Rezension zu "Mein Herz für Afrika" von Princess Kasune Zulu
"… die Strahlen eines blendend hellen Lichts fallen direkt in mein Herz. (…) Ein wunderbares Gefühl der Ruhe und des Friedens erfüllt mich. (…) Mein Herz möchte rufen: ‚Gelobt sei Gott!ʻ" – mit diesen Worten beschreibt Princess Kasune Zulu eines der einschneidendsten Erlebnisse ihres Lebens: Sie hat gerade erfahren, dass sie HIV-positiv ist.
Ungewöhnlich? Nein, eigentlich nicht, schließlich teilt sie dieses Schicksal mit 33 Millionen anderer Menschen auf der Welt. Ungewöhnlich ist jedoch ihre Reaktion auf die Diagnose; sie steht exemplarisch für das Leben dieser bemerkenswerten Frau. Princess ist zwar nur dem Namen nach eine Prinzessin, doch ihre Geschichte, die sie in "Mein Herz für Afrika" erzählt, ist wirklich außergewöhnlich.
Sie wird als einfaches Dorfmädchen in Sambia geboren. Ihre Eltern sterben, als sie im Teenageralter ist, an einer mysteriösen Krankheit, der immer mehr Menschen in ihrem Umfeld zum Opfer fallen. Princess übernimmt als Älteste die Verantwortung für ihre Geschwister, und um für sie sorgen zu können, heiratet sie einen viel älteren Mann, Moffat Zulu. Gemeinsam bekommen sie zwei Kinder. Mit 21 Jahren erfährt Princess, dass sie HIV-positiv ist. Was für viele das Ende ihres Lebens bedeutet, ist für die mutige, kämpferische Frau erst der Beginn. Sie hat ihre Lebensberufung gefunden und fängt an, offen von der mysteriösen Krankheit zu reden, über die in ihrer Gesellschaft geschwiegen wird. Mit unerhörten Ideen und verankert in einem tiefen Glauben an Jesus Christus sagt sie AIDS den Kampf an. Ihr Weg führt sie durch ganz Sambia, in andere afrikanische Staaten und schließlich sogar in die USA, wo sie heute lebt.
"Mein Herz für Afrika" ist eine beeindruckende Biografie, die mich nicht mehr losgelassen hat. Sie ist fesselnd geschrieben und liefert wirklich ein Bild von Afrika aus afrikanischer Sicht. Gleichzeitig hat die australische Co-Autorin Belinda Collins dafür gesorgt, dass einem Leser aus der westlichen Welt die sambische Lebenswelt gut nahegebracht wird. Sehr schlüssig wird auch der Zusammenhang von AIDS und Armut erklärt. Das Buch wird jedoch weder rührselig, noch macht es ein schlechtes Gewissen. Es sprüht vielmehr vor Lebensfreude und einem starken Glauben daran, dass es gemeinsam wirklich möglich ist, die Welt, wie wir sie heute kennen, zu verändern und auf den Kopf zu stellen.
Fazit: Ich habe ein neues Lieblingsbuch zum Verschenken gefunden!