Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos

 4,4 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Pierre-Ambroise-Françoise Choderlos de Laclos, geboren am 18. Oktober 1741 in Amiens, stammte aus einer neuadeligen Familie und war zunächst Offizier in der königlichen Armee. Durch einen Erlass im Jahre 1774, der die obersten Militärränge allen nicht mindestens in vierter Generation Adeligen verbot, wurde seine Karriere verhindert. Den daraus resultierenden Groll gegen den Hochadel verarbeitete er in seinem Briefroman »Gefährliche Liebschaften«. Während der Revolution stand er auf den Seiten der Jakobiner und überarbeitete Robespierres Reden. Unter Napoleon wurde er Artillerieoffizier und General. Choderlos de Laclos starb am 5.September 1803 in Tarent.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos

Neue Rezensionen zu Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos

so vielschichtig

Sie schreiben sich Briefe und es geht um Liebe, Verrat und Hintergehen. Man gibts ich Aufgaben und möchte den Anderen damit ins Bett bekommen und man benutz unschuldige junge Frauen und Männer, um deren Verlangen zu schüren. Skandalös damals und wirkt immer noch und ist so vielschichtig und auch spannend. Dabei, auf der anderen Seite, aber auch so richtig bitter Böse. Gebrochene herzen und Sehnsucht nach dem Tod sind Ergebnisse ihres Tuns.

vielschichtig

Sie schreiben sich Briefe und es geht um Liebe, Verrat und Hintergehen. Man gibts ich Aufgaben und möchte den Anderen damit ins Bett bekommen und man benutz unschuldige junge Frauen und Männer, um deren Verlangen zu schüren. Skandalös damals und wirkt immer noch und ist so vielschichtig und auch spannend. Dabei, auf der anderen Seite, aber auch so richtig bitter Böse. Gebrochene herzen und Sehnsucht nach dem Tod sind Ergebnisse ihres Tuns.

Ein Meisterwerk der Literaturgeschichte

Den meisten Leser/innen sagt der Film zu "les liaisons dangereuses" mit Spitzenbesetzung etwas. Der meiner Meinung nach wunderbar umgesetzte Film wird nur noch durch die zu Grunde liegende Textgrundlage übertroffen. 

Das an sich etwas in die Jahre gekommene Genre des Briefromans, das sich gerade in der französischsprachigen Literatur etablierte, trägt ungemein zum Lesefluss und zur Geschichte bei.

Die Leserin/ der Leser findet sich selbst als der einzig allwissende Teilnehmer der Manipulation der Protagonistin und des Antagonisten inmitten einer fiktiven Realität wieder. Sobald wir als Lesende in die Welt der reicheren Schicht Frankreichs eintauchen, sobald erahnt uns auch das Gefühl, als würden wir Teil einer Historie werden, die sehr real wirkt, die wir aber nicht ändern können, weil wir nach Lektüre der Briefe wissen, dass diese postpartum gesammelt und veröffentlicht wurden. Die Illusion ist nahezu perfekt, der Autor erscheint selbst kam bis gar nicht, um den Briefverkehr nicht zu stören. Stattdessen gibt er Annotationen und stellt sich selbst als den Editor und Herausgeber dar.

Besonders beeindruckend wirkt auch die gesamte Figurenkonstellation und Komposition der einzelnen Charaktere. Diese verkörpern, jeder für sich, ein eigenes Bild der jeweiligen Zeit und reflektieren insbesondere intensiv die verschiedenen Rollen der Frau in der Adelsschicht. 

Das sind beispielsweise das naive, junge Mädchen, die gebrochene Frau im Rachefeldzug, weil ihr Herz gebrochen wurde und sie durch ständige Unterdrückung und Machtspiele zu dem machte, was sie ist, und der erbitterte Tanz mit den männlichen Gegenspielern.

Die männlichen Figuren sind in diesem Falle sowohl die Opfer der Launen der weiblichen Figuren, als auch gefangen in einer Illusion, dem weiblichen Geschlecht überlegen zu sein.

Viele Lesende sprechen hier von einer Art romantisierten Feminismus, was ich aber so nicht unterschreiben möchte. Das in der Zeit der Veröffentlichung herrschende Bild der Frau unterscheidet sich stark von dem, was die Marquise verkörpert und entspricht eher dem von Cécile Volanges.

Natürlich ist es in einer Art und Weise revolutionär, die Frau in ihrem Charakter der Marquise so darzustellen, stark und mächtig, aber dennoch wird sie am Ende zerstört durch die Überlegenheit eines Mannes, der sie letztendlich  zu ihrem eigenen Fehlverhalten verleitete. 

Das schockende Moment befindet sich am Ende, als die weibliche Protagonistin, die Marquise, von ihrem Gegenspieler durch eine weitere Racheaktion kurz vor seinem Tod zerstört wird.

Wer sich einmal an die Faszination Briefroman herantrauen möchte, sollte dieses Meisterwerk unbedingt lesen!

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 15 Bibliotheken

auf 1 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

Worüber schreibt Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks