Rezension zu "Versteckt im Dschungel" von Philippe Nessmann
So macht Geschichte Spaß
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"Die Nilquellen sind heute das größte Rätsel der modernen Geografie. Dem Land und den Männern, die sie einmal finden werden, sind Ruhm und Ehre gewiss! Und ich wünsche mir inständig, dass dieses Land Großbritannien sein wird! Daher möchte ich Ihnen ein ehrgeizige Projekt vorstellen. Der Plan stammt von niemand Geringerem als Richard Burton. Er will das Problem lösen, indem er es umgeht: Da man wegen der Wasserfälle und Sümpfe den Nil nicht hinauffahren kann, will er ihn hinunterfahren."
(S. 11)
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Im Jahr 1857 machen sich zwei Forscher auf nach Afrika um dort die Nilquellen zu finden. Gemeinsam mit ihrem Dolmetscher Sidi Mubarak, auch das Krokodil genannt, reisen sie mit Trägern und Wächtern durch das damals noch sehr geheimnisvolle Afrika. Dort treffen Sie auf wilde Tiere, kriegerische Stämme und haben mit unbekannten Krankheiten zu kämpfen...
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Philippe Nessmann ist ein unglaublich guter Autor, denn ihm gelingt es ohne Probleme Geschichte unterhaltsam, kurzweilig und spannend werden zu lassen.
Sein Schreibstil ist angenehm und einfach zu lesen. Seine Beschreibungen der Landschaft, der Tierwelt, aber auch der Gefahren ist sehr detailliert und farbenfroh, so dass wir die Expeditionsteilnehmer vor Augen haben und ihren Weg genau nachvollziehen können.
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Das Buch hat zwei Akte, da zwei Expeditionen stattfanden bis man auf die Nilquellen stieß. Der erste Akt ist "Expedition zum Tanganjikasee", der zweite Akt "Expedition zum Viktoriasee". Die erste Expedition wird von Richard Burton und John Speke geleitet, die zweite von John Speke und James Grant und auf beiden Expeditionen werden sie von Sidi Mubarak begleitet, aus dessen Sicht wir die Geschichte erzählt bekommen.
Er erzählt vom Leichtsinn der Weißen, der Leichtgläubigkeit, aber auch vom Mut und der Beharrlichkeit, die Nilquellen zu finden.
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Ich liebe ja spannende Bücher, die Wissen vermitteln und aus diesem Grunde bin ich auch absolut begeistert von Nessmanns "Versteckt im Dschungel" und ich finde es bemerkenswert, wenn man es schafft auf diese Art Neugierde zu wecken und Wissensdurst zu stillen.
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Um die Expeditionen für den Leser noch fassbarer zu machen findet sich im Mittelteil des Buches noch ein farbiger Informationsteil mit Originalfotos und Karten. Wir erfahren etwas über die Lebensläufe der Forscher, den Nil im historischen Kontext und können auf den Karten verfolgen, wo wir uns befinden.
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Alles in allem ein wirklich wundervolles Buch, dass ich gerne kleinen und großen Entdeckern ans Herz legen möchte! Seid neugierig und geht mit Burton und Speke auf eine Expedition in das Herz Afrikas.