Krimivergnügen vom Feinsten
von petrahillebrand
Kurzmeinung: Krimivergnügen mit französischem Flair, starken Charakteren, humorvollen Einfällen und Lesevergnügen bis zum Schluss
Rezension
Wer einen unbeschwerten Urlaubskrimi mit französischem Flair sucht, ist mit "Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer" bestens bedient.
Passenderweise gönnt sich die Protagonistin namens Isabelle Bonnet darin selbst eine Auszeit. Traumatisiert von den Folgen eines Bombenattentats, bei dem einige ihrer Untergebenen tödlich verletzt wurden, versucht sie ausgerechnet in Fragolin, wo sie bis zum Tod ihrer Eltern eine unbeschwerte Kindheit verbrachte, auf andere Gedanken zu kommen. Um sie bei diesem Vorhaben zu unterstützen, überträgt ihr Maurice Balancourt, ein väterlicher Freund und oberster Polizeichef im Innenministerium, einen mysteriösen Kriminalfall. Als Kommissarin vor Ort soll sie einen Mord mit einer unbekannten Toten aufklären und dabei den tatverdächtigen Engländer, der seit dem Ableben der Frau verschwunden ist, aufspüren. Um nicht alleine ermitteln zu müssen, wird ihr ein sympathisch-schrulliger Assistenz, der vorher im Polizeiarchiv beschäftigt war, zur Seite gestellt.
Die beiden Hauptfiguren, die sich erst gegen die Vorbehalte der örtlichen Polizei durchsetzen müssen, haben von Anfang an Kultcharakter. Kein Wunder, dass sie sich zu Serienfiguren gemausert haben und es mittlerweile drei Folgebücher mit ihnen gibt.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch, das ich nicht nur wegen seiner liebenswerten Detail noch einmal lesen würde. Einzig die privaten Verflechtungen in einen viele Jahre zurückliegenden Kriminalfall fand ich entbehrlich. Dennoch vergebe ich fünf wohlverdiente Sterne an Pierre Martin, hinter dessen Pseudonym ich eine schreiberprobte Kollegin mit viel Sinn für Humor vermute. Starke Charaktere, vielfältige Einblicke in die Provence und amüsante Wendungen machen das Lesen zum Vergnügen.