Rezension zu "Herc: The enthralling new queer, feminist retelling of Greece’s greatest hero, Hercules, for 2023" von Phoenicia Rogerson
Nicky_FoxleyNach Medusa, Kirke, Ariadne, Elektra und anderen, war es mal an der Zeit, dass ich ein Buch über einen griechischen Helden (also männlich) lese. Da kam mir "Herc", wie es so im Buchladen lag, gerade recht.
Leider war das Debüt-Werk von Rogerson nicht so unterhaltsam wie erhofft – oder wie die reißerischen Rezensionen auf dem Einband vermuten ließen. An ein paar Stellen musste ich schmunzeln und zu Beginn las sich das Buch auch recht frisch und locker.
Leider wirkt der lockere Schreibstil schnell plump, flapsig und gezwungen modern für die Zeit, in welcher die Geschichte spielt. Jeder bekommt einen unerträglichen Spitznamen verliehen (Arty für Artemis, Iph für diverse Personen, etc.), während Hercules als Figur blasser und blasser wird. Er schwankt zwischen einem weinerlichen und einem arroganten Kindskopf hin und her und lässt jedwedes Wachstum oder Reife vermissen.
Die Kapitel sind teilweise zeitlich unglücklich sortiert. Kleine Hinweise auf andere Mythen und Geschichten, vermutlich als Easter Eggs gedacht, wirken ungünstigerweise eher (rein)gezwungen als natürlich oder beiläufig erwähnt.
So sehr ich mich auf das Buch gefreut hatte, ich war froh, als ich es durch hatte...
⚠️Trigger warning:
- Tod, Mord