Predrag Bukovec

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Autor*in von Warum ich Christ bin.

Lebenslauf

Dr. Predrag Bukovec ist Universitätsassistent am Institut für Historische Theologie (Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien; er habilitiert sich an der Universität Regensburg.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Predrag Bukovec

Cover des Buches Warum ich Christ bin (ISBN: 9783843611268)

Warum ich Christ bin

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Erschienen am 14.01.2019

Neue Rezensionen zu Predrag Bukovec

Cover des Buches Warum ich Christ bin (ISBN: 9783843611268)
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Rezension zu "Warum ich Christ bin" von Predrag Bukovec

Das Buch reflektiert die Verschiedenartigkeit heutigen gelebten Christseins im deutschsprachigen Rau
WinfriedStanzickvor 6 Jahren


 

Waren die Christen vor wenigen Jahrzehnten noch in unserem Land die zahlenmäßig dominierende Bevölkerungsgruppe, so ist die Zahl der Kirchenmitglieder heute stark geschrumpft, und bald wird es weniger als die Hälfte der Bevölkerung sein, die noch einer christlichen Kirche angehören.

 

Noch stärker ist die Zahl der Menschen gesunken, die heute noch an Gott glauben und ihr Leben als Christ oder Christin bewusst gestalten und leben. Die Herausgeber des vorliegenden Bandes sind der Frage nach der Relevanz des christlichen Glaubens dadurch nachgegangen, dass sie insgesamt 26 Persönlichkeiten der Gegenwart aus Politik, Kirche und Gesellschaft um Auskunft über den Grund ihres Glaubens gebeten haben.

 

In ihren sehr unterschiedlichen, aber ausnahmslos interessanten Antworten wird genau die Spannung deutlich, die auch in vielen religionssoziologischen Untersuchungen schon beschrieben wurde. Neben viele Aspekten, die das Christentum wesentlich ausmachen und die sich über die Zeiten nicht verändert haben, auch wenn sie durchaus unterschiedlich und persönlich konnotiert gedeutet werden, ist auch bei den um einen Beitrag gebetenen Personen der Glaube durchweg und oft sehr stark von sehr persönlichen und biografischen Erfahrungen und Erlebnissen geprägt.

 

Deutlich wird immer wieder: Christsein ist nicht subjektiv, aber es kann nur subjektiv ins eigene Leben übersetzt werden. In dieser Spannung befinden sich alle Menschen, die bewusst als Christin oder Christ leben wollen.  Als Christ ist man heute gefragt, den eigenen Glauben und die eigene vom Glauben geprägte Lebenspraxis bis ins Politische hinein vor der eigenen Vernunft, aber auch vor den Anfragen und Herausforderungen der Gesellschaft und der anderen Religionen zu verantworten.

 

Die Auswahl der an diesem aufschlussreichen Stimmungsbild teilnehmenden Persönlichkeiten ist vielfältig und hat mich in den unterschiedlichen Beiträgen selbst sehr bereichert.

 

Das Buch reflektiert die Verschiedenartigkeit heutigen gelebten Christseins im deutschsprachigen Raum. Für jeden motivierten Leser werden seine Beiträge so zu wichtigen Impulsen, sein eigenes Christsein zu reflektieren und sich darüber mehr Klarheit zu verschaffen.

 

 

Cover des Buches Warum ich Christ bin (ISBN: 9783843611268)
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Rezension zu "Warum ich Christ bin" von Predrag Bukovec

Interessant in der Wahrnehmung vielfacher Motive
M.Lehmann-Papevor 6 Jahren

Interessant in der Wahrnehmung vielfacher Motive

Auch wenn Professor Dr. Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und Kardinal im Geleitwort vollmundig behauptet: „Das Interesse am Christentum ist ungebrochen“, so darf diese Aussage an der Realität gemessen doch bezweifelt werden.

Allein die Neugier des Menschen schon, die sich mit dem Gewohnten oft gedanklich kaum zufriedengibt, strebt sichtbar weiter, gerade in den westlichen Zivilisationen. So stehen neben überzeugt katholischen Ländern wie Polen oder der starken, vom Staat intensiv unterstützten Orthodoxie in Russland klare säkulare Entwicklungen in Frankreich und den Niederlanden, in England und den nordischen Ländern sichtbar seit Jahrzehnten im Raum, von den deutschen östlichen Bundesländern ganz zu schweigen.

Was nicht unbedingt ein Zeichen für eine nachlassende Spiritualität ist, denn vielfache andere spirituelle Haltungen tummeln sich auf dem „Markt der Religionen“, vom Buddhismus mit seinem breiten Erfolg der „Achtsamkeit“ in den letzten Jahren weltweit, bis hin zur Esoterik, von „Schwitzhütten“ bis hin zur Agnostik und dem Islam natürlich als „wachsende“ Religionsgemeinschaft.

Da kann das „gute alte Christentum“ schon ins Hintertreffen geraten, nicht nur durch Skandale der verfassten Kirchen. Die Mitgliederzahlen auch in Deutschland sprechen da eine ganz klare Sprache, zumindest was die „Kirchen“ angeht, deren Zugehörige weniger und weniger werden.

Andersherum würde ein Schuh daraus. Die Frage zu stellen, wie das „Interesse am Christentum“ wieder individuell hervorgerufen und gestärkt werden kann und, dem geht das Werk in guter Weise nach, was denn „gegen den Trend“ kluge und reflektierte Menschen „bei der Stange“ hält. Was von der Autoren (durchaus ein stückweit gegen jenen einleitenden Satz Kardinal Schönborns gesetzt) präzise aufgegriffen wird:

„Während Ende der 1970er Jahre noch als mehr oder weniger ausgemacht galt, dass die Religion der Eltern und Großeltern an künftige Generationen weitergegeben wird, steht diese Tradition heute zunehmend in Frage“.

Somit steht eine „Zeitenwende“ seit längerem an im Übergang vom „Traditionschristentum“ zum „Entscheidungschristentum“ (auch von Schönborn formuliert und hier durchaus treffend beobachtet). Vielleicht, und einige Beiträge im Buch legen dies nahe, ist es aber auch eine Wende in Form eines entwicklungspsychologischen Schrittes, eines „Erwachsen-Werdens“ der Gesellschaft in großer Breite, in der der „Kinderglaube“ (wie in jedem persönlichen individuellen Leben auch) eine Transformation erfahren muss, um im erwachsenen Leben nicht als „schönes Märchen“ ad acta gelegt zu werden.

Dem die Beiträge der Autoren im Werk folgen mit ihrem Augenmerk auf dem je individuell geprägten Zugang zum Christentum. Der nicht zuletzt in Krisenzeiten des Lebens, in denen die eigene „Machtlosigkeit“ letztlich dem Tod gegenüber zur emotionalen Erfahrung wird mitbestimmt wird.

Auch wenn der Beitrag erst zum Ende des Werkes hin zu lesen ist, es ist auf diesem Hintergrund keine schlechte Idee, mit den Worten Ingeborg Epsteins zu beginnen. In diesem Kapitel findet zugleich auch jene hohe Differenzierung statt, die aufzeigt, wie (zum Teil höchst) unterschiedlich der Zugang einzelner zum christlichen Glauben in ihrem Persönlichen Leben ist. „Kaum eine Definition glich der anderen“. Mit großer Weite schreibt Epstein dabei, und es ist ihr anzumerken, wie wichtig der Wandel der Äußerungen der Kirchen weg von einem strafenden und hin zu einem liebenden und gnädigen Gott für sie persönlich ist. Kein „Druck zur Bekehrung“ nach vorherigem „Schüren von Angst“, sondern ein „Gutschein“, ein „offenes Angebot“, dem man sich jederzeit in der je vorfindlichen Verfassung nähern darf.

Oder ist das zu viel „Kuscheltheologie“, wie an anderer Stelle im Werk auch die ein oder andere Stimme zu hören ist? Mit festem Vertrauen auch angesichts des Todes im hohen Alter.

Viele verschiedene Stimmen und Haltungen, je persönlich niedergelegt, das macht Freude beim Lesen und erweitert den eigenen Horizont durchaus. Wie auch die eigene Reflektion ohne Druck oder „Überredung“ angeregt wird.

Ein Buch, dass den richtigen Ton ohne dogmatische Verengung trifft, um beim Leser positiv zu wirken.

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