Cover des Buches Plötzlich Callgirl (ISBN: 9783453545779)
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Rezension zu Plötzlich Callgirl von Portia Da Costa

Zwei Charaktere mit jeweils zwei Gesichtern

von Blonderschatten vor 9 Jahren

Rezension

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Blonderschattenvor 9 Jahren

Cover:


Schwarz weiß ist ein meinen Augen immer eine gute Mischung. So keck wie die junge Frau in der offenen Tür lehnt, passt es gut mit meinen gewonnen Bild zu Lizzie überein. Einerseits scheint die Frau eine Rolle zu spielen, sich dabei aber gleichzeitig wohl zu fühlen.

"Plötzlich Callgirl" setzt mit mit dem dunklen rosa Ton einen schönen Farbakzent.



Meinung:


Diese Geschichte hat mich an eine leicht abgewandelte Version von Shades of Grey erinnert. John hat in meinen Augen nicht diese Präsenz bzw. dieses mysteriöse etwas das ihn umgibt und ihn so wahnsinnig spannend erscheinen lässt. Mit seinem Verhalten hat er mich nicht neugierig gemacht und so kann auch ein minimaler Unterschied der Charaktere eine große Auswirkung haben.

>>Du musst das kleine Tierchen beherrschen, Bettie. Streichle es ein bisschen, aber lass es noch nicht von der Leine. Sei ganz sanft, aber gib seinen Forderungen noch nicht nach.<<

Wenn Frau Langeweile hat, kann sie schon mal auf komische Gedanken kommen. ^^ Allerdings hat Lizzie ihre Entscheidung "Callgirl für eine Nacht" ungewöhnlicher Weise eher liebenswert erscheinen lassen, wobei es mir daran gelegen wäre, die Situation hinterher aufzuklären, zumal John hat Durchblicken lassen, weiterhin an ihren Diensten interessiert zu sein.

Den fehlenden Willen die Sache aufzuklären kann man Lizzie hier jedenfalls nicht vorwerfen, doch habe ich John zu beginn nie so recht verstanden gehabt, warum er ihre "Offenbarungsversuche" abgewehrt hat.

>>Das war es wert. Sogar mehr als das. Du hättest mir den halben Rücken wundkratzen können und ich würde trotzdem noch lächeln.<<

In der Öffentlichkeit und während der sexuellen Aktivitäten, haben sich Lizzie und John für mich in einem komplett anderen Licht präsentiert. Außerhalb des Schlafzimmers hat John auf mich wie ein Geschäftsmann gewirkt, der genau weiß was er möchte und bei dem man unter betracht ihrer Situation trotzdem vertrauensvoll mit ihm reden konnte. Verlagert sich jedoch das Geschehen bei intimen Aktivitäten wirkt er auf mich eher wie gewollt und nicht gekonnt. Seinen Vorlieben zum BDSM kann er mit Bettie nachgehen, er gibt ihr, was sie mag und trotzdem wirkt er währenddessen auf mich nicht diszipliniert. Er lässt sich für meinen Geschmack zu sehr von seinen Gefühlen mitreißen und fällt größtenteils eher raubtierhaft über Bettie her. John selbst hat schon versprochen sich dies bezüglich ändern zu wollen, aber den Vorsatz gefasst hapert es bei ihm noch an der Umsetzung.

Auch bei Lizzie hatte ich das Gefühl zwei Persönlichkeiten kennen zu lernen. Nicht nur weil sie sich als das Callgirl Bettie ausgibt, sondern auch, weil sie sich sehr von ihrem "neuen Leben" mitreißen lässt und dabei gerne mal wichtige Gedankengänge außer acht lässt.


Ob Lizzie John ihr Geheimnis verrät und ob das knistern zwischen den beiden auf etwas hinausläuft das mehr Bestand hat, das müsst ihr allerdings selber herausfinden ;)

Charaktere:


Lizzie (Bettie) ist auf der Suche nach ein wenig Abwechslung und manövriert sich in eine Situation bei der sie anfangs noch nicht so recht weiß, was sie davon halten soll. Doch schnell merkt sie, das John viel mehr als nur "ein Job" ist.


John Smith ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der auf der Suche nach einem Callgirl auf Bettie trifft. Mit ihr kann er seine Fantasien ausleben und ist gleichzeitig davon fasziniert, das sie ihren Job so berauschend gut macht und trotzdem nicht wie ein professionelles Callgirl dabei wirkt.



Schreibstil:


Portia Da Costa hat mich mit dem Klappentext sehr neugierig gemacht. Leider hat mir persönlich der Schreibstil nicht so sehr zugesagt. Das Zusammensein von Lizzie und John in der Öffentlichkeit war toll beschrieben, doch sobald sich das Geschehen ins Schlafzimmer bzw. auf die sexuellen Handlungen bezogen hat, wirkte es auf mich eher "billig". Für mich hat bei John einfach diese spezielle Art der Dominanz gefehlt, die selbst bei mir als Leser Nervenkitzel auslöst.

Mit einem Satz bin ich auch nicht warm geworden "Sag bescheid, wenn es dir kommt." Die Autorin ist etwas älter und vielleicht war das früher die normale Redensart, ich mit meinen 21 Jahren bin aber immer wieder daran hängen geblieben, letztendlich hat dieser Satz die Erotik ein wenig kaputt gemacht.


Sehr schön fand ich es jedoch, dass größtenteils aus der Sicht von Lizzie berichtet wurde wir aber immer auch einen kleinen Einblick aus der Sicht von John erhalten haben. Das hat mir nicht nur geholfen, den Charakter besser kenne zu lernen, sondern auch mein Bild von ihm zu verbessern.

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