Der Papst sagt - Lehren Pius' XIIPius XII zu Fragen des Menschen, der Religion, Politik, Wissenschaft und Sozialordnung

»Wer ein Weltreich regiert, verliert sich nicht in Einzelheiten; er vergibt die Maßstäbe und setzt die Größenordnungen fest. Und die Kirche ist keine Demokratie, sie wird von oben regiert, das heißt ihre Päpste sind alles andere als dekorative Figuren, ›das Hochamt haltend und die Völker segnend‹. Sie sind wirkliche Herrscher. Pius XII. gibt Audienzen an Abordnungen von Juristen, Ärzten, Erziehern, Ordensmännern, Journalisten, Künstlern, Studenten oder Frauen von der Caritas (alles in allem eine unendliche Liste), er spricht vor den Massen von Pilgern aus allen Ländern der Erde, die Privatgespräche mit einflußreichen Persönlichkeiten reißen nicht ab. Ermißt man die Spannweite und die Energie der geistigen Beweglichkeit, die die Voraussetzung dafür ist?

Man kann sie ungefähr ermessen, wenn man das Buch ›Der Papst sagt‹ durchblättert, das in einer vortrefflich geordneten (und in einer ebenso genauen wie tadelfrei übersetzten) Auswahl alle wichtigen Äußerungen enthält, mit welchen der Papst seit seiner Thronbesteigung in Form von Ansprachen, Reden, Enzykliken und apostolischen Konstitutionen zu den Problemen unserer Zeit Stellung genommen hat. Doch der ganze Weitblick Pius XII. geht einem erst dann auf, wenn man sich dem Studium dieses Bandes hingibt. Mit jeder Seite, die man umschlägt, verfestigen sich die Umrisse seiner Gestalt, um am Schluß als eine klar umrissene Persönlichkeit dazustehen, leuchtend, auch wenn man sie ohne den Glanz ihrer hohen Würden sehen will. Dieser Papst ist Herrscher und Missionar zugleich: Herrscher als Führer der Seelen, Missionar als Rufer in die Wüste einer Öffentlichkeit, die Christen mehr und mehr zurückweist.« (Aus einer Besprechung von Ernst Johann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.)