anfangs war ich noch etwas kritisch, ob das buch wirklich gut ist. jedoch hat es sich definitiv gelohnt, weiterzulesen!! der schreibstil der autorin erlaubt es einem, sich in das mädchen einzufühlen. es war auch sehr berührend, wie ich fand. einzig das ende fand ich etwas zu abrupt, es wirft doch einige fragen auf. sonst aber eine klare kaufempfehlung!
Priscilla Cummings
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A Face First
What Mr. Mattero Did
Neue Rezensionen zu Priscilla Cummings
Ich habe das Audiobook gelesen von Eve Bianco gehört. Die Prämisse der Story klang vielversprechend:
Drei Mädchen, Claire, Suzanne und Jenna, einer Middle School (also 7. Klasse) beschuldigen einen Musiklehrer sie nach einer Probe eines Theaterstücks sexuell belästigt zu haben. Alle drei erzählen das Gleiche, auch als sie getrennt befragt wurden.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von einem der drei Mädchen, Claire, und der Tochter des Lehrers, Melody, die auf dieselbe Schule geht, erzählt.
Melody hat es nicht leicht. sie ist die Jüngste in der Familie und anders als ihre beiden Geschwister nicht so sehr an der Musik interessiert. Ihr Bruder ist zudem auch noch Footballstar und war unheimlich beliebt auf der Schule. Nun mit den Beschuldigungen hat sie es besonders schwer. Sie wird zur Außenseiterin. Sogar ihre beste Freundin wendet sich ein wenig ab, weil niemand sicher ist, ob ihr Vater Kinder sexuell belästigt oder nicht. Ihr Vater muss außerdem als Lehrer aussetzen. Es kommt zu finanziellen Schwierigkeiten und sie erlebt mit, wie ihr Vater trinkt und die Familie fast zerbricht.
Claires Hintergrund ist interessant. Sie ist ein sich ungeliebt und ungeachtet gefühltes Mädchen. Ihre Mutter hat alle Hände zu tun mit den jüngeren Geschwistern und vor allem einem autistischen Bruder. Als Claire in der Grundschule war, waren sie und Suzanne enge Freundinnen, aber gleichzeitig auch zusammen Außenseiterinnen. Dann kam Jenna auf die Schule. Jenna freundet sich mit den beiden an, obwohl sie eigentlich vom Aussehen und Auftreten leicht zu den beliebtesten Mädchen der Klasse hätte zählen können. Aber sie sucht den Anschluss bei Claire und Suzanne absichtlich, weil sie sie vielleicht auch ein wenig dominieren kann. Jenna freut sich fast über die neue Situation, dass sie und ihre Freundinnen Opfer vom Mr. Mattero geworden sind, denn so beachten sie ihre Eltern endlich. Claire und Suzanne sind sich weniger sicher, ob sie mit der neuen Situation klar kommen. Und schließlich gerät alles aus den Fugen. Suzanne wird auf eine Mädchen Schule gesteckt und Claire muss auch die Schule wechseln. Sie muss ganz alleine vor vorne anfangen und findet auf der neuen Schule Anschluss. Ihre neue Freundin nimmt sich ihrer an, weil sie ebenfalls ein Opfer sexuellen Missbrauchs war und ist.
Spoiler:
Wegen dieser neuen Freundin und Schuldgefühlen gegenüber Mr. Mattero und dessen Familie, gesteht Claire eines Tages die Wahrheit, dass Mr. Mattero nichts getan hat. Gleichzeitig alarmiert sie Hilfe für die neue Freundin, die wirklich ein Opfer ist. Claire verliert so wieder die neue Freundin, die weggebracht wird und sie muss sich der Schande stellen, gelogen zu haben und die Familie Mattero ins Unglück gestürzt zu haben. Jennas Hintergrund ist letztendlich sehr verworren und disfunktioal. Claire erkennt, dass Jenna eine notorische Lügnerin ist, die ganz andere Dinge im Sinn hatte.
Ich denke, dieses Buch ist interessant für Leserinnen genau in dem Alter der Mädchen, nämlich 6./7. Klasse. Man lernt die Sicht aus zunächst zwei Opfern kennen, von denen sich das erste Opfer ja als Täter herausstellt. Die Geschichte ist auf jeden Fall moralisch interessant. Es war auch wichtig, dass ein echtes Opfer von sexuellen Missbrauch als Figur auftritt, denn sonst wäre die Geschichte nicht ausbalanciert gewesen. Ohne dieses Mädchen hätte es sonst so ausgesehen, dass die meisten Mädchen bei solchen Vorwürfen lügen.
Warum eher weniger Sterne? Weil mich das Hören nicht wirklich gepackt hat. Es hat sich eher dahin gezogen. Die Geschichte kommt mir außerdem zu stark pädagogisch vor. "Seht her Kinder, so geht es nicht " -mäßig. Ich hatte irgendwie mehr erwartet und fühlte mich eher an eine schlechte Episode einer TV Familienserier erinnert...
Zwar ganz ok geschrieben - aber mit einem Tietel wie "In meiner Haut" von deborah Froese kann es einfach beim besten Willen nicht mithalten.
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