Cover des Buches Das Steinerne Tor: Die Rückkehr (ISBN: 9781502315571)
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Rezension zu Das Steinerne Tor: Die Rückkehr von Pia Guttenson

schottische Heldin, leider recht zickig

von Claddy vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Eine Geschichte wie ein Fantasyrollenspiel, leider noch mit vielen Mängeln

Rezension

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Claddyvor 9 Jahren

Isandora Georgy ist verzweifelt: Vor sechs Monaten ist ihr sechsjähriger Sohn Sam verschwunden. Als sie sich von einer Felsklippe der schottischen Insel Skye in den Tod stürzen will, wird sie von Ian McLeod davor bewahrt. Kurz darauf geraten beide, als sie ein steinernes Tor passieren, in eine fremde Welt, in der ihnen Elfen, Zwerge, Einhörner und andere Fantasykreaturen begegnen. Isa erfährt, dass sie diejenige ist, die die verfeindeten Völker wieder aussöhnen und die Gegner bezwingen soll. Bei den zahlreichen Abenteuern und Gefahren, die auf sie warten, erweist sich Ian als mutiger und starker Freund, der Isa schon bald umwirbt.

Pia Guttensen lässt im ersten Band der Trilogie vor allem Isa in Ich-Perspektive zu Wort kommen. Daneben wird auch aus neutraler Sicht erzählt, zum Beispiel, wenn Gedanken und Gefühle anderer erklärt werden. Die Wesen, die uns begegnen, sind etwas klischeehaft geraten, dennoch oder gerade deshalb in ihren jeweiligen Charakteren gut zu unterscheiden und zu merken. Ausführlich und anschaulich umspinnt das Erzählgarn und trägt, nicht zuletzt der zahlreichen gälischen Ausdrücke wegen, den Leser in eine durch und durch schottische Welt.

Leider benötigt die Protagonistin einen Großteil der Seiten, um ein aufdringlich weibchenhaftes und unreifes Verhalten abzulegen. Erst als ihr das endlich im Laufe der zweiten Hälfte gelingt, könnte das Lesen zur Freude geraten, wenn sich nicht neben Stilproblemen wie Wortwiederholungen (z.B. S.45: Der große Holzhaufen warteten schon auf seinen großen Moment, S. 62: unwegsamer Weg) Ausdrucksschwächen (S. 61: schmerzgepeinigtes Handgelenk) oder einer etwas unrunden Erzählweise Fehler an Fehler reihen würde. Entsprechend wird also der Leser beim Erleben eines Abenteuers, das sich vor ihm ausbreitet wie ein Fantasyrollenspiel, öfter mal ins Stolpern geraten. Doch ein Abenteuer, dazu ein schottisches, erlebt er allemal. Und wer sich damit abfinden kann, dass das Ende des Buches keinerlei Abrundung erfährt, sondern offen in den zweiten Teil hineinstrebt, wird auf diesen vielleicht schon wirklich gespannt sein.


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