Vor einiger Zeit, als ich durch meinen Feed wischte, wurde mir dieses Buch von einer mir bisher unbekannten Autorin vorgeschlagen. Anschließend habe ich mich etwas über diese informiert. Der erste Eindruck vom Buch konnte mich dazu überzeugen es mir zu kaufen. Da mein SuB nur temporär bis quasi nicht vorhanden ist, landete „Die Nähe, die wir suchen“ zügig an der Spitze meines Lesestapels.
Fangen wir diesmal beim Cover an, immerhin ist es hauptverantwortlich dafür, dass ich mir das Buch so schnell gekauft habe. Optisch einfach gehalten. Ohne viel Glitzer, Muster, Reflexionen. Einfach nur eine Fotografin, die ihre Kamera in unsere Richtung hält. Farblich wundervoll abgestimmt. Es ist wirklich sehr angenehm anzusehen. Eine willkommene Abwechslung in diesem Genre, in dem viele Bücher stellenweise komplett übertreiben. Hauptsache es funkelt und hat grelle Farben. Der Titel passt perfekt zur Handlung. Denn genau darum geht es. Auch hier eine Punktlandung.
Der positive Eindruck setzt sich auch in der Handlung fort. Der Einstieg wurde recht einfach gehalten. Fiona (25) ist eine Hochzeitsfotografin, die sich erst vor Kurzem von ihrem Partner getrennt und ihr Lager auf unbestimmte Zeit bei ihrem besten Freund Tomme aufgeschlagen hat. Letzterer arbeitet als Florist und steht ihr fleißig zur Seite. Die beiden ergänzen sich nicht nur beruflich perfekt, sondern auch privat. Das merkt man direkt auf den ersten Seiten. Als müssten sie ja rein theoretisch auch als Pärchen funktionieren? Oder? Ja, eigentlich schon. Das sage nicht nur ich, sondern auch deren komplettes Umfeld, welches kurz und knapp in wenigen Worten vorgestellt wurde. Diese wirkten trotz schneller Vorstellung nie fehl am Platz, oder gar störend. Jede/r hatte seinen/ihren Auftritt, welcher die gegenwärtige Situation ausreichend ergänzte.
Der Alltag der „besten Freunde“ wurde locker erzählt. Fionas Fotografen-Alltag hat mir dabei am besten gefallen. Irgendwie logisch, immerhin fotografiere ich selbst gerne. Kann ihre Begeisterung also nachvollziehen. Tomme war mir auch sympathisch, was ebenfalls mit einem meiner Hobbys zu tun hat. Pflanzen sind toll. Der Titel des Buches macht in Bezug auf die beiden komplett Sinn, denn man merkt auch als Leser:in, dass da mehr sein könnte als „nur“ Freundschaft. Es gibt einfach zu viele Zufälle, die dafür sprechen. Das langsame Entdecken, und das Eintreten der Realisierung von Fiona und Tomme, hat mir beim Lesen am meisten Spaß gemacht. Als hätte man ihnen die Augen geöffnet. Natürlich erwartet man so ein Ergebnis von so einem Buch. Mich interessiert bei solchen Büchern in erster Linie die Umsetzung. Mit welchen Mitteln kommt die Autorin vom Anfang zum Ende. Was müssen die Protagonisten durchleben, um sicher bei ihrem Happy End zu landen?
Trotz der geringen Anzahl an Seiten gibt es zumindest bei Fiona und Tomme eine Charakterentwicklung, die nicht nur ihre Zukunft betrifft. Sieht man auch selten. Der Schreibstil wurde einfach aber aussagekräftig gehalten. Gewürzt mit einer Prise Humor. Liebe zum Detail darf natürlich auch nicht fehlen.
Was bleibt am Ende noch außer einer Empfehlung übrig? Richtig, euch viel Spaß mit dem Buch zu wünschen.