Piasecki Stefan
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Die Sterne der Welt (Roman. Broschur. Buchhandelsausg. m. 48 Bildern)
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Rezension zu "Die Sterne der Welt (Roman. Broschur. Buchhandelsausg. m. 48 Bildern)" von Boucher Stefan
Pharo721978 ist Stasi-Offizierin Linn Darburg verdeckt in einer Münchner Firma im Einsatz, die an einem Raketenprogramm beteiligt ist und Tests in Zentralafrika durchführt. Sie droht aufzufliegen und wird auf die Spur ihres Exgeliebten Reza Naderi angesetzt, der Geld iranischer Kommunisten in Sicherheit bringen soll, jedoch daraufhin spurlos verschwindet. Schlussendlich begegnet sie ihm unerwartet auf dem Testgelände in Zaire, mit neuer Identität und offenbar für die Gegenseite arbeitend. Sie gerät zwischen die Fronten der Geheimdienste und nicht nur ihre Karriere, sondern sogar ihr Leben steht auf dem Spiel.
Meine Meinung:
Ich bin immer an Geschichten, die die DDR-Vergangenheit betreffen, interessiert, weshalb ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Besonders dass durch die Hauptfigur der Linn Darburg die Perspektive einer MfS-Agentin eingenommen wird, was man ja eher selten liest, fand ich bemerkenswert. Sie ist dermaßen überzeugt von ihrer Tätigkeit, mit der sie meint, den Frieden auf der Welt zu sichern, dass ich als Leser oft nicht wusste, ob ich sie bewundern oder für ihre naive Weltsicht bemitleiden soll. Denn natürlich muss sie nach und nach feststellen, dass auch "ihre" Seite genauso skrupellos ihre Interessen durchsetzt wie andere Agierende vom KGB, BND oder der CIA.
Der Schwerpunkt liegt natürlich auf ihrer Tätigkeit, aber auch die private Komponente kommt nicht zu kurz, denn gerade aufgrund dieser hat sie wenig Kontakt zu ihrer Tochter, ihre Ehe geht in die Brüche und sie muss sich schlussendlich fragen, ob all das ihren so motivierten Einsatz fürs Heimatland wert ist und sie nicht nur ein Spielball der Mächte ist.
Der Autor hat gründlich recherchiert und das tatsächlich existierende Raketenprogramm der OTRAG zum Aufhänger für die Geschichte genommen. Dies wird anschaulich mit Originaldokumenten und Fotos belegt, was alles noch viel realistischer wirken lässt. Die Fülle an Informationen hat mein Lesetempo im Mittelteil reduziert und ich mich teilweise etwas schwergetan. Der Showdown am Ende reißt es wieder raus.
Wer tiefer in die Materie in der Hochphase des Kalten Krieges einsteigen will und sich für die Arbeit des MfS interessiert, bekommt mit diesem Roman definitiv einen detailgetreuen Einblick und so manches bisher Unbekannte präsentiert.
Rezension zu "Die Sterne der Welt (Roman. Broschur. Buchhandelsausg. m. 48 Bildern)" von Boucher Stefan
Beate_FreitagDas Cover erregt sehr schnell meine Aufmerksamkeit. Ich tauche ein in die Zeiten des kalten Kriegs zusammen mit einer DDR-Agentin.
Stefan Piasecki hat hier einen Roman geschaffen, der bereits auf den ersten Blick offenbart, was für eine immense Nachforschungsarbeit, welche umfangreiche Recherche zugrunde liegt. Immer wieder sind im Buch Bilder von Originaldokumenten eingebunden. Er schreibt direkt und aussagekräftig und schafft so ein wirklich außergewöhnliches Zeitdokument.
Die Protagonistin Linn ist DDR-Agentin und ich kann an ihrer Seite erleben, wie sie versucht den Spagat zwischen Privatem und Beruflichen zu schaffen. Sie lässt mich nicht nur an den politischen Geschehnissen teilhaben, sie lässt auch einen tiefen Blick in ihre Gefühlswelt zu.
Viele Fakten, die ich so noch nicht kannte, wurden gut verpackt transportiert. Eine ausführliche Literatursammlung lag dem Buch noch bei.
Von mir eine Leseempfehlung für ein schwieriges Thema, interessant verpackt.