Cover des Buches Frausein in Echtzeit (ISBN: 9783885091011)
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Rezension zu Frausein in Echtzeit von Pirjo Alajoki

Ein Missionarsbuch... die Bibel gegen den Feminismus

von dani_eb vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein Missionarsbuch... die Bibel gegen den Feminismus

Rezension

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dani_ebvor 10 Jahren
Pirjo Alajoki stellt in diesem Buch das feministische Frauenideal neben das christliche Modell des Frauseins. Sie beleuchtet die Auswirkungen des Feminismus auf Themen wie Kindererziehung, Scheidung, berufliche Laufbahnen von Frauen und vielen alltäglichen Situationen mehr. Dem stellt sie gegenüber, wie die Bibel die Frau in diesen Situationen sieht bzw. sehen will.

Die Autorin kommt aus Finnland und arbeitet als Missionarin. Das zeigt sich auch in diesem Buch - es ist kein Buch mit wissenschaftlicher Analyse sondern ein sehr gut recherchiertes Buch zur Missionierung. Frau Alajoki scheint eine sehr gebildete Frau zu sein, die Argumentation und Darstellung des christlichen Weges in Alltagssituationen ist sehr gut formuliert. Ohne Zweifel ist das Werk auch authentisch.

Ich persönlich konnte mit ihrer Argumentation nichts anfangen. Ich sehe mich als Frau nicht als Märtyrerin zugunsten des Mannes und mit dem Gedanken auf Gottes ausgleichende Güte als Trost. Ich nehme mein Leben dafür zu gerne selbst in die Hand und möchte die Selbstbestimmung die sich der Feminismus über die Jahre für Frauen erkämpft hat nicht aufgeben. Tatsächlich wurde mir erst bewusst, wie wichtig die feministischen Bewegungen sind, als ich dieses Werk von Frau Alajoki las. Ich bin versucht zu sagen, Frau Alajoki "geht es zu gut" und sie weiß es nicht zu schätzen. Das Verurteilen von 2 Verdienern in einer Familie, weil dann die Kinder darunter leiden, ist mir zu einseitig. Auf Probleme der heutigen Generation, wie zB dass ein Alleinverdiener einfach zu wenig verdient oder es zu riskant ist, da auch der Mann von heute auf morgen seinen Job verlieren kann, wird nicht eingegangen.

Die Diskussion einiger bekannter Feministinnen, wie zB Simone de Beauvoir, enthielt mir zu viele Interpretationen. Hier bekam ich das Gefühl, dass die Geschichten sehr verdreht wurden um Frau Alajokis negatives Bild der selbständigen Frau zu verteidigen. Das war auch der Punkt, an dem ich das Buch nicht mehr ernst nehmen konnte. Hinzu kamen im gesamten Buch viele Wiederholungen des Inhalts und damit wurde das Lesen über weite Strecken mühsam.

Das Buch eignet sich für jene Leser und Leserinnen, die sich ein Bild von Frau Alajokis Sicht auf die heutige Frau und auf den Feminismus zu machen. Es lohnt sich auch für Frauen und Männer, die denken Bewegungen für den Feminismus haben keine Daseinsberechtigung. Frau Alajoki hat eine sehr kritischen Blickwinkel und gefestigten Persönlichkeiten eröffnet dieses Werk eine andere Sichtweise auf viele Themen.
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