Philipp Steffan

 4,1 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Sag was!, Sprich es an! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Philipp Steffan widmet sich seit 2017 der politischen Bildungsarbeit zu Rechtspopulismus und demokratischer Teilhabe. Beruflich konzipiert und moderiert er Veranstaltungen und Workshops bei polidia.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Philipp Steffan

Cover des Buches Sag was! (ISBN: 9783751300322)

Sag was!

 (10)
Erschienen am 10.07.2021
Cover des Buches Sprich es an! (ISBN: 9783751300339)

Sprich es an!

 (2)
Erschienen am 10.07.2021
Cover des Buches Sag was! (ISBN: 9783837390049)

Sag was!

 (0)
Erschienen am 08.05.2021

Neue Rezensionen zu Philipp Steffan

Cover des Buches Sag was! (ISBN: 9783841506061)
DerMedienbloggers avatar

Rezension zu "Sag was!" von Philipp Steffan

Missglückte Hilfestellung für die rhetorische Verteidigung unserer Demokratie!
DerMedienbloggervor 3 Jahren

Sollen menschliche Eigenheiten unterbunden werden, steht eine Ideologie über Wertepluralismus und Toleranz, ist die Demokratie in unserem Land gefährdet. Es häufen sich immer wieder Fälle, in denen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Sexualität, Religion und des Aussehens eine andere Behandlung zuteil wird – wenn Unterschiede zwischen Personen als ein bedrohliches und spaltendes Element und nicht als etwas, was uns alle miteinander verbindet, gesehen wird. Dabei sind wir alle unterschiedlich und das ist auch gut so: Es macht uns menschlich.

Verschiedenen Gruppen den Dialog miteinander ermöglichen, den versöhnlichen Schritt aufeinander zu wagen: das könnte eine Lösung für die stets verbreitete Angst vor dem Fremden sein. Wir sehen meist nicht die Individuen, sondern ein von Vorurteilen und Erwartungen gestütztes Schubladenbild. Wann müssen wir das Gespräch mit einer im Fremdenhass festgefahrenen Person aufsuchen, wenn jeder sonst schweigt? Wann habe ich selbst die Verantwortung, für meine Überzeugungen einzutreten und die Demokratie als hohes Gut zu verteidigen? "Sag was!" versucht, genau diese Fragen zu beantworten.

Mit der Grundaussage kann ich mich voll und ganz identifizieren: Gegen Rechtpopulismus müssen wir gebündelt vorgehen und dafür sorgen, dass die Freiheit einers jeden gewahrt bleibt. Trotzdem muss manfrau von Situation zu Situation die Notwendigkeit abwägen, ob und inwiefern sich ein Einklinken in die politische Debatte lohnt.

Mit gut achtzig Seiten Länge bleibt das vorliegende Buch aber in weiten Strecken thematisch zu sehr an der Oberfläche. Weitgehende Teile des Inhalts lassen sich durch gesunden Menschenverstand erschließen, wenn man bei den Gesprächsregeln in der Grundschule etwas aufgepasst hat. Mir erschließt sich die Frage nach der Zielgruppe nicht: An wen richtet sich dieser Ratgeber? Zudem hätte ich mir mehr und ergiebigere Quellen gewünscht, um die Argumentationslinie deutlicher nachvollziehen zu können. Somit wirken viele Ausführungen sehr spekulativ.

Inhaltliche Eindimensionalität sorgt für Diffamierung

Zudem häufen sich einige inhaltliche Probleme in "Sag was!": Autor Philipp Steffan bringt einige Beispiele an, die die Notwendigkeit aufführen, Asylbewerberinnen in unsere Gesellschaft einzugliedern. Dieses solidarische Verhalten ist an sich ja gut und richtig. Indem er sich jedoch in gut 75% aller inhaltlichen Beispiele auf die fälschlicherweise als "Flüchtlingswelle" bezeichneten Gesellschaftsgruppe bezieht, diffamiert er sie als einziges Problem unseres Miteinanders: Und genau das ist falsch.

Zudem, und da möchte ich inhaltlich meine vollste Zustimmung ausdrücken, ist "Sag was!" auch ein Plädoyer für die Verwendung gendergerechter Sprache. Es ist 2020 längst an der Zeit, allen Geschlechtern den gleichen Platz zum Entfalten in unserem alltäglichen Vokabular einzuräumen. Dabei ist ein Gendersternchen für mich weniger als Einschränkung, sondern mehr als eine Erweiterung unseres sprachlichen Horizonts zu werten. Daher fällt es umso negativer auf, wenn man*frau sieht, wie inkonsequent und ignorant hier vorgegangen wurde: Das generische Maskulinum ist häufig die einzige verwendete Form.

Kurz gesagt: Viel gewollt, wenig gewonnen. Informationstechnisch konnte ich nur wenige neue Erkenntnisse gewinnen; teilweise schreckten mich die Darstellungen sogar eher ab. Leider gibt es für mich daher heute keine Leseempfehlung.


«Sag was! Radikal höflich gegen Rechtspopulismus»
ist eine missglückte und nur wenig ergiebige Hilfestellung für die rhetorische Verteidigung unserer Demokratie.

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Cover des Buches Sag was! (ISBN: 9783841506061)
Steffi_He_Yenns avatar

Rezension zu "Sag was!" von Philipp Steffan

Sag was? Aber was? - Eine kleine Anleitung
Steffi_He_Yennvor 4 Jahren

Rechtspopulistisch oder doch nur konservativ? Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Wie gehe ich damit um? Und wie sage ich was?


Dieser kleine, aber feine Ratgeber geht den Dingen auf den Grund. Es wird klar abgegrenzt, was rechtspopulistisch ist und was nicht. Durch Tipps und Taktiken erhält man Anleitung zum höflichen argumentieren gegen rechts. Muster werden analysiert um aufgebrochen zu werden, Sicherheit im Umgang mit bestimmten Situationen wird vermittelt und man hat einen kleinen Leitfaden an der Hand, der weiß Gott kein Patentrezept für alle Diskussionen bietet, aber auf jeden Fall ein Anstoß ist, den Mund auf zu machen und etwas zu sagen, sich zu positionieren und gegen Hetze, Rassismus und Hass zu argumentieren. 


Es ist heute wie damals extrem wichtig etwas zu sagen. Sich abzugrenzen. Sich zu positionieren. Wir werden damit nicht die extremen Populisten überzeugen können, aber wir können die Leute im Alltag in unserem Umfeld vielleicht dazu anregen über Aussagen nachzudenken, Gesagtes zu hinterfragen oder Meinungen zu überdenken.


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Cover des Buches Sag was! (ISBN: 9783841506061)
Mira123s avatar

Rezension zu "Sag was!" von Philipp Steffan

Sag was!
Mira123vor 4 Jahren

Am 29. September 2019, also in exakt einem Monat, ist in Österreich wieder Nationalratswahl. Die letzte Wahl war ja eine totale Schlammschlacht. Mir persönlich ist es egal, wen ihr wählt. Was mir aber wichtig ist und wo ich hoffe, dass ihr mir zustimmt, ist die Tatsache, dass Hetze absolut nicht cool ist. Ohne Ausnahme.

Ich weiß nicht, wie der letzte Monat vor der Wahl verlaufen wird, aber ich möchte auf keinen Fall schon wieder dieses ganze Geschimpfe von vor der letzten Wahl. Da wurde ja mit Hetze, Vorurteilen und Hass echt nicht gespart. Als Vorbereitung beschloss ich also jetzt dieses Buch zu lesen. Ist doch der perfekte Zeitpunkt dafür! Immerhin will ich für etwaige politische Diskussionen vorbereitet sein.
Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich zwei Strategien, um mit Rechtspopulismus umzugehen: Komplett ignorieren oder Konfrontation ohne Rücksicht auf Verluste. Ich kann mich mit keiner der zwei Wege anfreunden, deswegen hatte ich für dieses Buch vor allem die Hoffnung, einen dritten Weg zu finden. Ob sich diese Hoffnung so erfüllt hat, kann ich nicht sagen, die Herangehensweise ist aber garantiert anders, als ich sie kenne. Regel Nummer 1, die uns dieses Buch nämlich vorstellt, ist folgende: Ruhig bleiben und abwägen, ob eine Diskussion überhaupt Sinn macht. Kann und will ich mit dieser Person überhaupt diskutieren? Oder raubt mir das nur Zeit und Nerven und führt zu nichts? Dieser Ansatz gefiel mir schonmal sehr gut und deswegen habe ich dann auch gleich weitergelesen.

Dieses Buch gibt Tipps für eine angenehme Gesprächssituation, beschäftigt sich mit "Sprachspielereien" und Manipulationsstrategien, mit denen Rechtspopulisten so arbeiten und erklärt, woran man Rechtspopulismus eigentlich erkennen kann. Und das alles auf nicht mal 100 Seiten und in einem Format, das in jeder Jackentasche Platz hat. Schon allein am Umfang wird klar, dass es sich hierbei nur um einen ersten Überblick handeln kann und ich denke, dass dieses Buch auch genau das sein soll. Natürlich kann man auch über jedes einzelne dieser Themengebiete mehrere Bücher schreiben. Stellenweise hätte ich mir auch eine etwas ausführlichere Behandlung gewünscht. Aber gerade für den Einstieg ist dieses Buch sicher sehr nützlich. Auch Jugendliche, die sich davor vielleicht noch nicht so viel mit Politik und Rechtspopulismus beschäftigt haben, sollten mit diesem Buch keine Probleme haben. Alles wird ganz einfach erklärt, stellenweise sogar mit Diagrammen, die zum Beispiel das rechtspopulistische Weltbild näher erklären.

Egal, wieviel ihr schon über Politik wisst. Egal, ob und wie oft ihr gegen rechtspopulistische Argumente argumentiert und egal, wie oft und ob ihr überhaupt diskutiert: Wenn ihr aus Österreich kommt und alt genug seid, dann geht am 29. September auf jeden Fall wählen. Egal welche Themen euch wichtig sind: Ihr habt eine Stimme. Nutzt sie bitte auch! Außer ihr wollt eure Stimme für Parteien verschwenden, deren gesamtes Parteiprogramm aus reiner Hetze besteht. Dann bleibt nächsten Monat bitte einfach daheim! Liebe Grüße!

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