Phillip Lewis

 4,2 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Phillip Lewis ist in den Bergen von North Carolina geboren und aufgewachsen. Er studierte Jura und arbeitet als Anwalt in Charlotte, NC. »Rückkehr nach Old Buckram« ist sein Erzähldebüt. Es wird in mehrere Sprachen übersetzt und von der New York Times als »Werk eines überragenden Talents« gefeiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Phillip Lewis

Cover des Buches Rückkehr nach Old Buckram (ISBN: 9783442758456)

Rückkehr nach Old Buckram

(6)
Erschienen am 04.11.2019

Neue Rezensionen zu Phillip Lewis

Cover des Buches Rückkehr nach Old Buckram (ISBN: 9783442758456)
N

Rezension zu "Rückkehr nach Old Buckram" von Phillip Lewis

nonostar
Ganz nett aber nicht sehr tiefgründig

Henrys Vater verlässt die Familie als Henry 16 Jahre alt ist ohne sich zu verabschieden. Er war anders als seine Mitmenschen: Er liebte Bücher über alles und wollte selbst auch unbedingt einer der großen Schriftsteller werden. Das wurde jedoch von seinen Eltern nicht verstanden und nur als vorrübergehendes Hobby belächelt. Das Schreiben ällt ihm schwer, er leidet sehr darunter, zieht sich zurück und flüchtet sich in Alkohol. Auch Henry hat keine einfache Kindheit, der unnahbare Vater und die schwierige Situation nachdem dieser verschwunden ist. So bald wie möglich verlässt Henry seine Heimat und der Leser begleitet ihn beim Aufwachsen. Er versucht indirekt seinem Vater nachzueifern, interessiert sich sehr für Literatur und Musik und studiert Jura, ganz wie der Vater.

Nach dem Klappentext hatte ich mir hier etwas komplett anderes erwartet. Ich dachte, das Buch dreht sich vorrangig um die Suche nach dem Vater und dem Versuch, die Vergangenheit zu verstehen. Das ist jedoch nicht der Fall. Der Leser begleitet Henry während seiner Zeit an der Universität. Er versucht die Vergangenheit zu verdrängen, versteckt sich vor seiner Familie und lässt Schwester und Mutter alleine zurück. Das Studium ist geprägt von der ersten Liebe, diversen Alkoholexzessen und Partys sowie gewollt hochtrabend/intelligenten Gesprächen mit seinen beiden Freunden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und locker zu lesen, die Dialoge und Handlungen haben mich jedoch überhaupt nicht berührt. Alles war mir irgendwie zu aufgesetzt und so manches Hin-und-her hat sich mir nicht erschlossen. Von den Figuren hatte ich mir deutlich mehr erhofft, sie sind sehr mit sich selbst beschäftigt und damit sich und anderen zu gefallen. Erst ganz am Ende kehrt Henry tatsächlich nach Old Buckram zurück, wobei es auch da nicht wirklich um das Aufarbeiten seiner Vergangenheit geht. Lewis schreibt auch sehr detailliert, was mir manchmal etwas zu viel war, da so der Fokus etwas verloren ging für mich. An anderen Stellen wiederum fand ich den Detailreichtum durchaus auch gut.

"Rückkehr nach Old Buckram" ist kein schlechtes Buch, aber es hat mich auch nicht vom Hocker gerissen und wird mir wahrscheinlich nicht lange im Gedächtnis bleiben. Für mich ist es weniger ein tiefgründiger Roman über Familie und Zusammengehörigkeit als eine nette Geschichte über einen jungen Mann, der versucht im Leben zurecht zu kommen. Insgesamt hatte ich mir hier deutlich mehr erhofft.

Cover des Buches Rückkehr nach Old Buckram (ISBN: 9783442758456)
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Rezension zu "Rückkehr nach Old Buckram" von Phillip Lewis

Carameli
Die Schwierigkeiten des Lebens und des Schreibens

Eigene Meinung:


Da ich bisher sehr wenige Romane dieser Art gelesen habe, fiel mir der Einstieg etwas schwer. Doch schon bald fühlte ich mich mit der Erzählweise, der Schreibart sowie der Darstellung wohl und ich konnte die Geschichte vollständig auf mich wirken lassen und genießen. 


Der Roman begleitet den Protagonisten Henry Astor beim Erwachsenwerden. Vor allem seine Kindheit wird durch Schicksalsschläge, Verluste und dem Streben nach Aufmerksamkeit und Anerkennung geprägt. Doch die Leidenschaft zu dem geschriebenen Wort und zu der Musik verbindet die Familie intensiv. Die Beziehung zwischen Henry und seinem Vater ist schwierig und zeigt das Liebe zwar bedingungslos ist, aber dennoch ihren Preis haben kann.


Nach seinem Schulabschluss flüchtet Henry vor all den schmerzlichen Erinnerungen und vor seiner Familie aus dem kleinen Städtchen Old Buckram in den Bergen North Carolinas. Er lässt seine Mutter und vor allem seine Schwester, deren inniges Verhältnis darunter leidet, zurück. 


Doch Henry muss schlussendlich feststellen, dass er sich den Dämonen und Geistern der Vergangenheit stellen muss. So kehrt Henry, wie auch sein Vater einst, zurück nach Old Buckram, um sich der Vergangenheit und dem Schmerz zu stellen. Old Buckram ist für beide ein Ort, der nicht ganz Heimat bedeutet, mit dem sie sich jedoch auf eine bestimmte Art verbunden fühlen und mit dem beide sowohl leidenschaftliche, liebevolle als auch schmerzliche Erinnerungen verbinden. 


Der Roman besticht durch Sprache, Stil, authentische Charaktere und vor allem durch einen Schauplatz, der die Gefühle, die Stimmung und die Einsamkeit der Charaktere und der Geschichte widerspiegelt.  Vor allem die Einsamkeit, die durch das Festhalten an Träumen, durch die Gesellschaft oder durch schwere Schicksalsschläge verursacht werden kann, zeigt der Autor stilistisch schön auf. 


Fazit:
Die „Rückkehr nach Old Buckram“ ist ein Familiendrama, das sich erst zum Ende hin vollständig offenbart, die Schwierigkeiten des Lebens und der Einsamkeit aufzeigt und Schritt für Schritt die Geister der Vergangenheit vertreibt. Ein beeindruckendes Debüt des Autors, das mit bekannten Autoren und Büchern gefüllt ist und die tiefe Leidenschaft sowie die Schwierigkeiten des Schreibens hervorhebt.


Danke an das Bloggerportal des Randomhouse Verlags für das Rezensionsexemplar!

Cover des Buches Rückkehr nach Old Buckram (ISBN: 9783442758456)
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Rezension zu "Rückkehr nach Old Buckram" von Phillip Lewis

Giselle74
Ein lebenswertes Leben

Fast würde ich ja sagen, "Rückkehr nach Old Buckram" sei der perfekte Schmöker für freie Tage, wenn nicht das Wort Schmöker ein Hauch von Trivialität umwehen würde. Und trivial ist dieser Roman nun wirklich nicht. Phillip Lewis' Debüt besticht durch seine feingezeichneten Charaktere, die Beschreibungen der umgebenden Natur und die Dichte seiner Erzählung. Man fühlt sich förmlich eingeladen nach Old Buckram, dieses Provinznest in den Blauen Bergen North Carolinas. Und damit sind wir dann doch irgendwie wieder beim Schmöker...
Aber von vorne: Henry Astor ist in Old Buckram aufgewachsen. Zusammen mit seinem Vater, seiner Mutter, seinen Schwestern, in einem riesigen alten Haus etwas außerhalb des Ortes. Seine Kindheit ist beileibe nicht unbeschwert, aber geprägt vom Zusammenhalt der Familie und der gemeinsamen Liebe zu Büchern. Henrys Vater arbeitet, unter dem Gespött der anderen Dorfbewohner, an einem Roman und das Leben im Haus wird dem untergeordnet. Still zu sein, wenn der Vater schreibt, auf kleine Aufmerksamkeiten zu hoffen, den Vater durch Bücherwissen zu beeindrucken, das ist Henrys Alltag.
Doch eines Tages stirbt eine der Schwestern und kurz darauf verschwindet der Vater spurlos. Die Familie zerbricht. Und Henry zieht es nach der Schule in die Ferne, weit weg von Old Buckram.
Das Buch beginnt mit seiner Rückkehr. Stück für Stück wird mehr von der Familiengeschichte enthüllt, erfahren wir mehr über die Vorgeschichte der Charaktere, über ihre Träume, Wünsche und Realitäten.
Lewis gelingt es hervorragend, herauszuarbeiten, wie es einem als Außenseiter in einer Dorfgemeinschaft geht, wie einsam Bildung und individuelle Träume machen können. "Rückkehr nach Old Buckram" ist trotz allen Ernstes ein fast märchenhaft verwunschenes Buch, wozu das Haus mit seiner riesigen geheimnisvollen Bibliothek viel beiträgt und die Abgeschiedenheit des Ortes.
Ein wirklich schönes, anrührendes Buch und ein kleines Geschenk für Bücherfreunde.

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