Pierre Jarawan

 4,4 Sterne bei 255 Bewertungen
Autorenbild von Pierre Jarawan (©Maximilian Heinrich)

Lebenslauf

Pierre Jarawan wurde 1985 in Amman, Jordanien, als Sohn eines libanesischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Er kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland und wuchs in Kirchheim unter Teck auf. Er studierte an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film. Seine Romane „Am Ende bleiben die Zedern“ (2016) und „Ein Lied für die Vermissten“ (2020) wurden mit Preisen bedacht, in zahlreiche Sprachen übersetzt und sind internationale Bestseller. Im April 2025 wird sein dritter großer Roman „Frau im Mond“ erscheinen. Er lebt mit seiner Familie in München.

Neue Bücher

Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783827014993)

Frau im Mond

(50)
Neu erschienen am 04.04.2025 als Gebundenes Buch bei Berlin Verlag.
Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783844942545)

Frau im Mond

(3)
Neu erschienen am 04.04.2025 als Hörbuch bei OSTERWOLDaudio.

Alle Bücher von Pierre Jarawan

Cover des Buches Am Ende bleiben die Zedern (ISBN: 9783492311991)

Am Ende bleiben die Zedern

(132)
Erschienen am 12.01.2018
Cover des Buches Ein Lied für die Vermissten (ISBN: 9783492317887)

Ein Lied für die Vermissten

(52)
Erschienen am 29.07.2021
Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783827014993)

Frau im Mond

(50)
Erschienen am 04.04.2025
Cover des Buches Anders sein ist ganz normal (ISBN: 9783938470657)

Anders sein ist ganz normal

(3)
Erschienen am 15.09.2011
Cover des Buches Am Ende bleiben die Zedern (ISBN: 9783844913873)

Am Ende bleiben die Zedern

(14)
Erschienen am 01.03.2016
Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783844942545)

Frau im Mond

(3)
Erschienen am 04.04.2025
Cover des Buches Ein Lied für die Vermissten (ISBN: 9783869744155)

Ein Lied für die Vermissten

(1)
Erschienen am 02.03.2020

Neue Rezensionen zu Pierre Jarawan

Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783827014993)
leseleas avatar

Rezension zu "Frau im Mond" von Pierre Jarawan

leselea
Shooting for the stars

Von Pierre Jarawan habe ich bereits das Debüt Am Ende bleiben die Zedern sowie den Zweitling Ein Lied für die Vermissten gelesen – und zwar mit Begeisterung. Meine Freude war deswegen besonders groß, als der Berlin Verlag für das Frühjahr 2025 das Erscheinen von Jarawans drittem Roman mit dem Titel Frau im Mond ankündigte. Erzählt werden soll die Familiengeschichte von Lilit el Shami, genauer genommen die Geschichte ihrer Großeltern. Der Großvater Maroun kam einst mit seiner Mutter und seinem Onkel aus dem Libanon nach Kanada, wo er durch Fritz Langs Film „Frau im Mond“ seine Faszination für den Weltraum und die Raketenwissenschaft entdeckte und fortan sein Leben – wenn auch auf Umwegen – dem Raketenbau widmete. Großmutter Anoush wurde hingegen als Kind von einem kanadischen Pfarrerspaar adoptiert, nachdem sie den Genozid an den Armeniern überlebt hatte und in einem libanesischen Waisenhaus landete. Sie heiratet Maroun, bekommt Lilits Mutter Dana, bleibt aber für ihre Enkelin (sowie deren Zwillingsschwester Lina) aufgrund des frühen Todes lange Zeit eine Unbekannte. Erst im Jahr 2020 begibt sich Lilit, gefangen in einer Schaffenskrise als Dokumentarfilmerin, auf Spurensuche in den Libanon und versucht die Vergangenheit ihrer Großeltern, vor allem aber die ihrer Großmutter, zu ergründen.

Pierre Jarawan legt mit knapp 500 Seiten einen ordentlichen Wälzer vor, der – so erhoffte ich mir – eine atmosphärische und spannende Geschichte enthalten würde. Atmosphäre hat der Roman tatsächlich, doch die Spannung blieb lange Zeit auf der Strecke. Tatsächlich habe ich mich im ersten Drittel des Romans über viele Seiten leider arg gelangweilt; erst mit Lilits Reise in den Libanon und dem klaren Ziel, mehr über ihre Großmutter und ihr Schicksal als Überlebende zu erfahren, erfährt die Geschichte an Tempo und auch an Erzählmotivation. Vorher ist die Erzählung mehr ein Spiegelbild Lilits künstlerischer Krise: Da sich nach ihrem Filmdebüt noch keine Idee für ein Anschlussprojekt ergeben hat und sie nicht recht weiß, wohin sie mit sich soll, irrt sie auch als Erzählerin durch die verschiedenen Fäden ihrer Familiengeschichte. So schraffiert sie das Leben ihrer Eltern Dana und Jules bis zu deren frühen Tod, widmet sich der Familienlegende ihres Großvaters, der am 5. August 1986 eine Rakete vom Dach seines Seniorenheims zündete, springt in seine Kindheit zurück und reflektiert zugleich die eigene Situation als Untermieterin bei ihrer Schwester.

Während man das Sprunghafte der Erzählung noch verzeihen kann und mir bereits aus den anderen Romanen Jarawans vertraut war, sind die ständigen Reflexionsmomente meiner Meinung nach ein erheblicher Störfaktor in der Geschichte. Viel zu oft geht es um das Wie einer Erzählung, um den Unterschied oder auch die Gemeinsamkeiten von Literatur und Film; die eigentliche Story geht dabei unter bzw. wird so häufig unterbrochen, dass es ihr an Fokus fehlt. Dies wird immer besonders dann deutlich, wenn Jarawan im zweiten und dritten Teil einen wirklichen Erzählfluss erzeugen kann, wenn nicht eingeordnet und kommentiert wird, sondern sich die Figuren und ihre Emotionen durch ihre Handlungen tatsächlich offenbaren und den Leser:innen nahekommen. Jarawan kann definitiv erzählen – nur leider tut er das in Frau im Mond viel zu selten.

In den starken Erzählmomenten gehen Inhalt und Stil hervorragend miteinander einher. Jarawan schreibt durchaus opulent und bisweilen schwerfällig, was aber zum Ton und zur Stimmung dieser Familiengeschichte passt, die zwar auf dem ersten Blick leichtfüßig erzählt wird, die schweren Schicksalsschläge der einzelnen Familienmitglieder dabei aber nicht überdecken kann und will. In den schwachen Momenten hat der Erzählstil jedoch tatsächlich etwas Klischeehaftes und Plakatives – da hilft es auch nicht, wenn Lilit diesen Umstand auf einer Metaebene aufzeigt.

Insgesamt war mir Frau im Mond zu deutend und dabei auch zu bevormundend. Zu gerne hätte ich Anoush Geschichte – die ja wiederum eng mit der spannenden Historie des Libanons verknüpft ist – selber erfahren, anstatt dass mir Lilit als vermeintlich zuvorkommende Erzählerin alles erläutert und interpretiert. Dann hätte mir der ausufernde Erzählstil auch mehr Spaß gemacht; so besaß die Geschichte auf 500 Seiten immer wieder zähe Momente, über die auch die Figuren nicht hinwegtragen konnten, die insgesamt zu blass, bisweilen sogar schablonenhaft, gezeichnet waren. Frau im Mond ist für mich so leider Jarawans schwächster Roman, dem ich aufgrund meiner Sympathie für den Autor und meines Wissens um sein eigentliches Können sehr gnädige 3 Sterne gebe.

Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783827014993)
W

Rezension zu "Frau im Mond" von Pierre Jarawan

whatbabsreads
Toll recherchierte und bewegende Familiengeschichte

Die Vorfreude auf das neue Werk des Autors Pierre Jarawan war enorm groß - und ich wurde nicht enttäuscht!
Er hat mit seinem neuen Roman "Frau im Mond" eine absolut horizonterweiternde und weltoffene Geschichte geschaffen, die zudem wieder brillant recherchiert ist.
Man begibt sich als Leser*in auf die Spurensuche einer Familie über mehrere Generationen zwischen Montreal und Beirut - und das über verschiedene Zeitebenen hinweg. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind geschickt miteinander verwoben und beweisen das unglaubliche erzählerische Talent des Autors. Es geht um Erinnerungen und Traumata im Leben und die großen Träume. Außerdem habe ich viel über den Libanon und die Geschichte dieses Landes gelernt.
Insgesamt definitiv ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte und in dem man komplett versinken kann. Daher gibt es von mir eine absolute Lese-Empfehlung für diesen Roman - lasst euch davon in den Bann ziehen!

Cover des Buches Frau im Mond (ISBN: 9783827014993)
anushkas avatar

Rezension zu "Frau im Mond" von Pierre Jarawan

anushka
Schwieriger Einstieg, dann aber eigentlich eine sehr lesenswerte Geschichte über den Libanon

Lilit el-Shami, Nachkommin libanesischer Einwanderer in dritter Generation in Kanada, ist Dokumentarfilmerin. Nachdem ihr Großvater Maroun jahrelang sie und ihre Zwillingsschwester großgezogen hat, kümmern sich nun die Schwestern um den 100Jährigen. Jetzt baut Maroun deutlich ab, sodass Lilit nur wenig Zeit bleibt, die Familiengeschichte zu ergründen und herauszufinden, warum Maroun am Tag ihrer Geburt in seiner Seniorenresidenz eine Rakete gezündet hat und was die Lebanese Rocket Society damit zu tun hat. Aber insbesondere die Großmutter Anoush, die die Schwestern nie kennengelernt haben, hat mit ihrer armenischen Herkunft und ihrer Zeit in einem Waisenheim die Familie geprägt. Nachdem Lilit einen Hinweis einer Vereinigung Überlebender des Waisenhauses erhält, reist sie kurz entschlossen in den Libanon.

Allein die Zusammenfassung der zentralen Handlung des Buches fällt nicht leicht, denn die Geschichte ist ziemlich komplex und ausschweifend. Gleichzeitig gelingt dem Autor dadurch ein sehr eindrucksvolles Bild eines Landes, das eins im Wettlauf um die Mondlandung mitspielte und durch die Seidenproduktion eine blühende Wirtschaft hatte, doch heute nur noch durch Krisen und kriegerische Auseinandersetzungen in den Medien ist. Am Ende war es eine fesselnde Geschichte, doch der Weg dahin beim Lesen war steinig. Die Geschichte beginnt sehr zerfranst. Ich tat mich schwer, in die Geschichte hineinzukommen und eine Bezugsfigur zu finden. Die Erzählung schweift immer wieder ab, die Protagonistin selbst trägt einen durch Nebenbemerkungen und einen analytischen Außenblick mit Bezug zu filmischen Stilmitteln immer wieder aus der Geschichte. Auch eignet sich das Buch nicht dazu, in kurzen Lesemomenten mal nur ein paar Seiten zu lesen, man muss immer erst wieder hineinfinden und das brauchte Zeit. Ab der Hälfte, so ziemlich ab dem Moment, in dem Lilit im Libanon ankommt, wird die Geschichte packend, nicht zuletzt durch Bezüge zum Völkermord. Ab diesem Punkt wirkt die Geschichte stringenter, weniger willkürlich und weniger unstrukturiert. Ganz im Stile der arabischen Erzähltradition bekommen wir weiterhin Geschichten in Geschichten, aber die Verbindungen miteinander werden deutlicher und bedeutender. Hinzu kommen viele Bildnisse und Symboliken: die Unterteilung des Buches in die drei Startstufen einer Rakete, die Rückwärtszählung der Kapitel als Countdown, viele Bezüge zum Stummfilm "Frau im Mond". An sich ist das Buch ein Meisterwerk, das sorgfältig und kunstvoll durchdacht und komplex ist und auch das Cover passt perfekt zur Geschichte. Neben einer interessanten Familiengeschichte lernt man viel über viele verschiedene Themen, aber vielleicht war es dadurch auch etwas überladen. Letztlich lohnt es sich, durchzuhalten und über den schwierigen Einstieg hinweg weiterzulesen, dann wird man mit einer reichhaltigen, interessanten und auch fesselnden Familiengeschichte, aber auch der Geschichte eines wenig bekannten Landes belohnt.

Gespräche aus der Community

»Schon ein Sandkorn genügt, um eine große Geschichte daraus zu machen.« 

Ein neuer Jarawan wie wir ihn lieben: einfühlsam, spannend und virtuos verknüpft mit der bewegten Geschichte des Nahen Ostens.

200 BeiträgeVerlosung beendet
frthkrues avatar
Letzter Beitrag von  frthkruevor 5 Jahren

Ich bedanke mich, dass ich dieses Buch mitlesen durfte. Es hat mich sehr nachdenklich zurück gelassen.

Meine Rezension ist unter folgendem Link einzusehen: https://www.lovelybooks.de/autor/Pierre-Jarawan/Ein-Lied-für-die-Vermissten-2325175417-w/rezension/2619658121/

Weiter werde ich gleichlautende Rezensionen einstellen bei: Thalia.de, Hugendubel.de, buecher.de, Was liest du und LovelyBooks

Im seinen zweiten Roman nach dem internationalen Bestseller "Am Ende bleiben die Zedern" erzählt Pierre Jarawan einfühlsam und mitreisend die Geschichte von Amin, verknüpft mit der bewegten Geschichte des Nahen Osten.

Wir freuen uns, dass Pierre Jarawan sich Zeit nimmt, um eure Fragen zu beantworten.

161 BeiträgeVerlosung beendet
Pierre_Jarawans avatar
Letzter Beitrag von  Pierre_Jarawanvor 5 Jahren

Freut mich - viel Spaß beim Lesen! :)


Ihr Lieben,

es geht auf Weihnachten zu und damit nähert sich erneut das Ende eines aufregenden Bücherjahres. Auch wir möchten uns bedanken für so viele treue Leser und den Austausch zu wunderbaren Geschichten! 

Ein Buch, das uns dabei besonders in Erinnerung geblieben ist: "Am Ende bleiben die Zedern" von Pierre Jarawan. Einige von euch haben sich gemeinsam mit ihm in der Leserunde zu seinem berührenden Roman ausgetauscht und "Am Ende bleiben die Zedern" beim Leserpreis auf Platz 15 der schönsten Bücher 2016 gewählt. Für uns Grund genug, an euch auch etwas zurückzugeben, weshalb wir 5 signierte Exemplare von Pierre Jarawans Familiengeschichte verlosen.

Pierre Jarawan hat uns noch ein paar persönliche Worte für euch mitgegeben:

"Mit der Verlosung möchte ich mich bei allen LeserInnen für ein unglaubliches Jahr bedanken. Ich freue mich sehr, dass der Roman denen, die ihn gelesen haben, so gut gefallen hat – ich habe mich über jedes Feedback sehr gefreut. Ich drücke euch für die Verlosung die Daumen, wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit, und hoffe, dass ihr – auch wenn es in Deutschland kalt ist – mit dem Buch zumindest in Gedanken, in den Libanon reisen könnt, um Samir bei der Suche nach seinem Vater zu begleiten.“

Verratet uns bis einschließlich 18.12.2016 warum ihr das Buch gerne gewinnen oder an einen lieben Menschen verschenken würdet! Wir drücken allen die Daumen. :-)
181 BeiträgeVerlosung beendet
sahnis avatar
Letzter Beitrag von  sahnivor 8 Jahren
Mein Buch ist heute angekommen, vielen Dank dafür! :D

Zusätzliche Informationen

Pierre Jarawan wurde am 04. August 1985 in Amman (Jordanien) geboren.

Pierre Jarawan im Netz:

Community-Statistik

in 396 Bibliotheken

auf 67 Merkzettel

von 8 Leser*innen aktuell gelesen

von 10 Leser*innen gefolgt

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