Philippe Claudel

 4,1 Sterne bei 254 Bewertungen

Lebenslauf von Philippe Claudel

Philippe Claudel wurde 1962 in Dombasle in Lothringen geboren, wo er als Autor und Regisseur heute noch lebt. In Deutschland gelang ihm 2004 mit «Die grauen Seelen» der Durchbruch. Es folgten ein Erzählungsband und fünf weitere Romane, zuletzt «Brodecks Bericht». Claudels Bücher wurden von der Presse gefeiert und sind bislang in über 25 Sprachen übersetzt worden. 2008 lief auf der Berlinale sein Film «So viele Jahre liebe ich dich».

Alle Bücher von Philippe Claudel

Cover des Buches Die grauen Seelen (ISBN: 9783644012714)

Die grauen Seelen

 (81)
Erschienen am 01.08.2011
Cover des Buches Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung (ISBN: 9783499332586)

Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung

 (71)
Erschienen am 02.05.2008
Cover des Buches Der Junge, der in den Büchern verschwand (ISBN: 9783644306318)

Der Junge, der in den Büchern verschwand

 (32)
Erschienen am 01.08.2011
Cover des Buches Brodecks Bericht (ISBN: 9783499248153)

Brodecks Bericht

 (21)
Erschienen am 01.02.2011
Cover des Buches An meine Tochter (ISBN: 9783644448513)

An meine Tochter

 (16)
Erschienen am 01.08.2011
Cover des Buches Die Untersuchung (ISBN: 9783499257582)

Die Untersuchung

 (9)
Erschienen am 01.08.2013
Cover des Buches Flore (ISBN: 9783939462033)

Flore

 (3)
Erschienen am 24.09.2007
Cover des Buches Die Kostbarkeit des flüchtigen Lebens (ISBN: 9783492314435)

Die Kostbarkeit des flüchtigen Lebens

 (2)
Erschienen am 02.09.2019

Neue Rezensionen zu Philippe Claudel

Cover des Buches Brodecks Bericht (ISBN: 9783941004023)
Jorokas avatar

Rezension zu "Brodecks Bericht" von Philippe Claudel

Der Andere
Jorokavor 2 Monaten

Brodeck soll für die Dorfgemeinschaft einen Bericht verfassen, in dem er beschreibt, wieso ein Fremder, der sogenannte „Andere“ beseitigt werden musste. Widerwillig kommt er diesem Auftrag nach. Parallel verfasst er einen zweiten Bericht, in dem er jedoch seine Sichtweise der Dinge und seine damit verwobene Geschichte erzählt. Er selber galt nicht lange zuvor während des Krieges als fremdartig und wurde denunziert und von den Besetzern in ein Lager verschleppt, in dem er Unmenschliches erfährt, überlebt und nach zwei Jahren Martyrium als gebrochener Mann zurück kehrt.


Sein erfahrenes Leid, vermischt sich mit dem Leidensweg des Anderen, der nach der eigentlichen Überwindung der Katastrophe ins Dorf kommt und zunächst mit offenen Armen empfangen wird. Doch seine seltsame Aufmachung, sein andersartiges Gebaren und sein geheimnisvolles Tun weckt die Angst vor dem Fremden, Unbekannten unter den Dorfbewohnern, die ihn zunehmend als Bedrohung erleben und entsprechend behandeln. Das drohende Unheil zieht über das dörfliche Idylle heran.....


Der Handlungsverlauf ist auch mit den Zeichen in der Natur verwoben. Die Naturgewalten reagieren offensichtlich auf die Geschehnisse unter den Menschen. Selbst die Füchse werden zu einem metaphorischen Bild. Das namenlose Grauen bekommt eine exemplarische Ausprägung. Während Brodecks Leid historisch bekannt und nachvollziehbar ist, erschrickt man über das Schicksal des Anderen. Er scheint, als ob die Dorfbewohner keine Lehren aus dem Vergangenen gezogen haben und mehr Mitläufer als Opfer, ja sogar Kopierende der eigenen leidvollen Erfahrungen während der Okkupationen geworden sind.


Auf dem Begleittext heißt es, es handle sich um ein kleines Dorf im deutsch-französischen Grenzgebiet, hörte sich für mich aber, nach einem in den Bergen von Böhmen oder Mähren an.


Die Handelnden im Krieg erhalten verfremdete Namen.


Christian Brückner liest und das mit einer umfassenden Perfektion. Für die Geschichte gebe ich 4 Sterne, plus einen zusätzlichen für den Vorleser. Es handelt sich um eine gekürzte Lesung, was aber nicht auffällt.


Fazit: Von Philippe Claudel war das mein erstes Werk. Es hat mich neugierig auf weitere gemacht....

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Cover des Buches Die grauen Seelen (ISBN: 9783499237799)
Emilis avatar

Rezension zu "Die grauen Seelen" von Philippe Claudel

Erzählkunst des Autors unbestritten, doch der Aufbau hat mir nicht zugesagt
Emilivor einem Jahr

                                                                                                                                    Bei diesem Roman kann ich den begeisterten Meinungen und guten Bewertungen nicht anschließen. Ich möchte dabei allerdings betonen, dass es mir fern liegt, die Qualität eines Buchs zu beurteilen, es geht mir einzig und allein um mein persönliches Empfinden während des Lesens. 

Obwohl ich die Erzählkunst von Philipp Claudel sehr schätze und schon an anderen Büchern von ihm kennenlernen durfte, mochte ich den Roman "Die grauen Seelen" so gut wie gar nicht.

Der Autor vermag unbestritten, mit wenigen präzisen Worten einen Charakter, Situation oder Stimmung treffend und bildlich zu beschreiben, doch in diesem Buch fehlte mir das Gefühl, das Leben. Aber vor allem hat mich der Aufbau der Geschichte gestört.

Der Ich-Erzähler, ein pensionierter Gendarm, erinnert sich und berichtet. Über seinen Bericht sagt er an einer Stelle: „Dem Leser erscheinen wahrscheinlich meine Ausführungen als nicht zusammenhängendes Geschwätz..." - und ja, genauso habe ich das auch erlebt.   Als nicht zusammenhängend, unstrukturiert, nicht chronologisch, springend von einem zum anderen.

Eine Episode z.B. wird auf ca. Seite 30 erzählt, und auf ca. Seite 90 fortgesetzt. Dazwischen ist keine Rede von diesem Vorfall. Diese Episodenhaftigkeit mag ich persönlich gar nicht. Ich kenne kaum ein Buch, das in der Art erzählt worden ist, und mir gefallen hat.

Die Stimmung des Romans ist von Frage nach Schuld, Gleichgültigkeit, Tod und Gewalt geprägt. Es gibt keinen Lichtblick. Ich verstehe, was der Autor vermitteln wollte, allerdings gefiel mir die Art, wie er es getan hat nicht.

Der Roman ist 2003 mit Prix Renaudot Preis ausgezeichnet und fand zahlreiche begeisterte Leser.

                        

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Cover des Buches Die Untersuchung (ISBN: 9783499257582)
Beusts avatar

Rezension zu "Die Untersuchung" von Philippe Claudel

Kafka für arme Kapitalismuskritiker
Beustvor einem Jahr

Claudels "Untersuchung" ist ein Strassstein, der wie Kafka funkeln möchte, aber zwischendurch mein Gemüt mit konstruierten Absurditäten überfrachtet hat. Für die Aussage (die da lautet: "Im modernen Wirtschaftsleben sind wir Einzelne sinnlos und kennen nicht Anfang noch Ende) hätte ein Drittel der Seiten gereicht. Aber wer kauft schon Romane mit 75 Seiten?

Überbewertet. 

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Zusätzliche Informationen

Philippe Claudel wurde am 02. Februar 1962 in Dombasle-sur-Meurthe (Frankreich) geboren.

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