingestellt, bei mir kam er jedenfalls nicht an. Nun, jedenfalls scheint Kristian, pardon Cesare, scheinbar fündig, denn er schließt sich einer Organisation an, die gegen das Übel der Welt antritt, natürlich. Da das Ganze reine Selbstjustiz beinhaltet und auch hier wenig bis gar nicht schlüssig erläutert wird, blieb mein Verständnis für die Beweggründe eher vager Natur.

Die zweite Novelle befasst sich mit einem laut Klappentext von Schizophrenie betroffenem jungen Mann. Den einen Morgen wacht er als poetisch veranlagter Albert auf, der nicht recht mit Frauen umzugehen weiß und sich auch ansonsten häufig eher zurückgezogen verhält. Am nächsten Tag ist er Arthus, ein kokainvertreibender Draufgänger und Frauenheld. An dieser Stelle möchte ich dringend darauf hinweisen, dass Schizophrenie keineswegs mit einer Identitätsstörung jedweder Art zu verwechseln ist. Dass man eine Geschichte schreibt, in der die Erkrankung des Mannes Dreh- und Angelpunkt ist, und sich scheinbar rein gar nicht mit der Symptomatik dieser schweren psychischen Erkrankung auseinandergesetzt hat, finde ich ziemlich bitter. Dass im Laufe der Seiten ein verpfuschter Drogendeal, ein Kettensägen-Lauf über Dächer, und ein an einer heißen Glühbirne angebrannter Joint zum Zuge kommen, haben das Ganze dann auch nicht mehr gerettet. 

Novelle Nummer Drei nennt sich Lichtbringer. Hier nun haben wir größtenteils einen Dialog zwischen einem Psychoanalytiker und einer im Gefängnis sitzenden Serienmörderin. Ähnlich wie in der ersten Novelle werden uns Lesern einige Brocken hingeworfen, denen wir und der Analytiker ganz für uns nachgehen sollen. Denn die Gesinnung, die hinter den Morden steckte, verbirgt sich unter Thesen, die Luzifer – den Lichtbringer und Verführer auf Erden – zum Bösen par excellance erklären. Der Autor versucht sich hier an einigen interessanten Fragen, die innerhalb des Gesprächs aufgeworfen werden, deren Antworten mir aber persönlich zu geistig verklärt erschienen. Möglicherweise fehlt mir hier aber auch einfach das philosophische Gen, um den tieferen Sinn dahinter zu verstehen. Tatsächlich verstanden habe ich allerdings, dass sich die Schlange in den eigenen Schwanz beißt, denn wurde die Erleuchtung in der ersten Novelle noch mittels Meditation gesucht, so ist diese nun des Teufels Dreizack. Und das, obwohl sich am Ende doch zeigt, dass alle Novellen miteinander in Zusammenhang stehen, auch wenn dieser sich eher als Rattenschwanz hinterherzieht.

Sehen wir einmal davon ab, dass mir sämtliche Charaktere unsympathisch waren und es mir eigentlich herzlich egal war, welche Wendung das Schicksal für sie bereithielt, so fehlten mir in diesem Buch einfach die Hintergrundinformationen. Eine Organisation, deren einziges Bestreben eine neue Weltordnung und rechtschaffene Selbstjustiz darstellt, hätte meiner Ansicht nach gut beleuchtet werden können. Das funktioniert auch in Kurzgeschichten prima, nur dann nicht, wenn man jegliche Möglichkeit der Information abkürzt und den Leser sich selbst überlässt.

Fazit

Die Idee der zusammenhängenden Novellen fand ich gut. Auch die Organisation, die scheinbar alle drei Geschichten zusammenhält, hätte eine gute Grundlage abgegeben, jedoch fehlen eindeutig Hintergrundinformationen (und sympathischere Charaktere), um tatsächlich an der eigenen Denkweise zu rütteln, und vor allem um im Gedächtnis zu bleiben. 

Cover des Buches Statements (ISBN: 9783347236493)
Olivia_Groves avatar

Rezension zu "Statements" von Philipp Spiering

Bahnbrechend, nervenaufreibend & raffiniert
Olivia_Grovevor 4 Jahren

Die geniale Story konnte mich ab dem ersten Satz total mitnehmen und ist direkt zu einem Highlight geworden.

Ein einzigartig grandioser Schreibstil, der auf Anhieb flasht und verzaubert, und die ausgefallenen, markanten Charaktere machen diese außergewöhnliche Geschichte - jede der drei einzeln für sich, aber auch als Gesamtkonstrukt - fesselnd und atemberaubend!

Ich bewundere es, wie der Autor Philipp Spiering mit den Worten umgeht, wie er so ausgeklügelt und absolut mitreißend schreibt, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Man will immer weiterlesen und hofft dabei, dass es doch bitte niemals endet. Die Charakterzeichnungen sind charismatisch und differenziert.  

Präzise aufeinander abgestimmt glänzen die perfekt ausgearbeiteten Handlungsstränge und führen zu einem fulminanten Ende. Die Dialoge sind allesamt geprägt von relevanten und äußerst interessanten Themenspektren. Dadurch hat der Autor eine hervorragende Mixtur aus Figuren, Sprache, Setting und Pointe geschaffen.

Zusammenfassend darf ich sagen, dass mich die drei zusammenhängenden Novellen mit allen Facetten begeistern konnten - ein höchst literarisches Werk mit charmanten Charakteren und einer humorvoll intelligenten Sprache, die ich selten so gelesen habe. Mehr als empfehlenswert!

Systemkritisch, horizonterweiternd und mit einer Prise philosophischer Weltanschauung lehrt uns dieses Buch, mit geöffneten Augen durch die Welt zu schreiten und aufzuhören, in Schubladen zu denken. 

Cover des Buches STATEMENTS (ISBN: 9783982039671)
bookupbabys avatar

Rezension zu "STATEMENTS" von Philipp Spiering

Großartiger Schreibstil
bookupbabyvor 5 Jahren


„Aber ist das Ihr endgültiges Statement?“

„Mein Statement?“ 

„Ja, Ihr Statement. Damit meine ich das, was von Ihnen übrig bleibt, wenn Sie tot sind. Das, was Sie der Nachwelt hinterlassen; woran die Leute zuerst denken, wenn sie an Sie denken.“ 



Ich habe mich von Anfang an gefragt, was es wohl mit dem Titel „Statements“ auf sich hat. Im dritten Kapitel kam dann die Auflösung. Das hat mich überlegen lassen, welches Statement möchte ich hinterlassen? Das hat mich am meisten um Nachdenken gebracht. 



Die Trilogie hat mich an manchen Stellen an die Werke von John Strelecky erinnert, da man zum Nachdenken angeregt wird und etwas für sein eigenes Leben mitnimmt. 



Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen!  Besonders die eloquente Ausdrucksweise, und dass man als Leser direkt angesprochen wird. Ich konnte mir die Geschichte gut als Hörspiel vorstellen. 



Der Protagonist des ersten Teils, Kristian der Künstler, hat mir am besten gefallen. Aber interessanter und spannender waren die Protagonisten des zweiten und dritten Buches. Ich fand ich es unglaublich interessant, die Welt aus der Sicht eines Schizophrenen und einer Serienmörderin zu erleben. Ebenfalls kam die Spannung gerade im zweiten Teil des Buches nicht zu kurz.



Das Ende war ein wenig unbefriedigend, da ich mir mir ein Happy End für alle gewünscht hätte. Das wäre wahrscheinlich ziemlich unrealistisch geworden, so war das Ende auf jeden Fall realistisch und glaubhaft! 



Ich weiß, dass es nicht legitim war, mit welch drastischen Maßnahmen manche Mitglieder der Organisation für die Gerechtigkeit gekämpft haben. Andererseits hat Leonard Kreuzer immerhin sein Statement hinterlassen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Til Kunze Anerkennung für seine Arbeit im Fall von Eileen von Weidenbach erhält und nicht sein Chef, der keinen Finger gerührt hat. Aber so ist das Leben nun mal. 






Alles in allem hat mir die Trilogie gut gefallen, sie hat mich als Leser neu beansprucht und meinen Lesemonat jetzt schon aufgefrischt! 


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