Polly Faber

Abends in der großen Stadt macht sich ein Mädchen fertig fürs Bett, während die Mama zur Arbeit fährt. Viele Menschen arbeiten nachts, wenn wir schlafen: Die Busfahrerin, der Bäcker, die Krankenpflegerin, die Schienenarbeiterin, der Lieferant, Künstler:innen, die Polizistin, die Reinigungskraft, der Nachtwächter, die Journalistin, die Ärztin und viele mehr. Sie arbeiten, damit das alltägliche Leben rund um die Uhr funktioniert. Die Mutter des Mädchens bringt mit dem orangefarbenen Nachtbus alle Leute dorthin, wo sie gebraucht werden.

Beeindruckend sind die Illustrationen von Harriet Hobday, die in warmen Farben farbprächtig das Sachbilderbuch gestaltet hat. Atmosphärisch, mit viel Detail gibt es hier eine Menge zu entdecken. Die Farbauswahl erinnert mich an das Straßencafé bei Nacht von Vincent van Gogh. Das Kinderbuch ist nicht nur ein Hingucker. Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken, wie viele Menschen nachts arbeiten. Kennst du jemanden oder fallen dir noch mehr Berufe ein?

Polly Faber lebt mit ihrem Mann, ihren Söhnen und zwei schwarz-weißen Katzen in London. Bevor sie Schriftstellerin wurde, arbeitete sie als Hebamme und Sandwichbäckerin, begeisterte sich dann aber doch mehr für Texte und hat mittlerweile zahlreiche Bilder- und Kinderbücher veröffentlicht.

Harriet Hobday füllte bereits als Kind Skizzenbücher mit erdachten Figuren und Szenen. Sie verließ ihre Heimatstadt Yorkshire, um ein Studium der Illustration an der Cambridge School of Art zu beginnen, wo sie anschließend den angesehenen MA in Kinderbuchillustration absolvierte. Heute lebt und arbeitet sie wieder in Yorkshire.

Auf euch wartet ein fantastisches Bilderbuch, das nicht nur zeigt wer alles in der Nacht für uns arbeitet, sondern vor allem auch ein Bilderbuch mit unglaublich tollen Bildern und

 einer magischen Farbwelt, die verzaubert

für Kinder ab 3 Jahren

"Durch die Nacht"

über Menschen, die arbeiten, während wir schlafen

von Polly Farber und Marriet Hobday ist ein so bezauberndes, wundervolles, fantastisches Bilderbuch, das selbst Erwachsene noch begeistern kann. Eigentlich sollte man gar nicht zuviel über das Buch verraten, sondern jedem nur raten, direkt ins Buch zu schauen. 

Schon das Cover vermittelt die besondere Magie der Nacht. 

"Irgendwie möchte man gar nicht mehr wegschauen, sondern immer nur das Bild anschauen" sagte die kleine Mila (5 Jahre) neulich zu mir mit Blick auf das Buch. Es gibt die Coverillustrationen, die verzaubern und sofort neugierig auf die Geschichte im Inneren machen und hin und wieder gibt es auch die, so wie diese, die erst einmal so in den Bann ziehen das sie zum Verweilen einladen. Ich weiß gar nicht ob es das Geschehen im Bild oder die Wirkung der Farben ist, die einen das Gefühl geben den Moment so lange wie möglich festzuhalten. Vermutlich ist es ihr Zusammenspiel. Doch was die kleine Mila da festgestellt hat, das haben nach ihr noch einige andere Kinder bemerkt und ich muss gestehen, mir geht es bei jedem Blick auf das Buch genauso und immer wieder.

Doch nun spazieren wir erst einmal hinein in die Nacht.

"Es wird dunkel.

Ich habe zu Abend gegessen.

Ich habe mir die Zähne geputzt und meinen Schlafanzug angezogen."

Erzählt kleine Ich-Erzählerin und berichtet dann von ihrer Mutter, die dann zur Arbeit geht, wenn andere den Abend ruhig ausklingen lassen oder schon zu Bett gehen.

Sie erzählt von Sammy, die die Büros reinigt, von Georgio, der nachts auf das Gebäude aufpasst in dem Sammy putzt. Sie erzählt von Hassan und Amira, die bei der Polizei arbeiten und von Kissi, die als Reporterin die Weltnachrichten im Blick hat. Sie erzählt aber auch von Liam, der zu einer Band gehört und ein Konzert gibt, zu dem viele Menschen draußen tanzen. Sie erzählt von dem Bäcker, der nachts zu backen beginnt, damit wir am Morgen frisches Brot und Brötchen essen können. Sie erzählt von all den lieben Menschen, die im Rettungsdienst und in den Krankenhäusern arbeiten und sie erzählt von ihrer Mutter, die in der Nacht einer ganz wichtigen Arbeit nachgeht, bei der sie vielen von den Leuten begegnet, die in der Nacht arbeiten.

Jeder Blick in die Nacht ist wie durch ein Fenster schauen. Entweder von innen oder von außen.

Jede Doppelseite erzählt eine eigene kleine Geschichte von jemandem der nachts arbeitet. Wir sehen ihn/sie bei der Arbeit aber immer auch das drum herum, die Straßen, die Häuserzeilen. Genauso wie es ist, wenn wir unseren Blick schweifen lassen.

Kinder lernen so Menschen und Berufe kennen, sie erleben aber auch, dass die Nacht keinesfalls still ist. Nicht alle schlafen und einige Arbeiten können sogar nur in der Nacht erledigt werden.

Nachts ist die Welt etwas ruhiger als am Tag. Es sind nicht so viele Menschen auf den Straßen, aber innen passiert viel, was uns, die wir in der Nacht schlafen verborgen bleibt. Es ist eine eigene Welt.

Schön, dass wir diese Welt durch dieses wirklich wundervolle, sehr stimmungsvoll illustrierte Buch ein wenig näher kennenlernen dürfen. 

Pippa sollte nach der Schule eigentlich nur Makkaroni und Milch aus dem Supermarkt mitbringen und dann kommt alles ganz anderes. Auf dem Weg zum Supermarkt erzählt Pippa gerade noch etwas von Hindernissen und Springreitturnieren und träumt wieder vom eigenen Pferd vor sich hin, als sie mit Pawel in den Supermarkt kommen und dann eine ungewöhnliche Entdeckung machen. Da ist doch tatsächlich ein Pony was genüsslich Haferkekse futtert und der Wachmann dreht durch und weiß nicht mehr was er tun soll.

Pippa schaut sich um, kein Besitzer in Sicht, Pawel ist der Meinung dass muss man der Polizei übergeben, doch Pippa ist ihrem Traum so nahe, dass sie eine andere Idee hat. Wie schmuggelt man ein Pony in die Wohnung in einem Haus in den 12. Stockwerk? Und wie kann man dann dieses Pony vor der Mutter verstecken?

Ein lustiges Abenteuer beginnt mit Pippa und ihrem neuen Pony "Haferkeks" und Pippa ist sehr erfinderisch, wenn es darum geht dieses Pony bei sich zu erklären.

Wir mussten viel lachen und können dieses Buch sehr empfehlen, ein gelungenes Cover was absolut zur Geschichte passt und einige auflockernde Illustrationen in schwarz-weiß folgen im Inneren. Super für Erst- und Selbstleser, aber auch zum Vorlesen geeignet.