Rezension zu "Schneenockerleklat" von Pierre Emme
Mario Palinski, der Wiener Kriminologe mit Prüfungsangst, hat alle Hände voll zu tun. Da ist zunächst einmal die 50. Jahresversammlung "Federation Européenne des Criminalistes Investgatives", die im „Semmering Grand“ einem mondänen Hotel auf dem Hausberg der Wiener, dem Semmering, stattfinden soll. Gleich bei der Anreise im eigens gecharterten Sonderzug gibt es den ersten Toten und der wird nicht die einzige Leiche bleiben.
Auch im Hause Bachler-Palinski zieht das Verbrechen ein, denn Albert, der Sohn von Tante Anita scheint entführt worden zu sein. Die eigenartige Höhe des Lösegeldes lässt aber an eine von Albert selbst initiierte, fingierte Entführung denken, denn der junge Mann wird von seiner Mutter an einer sehr kurzen Leine gehalten.
Mario pendelt zwischen Wien und dem Semmering hin und her und muss alle Register ziehen, bis er den komplexen Kriminalfall, bei dem wenig so ist, wie es scheint, lösen kann.
Meine Meinung:
Ich bin ja ein erklärter Palinski-Fan und kenne die acht Vorgänger, sodass ich mich hier recht gut zurechtfinde und die Personen kenne (Wilma, Fink, Helmut Wallner, Juri etc.). Diesmal sind allerdings, bedingt durch den gut besuchten Kriminologen-Kongress, doch mehr „Mitspieler“ an Bord, woran leider die Übersichtlichkeit ein wenig leidet. Ein Personenverzeichnis wäre diesmal recht praktisch gewesen.
Außerdem bin ich der Meinung, dass Pierre Emme hier ein bisschen zu dick aufgetragen hat. Die zahlreichen Toten auf dem Kongress UND die Story rund um Albert überfrachten den Krimi ein wenig.
Schmunzeln musste ich wieder über das doch zahlreich vorhandene „weibliche Personal“, das Paliniski immer wieder in Versuchung führen will, er aber seiner Wilma, „mit der seit 26 Jahren nicht verheiratet ist“ treu bleibt.
Der Wiener Schmäh kommt wieder sehr gut zur Geltung und die eine oder andere Situation ist schon ziemlich skurril.
Köstlich sind die Rezepte zu den berühmten Schneenockerl im Anhang - einfach ausprobieren. Das Cover zeigt übrigens das Hotel Panhans, das gemeinsam mit dem Südbahnhotel eines der bekanntesten des Fin de Siècle war. Heute leider nur mehr ein müder Schatten seiner selbst.
Fazit:
Diesem 9. Fall für Mario Palinski gebe ich gerne 4 Sterne.