Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)


Vor mehr als zwei Jahren habe ich den ersten Band gelesen und war danach doch recht zweigespalten ob ich die Reihe weiterverfolgen soll.
Nun bin ich aber vor kurzem wieder regelrecht angefixt worden ;) zur Vorbereitung gönnte ich mir Band eins nochmals allerdings als Hörbuch.
Bei dieser Variante bin ich dann auch geblieben, obwohl ich das Buch als Print besitze.
Deshalb werde ich zuerst auf das Hörbuch eingehen.


Am Anfang musste ich mich an die neue Stimme gewöhnen, denn Band eins habe ich noch in der alten Version mit Bross Martin gehört.
Marvo Sven Reinbold macht seine Sache auf alle Fälle auch gut, dennoch war es eine Umstellung für mich. Er spricht sehr fesselnd und variantenreich, dennoch gefiel mir die ein oder anderer Stimminterpretation von ihm nicht so gut.


Im Buch selber finde ich die Erklärungen zu den verschiedenen Farben und das Personenregister sehr hilfreich. Immer wieder habe ich nämlich während dem Hören darin nachgeschlagen.
Der Einstieg an sich ist mir jetzt nicht schwergefallen jedoch nur, weil ich vorher ja nochmals Band eins gehört habe. Ansonsten hätte ich sicher schon Mühe gehabt, da die Rückblicke doch eher spärlich gesät sind und die Geschichte insgesamt sehr komplex ist.


Der Schreibstil ist eine spezielle Kombination aus manchmal blumigen fast schon poetischen Formulierungen und nüchternen, sachlichen Beschreibungen. Trotz dieser oft detaillierten Darstellungen fiel es mir dennoch wahnsinnig schwer mir das Ganze vorstellen zu können, irgendwie wollten nicht so recht Bilder im Kopf entstehen. Der Umgangston ist übrigens sehr barsch, teilweise sogar derb, was aber zum Stil der Story passt.


Im Grossen und Ganzen mag ich Darrow wirklich gerne und man erhält auch immer wieder viele Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt. Dennoch bleibt eine gewisse Distanz bestehen, woran das liegt kann ich eigentlich gar nicht genau begründen.
Des weiteren tummeln sich ja wahnsinnig viele Charaktere, mit nicht gerade geläufigen Namen ( manche inkl. Spitzname) in diesem Buch, weshalb ich wirklich wie oben schon erwähnt wahnsinnig froh um das Personenverzeichnis war.
Oft war wusste ich nämlich echt nicht wer ist jetzt schon wieder wer, gehört zu welchem Haus und steht in welcher Beziehung zu Darrow.
Im Gedächtnis haften geblieben oder präsent sind mir da vor allem noch Sevro und Mustang.
Ich bin mir auch sicher, dass die wichtigsten Protagonisten irgendwann, irgendwo beschrieben wurden, jedoch könnte ich echt nicht sagen wie sie aussehen oder habe irgendwelche Bilder im Kopf.
Vielleicht liegt es gerade an dieser Vielfalt, dass ich nicht vollends mit den Charakteren mitfühlen oder mitfiebern konnte.


Das ganze Setting und die Atmosphäre sind im Gegensatz zum Vorgänger nun definitiv mehr SFI- lastig es ist also spürbar, dass wir uns im Weltraum oder auf anderen Planeten befinden.
Ich mag die Idee, das ganze World building, diese Verstrickungen, Wendungen und Intrigen wirklich echt gerne und der Autor hat wirklich grossartiges geleistet. Vor allem auch, dass er mich trotz aller Distanz bei einer gewissen Szene in Kapitel 49 zu Tränen rührte, dies ist ihm nämlich schon im ersten Band gelungen und das schaffen bei mir echt nur ganz wenige Schriftsteller.
Dennoch, oft wäre weniger, mehr gewesen...Immer wieder habe ich nämlich den Überblick, über die verschiedenen Protagonisten und die vielen Kämpfe und Orte verloren
Zeitweise hatte ich den Eindruck nicht nur ich, sondern auch Darrow findet den roten Faden nicht mehr und hat das grosse Ganze vergessen......


Aus all diesen Gründen vergebe ich wieder 3,75 Sterne und muss nach diesem Ende einfach sofort zum Finale greifen ;)