Cover des Buches Red Rising (ISBN: 9783837129632)
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Rezension zu Red Rising von Pierce Brown

Erfordert langen Atem, der sich letztendlich aber lohnt

von Roni88 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Toller und interessanter Dystopie-Auftakt, der allerdings auch seine Längen und vorhersehbare Passagen hat.

Rezension

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Roni88vor 6 Jahren

** Inhalt **

Die Science-Fiction-Bücher der Reihe „Red Rising“ spielen über 700 Jahre in der Zukunft. Die Menschheit hat das Sonnensystem kolonisiert und mehrere Planeten und Monde terraformt. Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt ihn sein Weg zunächst ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden ...

** Autor **

Nach seinem Collegeabschluss wollte Pierce Brown eigentlich sein Studium in Hogwarts aufnehmen, allerdings fehlte ihm dafür die magische Begabung. So versuchte der US-Amerikaner es vorerst mit verschiedenen Jobs in der Medienbranche. Sein Debütroman „Red Rising“ war so erfolgreich, dass er sich nun ganz dem Schreiben widmet. Pierce Brown lebt und arbeitet in Los Angeles.
Dem Autor kam die Idee zur Handlung von „Red Rising“, nachdem er ein antikes griechisches Drama gelesen hatte und mit Freunden bei einem Kletterausflug war.
Browns Werke wurden von der Kritik sehr positiv aufgenommen. Es wurden das ausgeweitete Worldbuilding, die Charakterisierungen (die fast nie schwarz-weiß ausfielen) und die Handlungswendungen hervorgehoben.

** Der Sprecher **

Die deutsche Version der Dystopie wird von Marco Sven Reinbold gesprochen, der hauptsächlich im Bereich Science Fiction Zuhause ist.
Anders als bei den Kritikern vor mir musste ich mich anfangs tatsächlich erst an ihn und seine Stimme gewöhnen. An was es lag, kann ich nicht genau sagen, vielleicht war es auch ein Abmischungs- oder Geräteproblem: wenn er die Stimmlage für gewisse Charaktere änderte, musste ich den Ton leiser drehen, dann wieder konnte ich kaum etwas verstehen. Das hat sich aber im Laufe der story normalisiert.
Nach und nach habe ich mich aber immer mehr rein gehört und bin nun sehr angetan von seiner Synchronisierung: Er hat eine angenehme Stimmlage und gibt unterschiedlichen Charakteren unterschiedliche Stimmen.

** Rezension **

Ursprünglich bin ich beim Stöbern rein zufällig auf diese Trilogie gestoßen und habe sie mit meinem Mann auf einer längeren Autofahrt begonnen zu hören. Ich habe danach lange überlegt, ob ich sie wirklich weiter hören wollte, weil sie mich anfangs gar nicht gefesselt hat; mein Mann hingegen hatte innerhalb kürzester Zeit alle 3 Bände verschlungen und war vollends begeistert.
Warum ich das vorwegnehme? Weil ich denke, dass es tatsächlich große Unterschiede in der Wahrnehmung der Story gibt – je nachdem, auf was man so steht.

Warum ich mich zum Weiterhören entschieden und schließlich auch bis zum Ende durchgehalten habe: die Idee der Geschichte ist super interessant und fesselnd. Da ich nicht zu viel verraten möchte, hier nur einige zentrale Stichpunkte: Freiheitsgedanke, Märtyrertum, Verrat, Bündnisse, Freundschaft, Macht, … Außerdem werden die Charaktere nie eindimensional und stereotyp dargestellt, was durchaus immer wieder für Überraschungen sorgt.

Warum ich letztendlich doch meine Mühen hatte durchzuhalten: Das Hörbuch dauert über 16 Stunden. Das Problem: gefühlt die Hälfte besteht aus der detaillierten Beschreibungen von Kriegs- und Kampfszenen, die die eigentliche Handlung nicht wirklich voran bringen und es stellenweise sehr langatmig machen. Hinzu kommt, dass viele Wendungen sehr vorhersehbar sind und man eigentlich nur Ewigkeiten wartet, bis das eintritt, was man sich ohnehin schon gedacht hat. Wirklich große Überraschungen gibt es wenige, und die dann auch erst gegen Ende hin.

Und zu guter Letzt vielleicht noch zwei Sätze dazu, warum mein Mann so begeistert ist, und die mich in der Gesamtbetrachtung dann doch wieder zu 4 Sternen bringen: Es gibt viele epische Szenen, bei denen man(n) innerlich mit triumphiert, die Beschreibung der Handlungen, der Charaktere und der Hintergründe bleiben nie oberflächlich und abstrakt, man will unbedingt wissen, wie Darrow der Kampf für Freiheit und gegen die Herrschaft der Goldenen gelingt, sprich: wie es weiter geht.

** Fazit **

+ interessante, fesselnde Thematik
+ vielschichtige Charaktere
- langatmig
- vieles vorhersehbar

Trotz der negativen Kritikpunkte vergebe ich 4 Sterne und ringe weiterhin mit mir, ob ich mich in die – ebenfalls – sehr langen Fortsetzungen stürze oder nicht. Da mich allerdings der weitere Verlauf der Geschichte einfach zu neugierig macht, tendiere ich momentan eher zu ja …
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