Rezension zu Das fünfte Evangelium von Philipp Vandenberg
Rezension zu "Das fünfte Evangelium" von Philipp Vandenberg
von quadrupes
Rezension
Q
quadrupesvor 15 Jahren
Ein altes Pergament, dessen Inhalt geeignet ist, die Existenz der katholischen Kirche in Frage zu stellen; diese Zutaten zu einem Roman haben schon häufig zu spannenden Kirchenthrillern geführt. Philipp Vandenberg ist dies jedoch mit "Das fünfte Evangelium" ziemlich misslungen. Anne von Seydlitz erforscht nach einem tödlichen Autounfall ihres Mannes die Hintergründe der Tragödie und gerät nach und nach in einen Strudel aus Intrigen und Geheimnissen, die sich rund um ein altes Schriftstück drehen, dass das Neue Testament in der uns bekannten Form auf den Kopf stellen könnte. Verschiedenste Gruppierungen versuchen, sich in Besitz des Dokuments zu bringen und schrecken dabei vor nichts und niemandem zurück... Auf 350 Seiten wird die anfängliche Leselust schnell zum Lesefrust. Nur wenige spannende Passagen vermögen den größtenteils zähen Schreibstil vergessen lassen; die Handlung an sich kann nur durch teils unlogische und überkonstruierte Begebenheiten vorangebracht werden und wirkt in sich nicht durchdacht. Die Fülle an Orten und Personen scheint für ein Buch dieses Umfanges nicht geeignet zu sein, was zum Auslassen wichtiger Informationen und zu wahren Zeitsprüngen innerhalb des Romans führt. Die Folge ist eine nur bruchstückhafte Wiedergabe der Ereignisse, die dem Lesefluss nicht gerade förderlich ist. Das Ende gerät dann zur Farce. Zwar versucht Vandenberg, die Geschichte logisch abzuschließen, doch wird dies durch unerklärbare Wendungen auf den letzten Seiten völlig konterkariert. 2 Sterne gibt es nur für eine gute Grundidee und teilweise aufkommende nette Unterhaltung.