Qiufan Chen

 3,9 Sterne bei 24 Bewertungen
Autor*in von Die Siliziuminsel.

Lebenslauf

Qiufan Chen stammt aus Shantou in der chinesischen Provinz Guangdong. Er hat bereits über dreißig Kurzgeschichten auf Chinesisch und auf Englisch veröffentlicht. Sein Debütroman »Die Siliziuminsel« erschien 2013 auf Chinesisch und wurde von Ken Liu, dem Übersetzer Cixin Lius, ins Englische übertragen. Qiufan Chen wurde mit dem Taiwan Dragon Fantasy Award, dem Galaxy Award sowie dem chinesischen Nebula Award ausgezeichnet. Er lebt in Beijing.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Qiufan Chen

Cover des Buches Die Siliziuminsel (ISBN: 9783453319226)

Die Siliziuminsel

(17)
Erschienen am 09.09.2019
Cover des Buches KI 2041 (ISBN: 9783593515496)

KI 2041

(8)
Erschienen am 09.02.2022

Neue Rezensionen zu Qiufan Chen

Cover des Buches KI 2041 (ISBN: 9783593515496)
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Rezension zu "KI 2041" von Kai-Fu Lee

silverrainofwords
Wie sieht die Welt in 20 Jahren aus?

 Wie sieht die Welt in 20 Jahren aus? Das ist die Frage, die sich dieses Buch stellt. Dies vor allem im Hinblick auf die Künstliche Intelligenz. Das Konzept des Buches ist einzigartig: Literatur wird mit Wissenschaft verbunden. Der Science-Fiction-Autor Chen Qiufan präsentiert uns 10 Kurzgeschichten, die mögliche bis wahrscheinliche Zukunftsvisionen darstellen. Der KI-Forscher Kai-Fu Lee behandelt anschließend die in den Geschichten angeschnittenen Themen wissenschaftlich und erklärt, wie genau das Ganze funktioniert. Nach jeder Kurzgeschichte folgt somit eine wissenschaftliche Analyse.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass beide Autoren eine optimistische Haltung gegenüber der KI einnehmen. Auch wenn durchaus auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden, denke ich, dass man da vielleicht etwas nuancierter an die Thematik hätte herangehen können. Gerade weil das „allgemeine Volk“ ja durchaus gewisse Ängste mit der KI verbindet (ob berechtigt oder nicht, ist ja egal).

Mir haben die wissenschaftlichen Analysen um einiges besser gefallen als die Kurzgeschichten. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich unglaublich viel gelernt habe. Es ist schon sehr verrückt, was in der Theorie in 20 Jahren bereits möglich sein kann. Szenarien, die wir bisher nur aus der Science-Fiction kennen, werden bald zu unserer Realität werden und das ist einfach nur verrückt.
Zum anderen muss ich gestehen, dass ich die Kurzgeschichten qualitativ einfach schlecht fand: schlecht geschrieben (oder vielleicht schlecht ins Englische übersetzt?) und inhaltlich irgendwie oberflächlich. Es kam mir fast mechanisch vor.

Fazit: Auch wenn die Geschichten nicht überzeugen konnten, so fand ich es dennoch sehr spannend, das Buch zu lesen und kann es KI-Interessierten nur empfehlen! Das Buch liest sich allerdings nicht einfach so in einem Zug, da es schon sehr viele Informationen beinhaltet.


Auswahl an behandelten Themen: Deep Learning, Finance Applications, Deepfakes, AI Security, Biometrics, AI Education, AI Healthcare, Virtual Reality, Autonomous Vehicles, Quantum Computer, Autonomous Weapons, AI Job Displacement, The Future of Money, etc.

Cover des Buches KI 2041 (ISBN: 9783593515496)
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Rezension zu "KI 2041" von Kai-Fu Lee

Randberliner
Nur zum Teil gelungener Blick auf unsere Gesellschaft in 20 Jahren

Das Buch KI 2041: Zehn Zukunftsvisionen ist ein Ende 2021 (Anfang 2022 auf Deutsch) erschienener Erzählband des renommierten chinesischen KI-Forschers und Unternehmers Kai-Fu Lee mit dem Sci-Fi Autor Qiufan Chen. Science meets Literature könnte man das Buch kurz und bündig zusammenfassen. 

Kai-Fu Lee versucht wichtige Tendenzen in der KI-Forschung und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft auf die nächsten 20 Jahre zu extrapolieren, während der eher im chinesischen und englischsprachigen Raum bekannte und mit Auszeichnungen geehrte Qiufan Chen versucht, diese Ideen literarisch umzusetzen. Im Buch geht es um hochaktuelle Tendenzen wie das autonome Fahren, um Quantencomputer, die Verschmelzung von virtuellen Welten mit der realen Welt, aber auch um die gesellschaftlichen Folgen von Isolation in Folge der Corona-Epidemie, denen jeweils eine fiktive Geschichte gewidmet wird.

Es handelt sich also nicht um ein klassische Sci-Fi Erzählung, sondern eher um einen Versuch, dem Leser die aktuellen Tendenzen in der KI-Forschung näherzubringen und zu erläutern, wie die verschiedenen Aspekte der künstlichen Intelligenz unser Leben in 20 Jahren beeinflussen könnten. Damit wird das Buch lehrend und unterhaltsam zugleich und ordnet sich in den allgemeinen Trend des Edutainment ein. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass jeder Erzählung eine Einführung vorangestellt ist und mit einer ausführlichen Erläuterung abschließt.

Ich vermute, dass die Wirkung des Erzählten in hohem Maße davon abhängt, wie vertraut der Leser mit den aktuellen Teilaspekten der KI-Forschung ist. Für mich persönlich brachten die Geschichten nicht viel Neues und ich fand sie relativ einfach gestrickt, ohne wirklich großen literarischen Esprit. Vielleicht war das thematische Korsett zu eng und erlaubte es Qiufan Chen nicht, sein erzählerisches Talent zur Geltung zu bringen. 

Das aus meiner Sicht größte Problem beim Schreiben über die Zukunft ist, dass diese bekanntlich unbekannt ist. Allerdings beschränken sich die Erzählungen in KI 2041 auf das bekannte Unbekannte, während, um in der Terminologie von Slavoj Žižek und Donald Rumsfeld zu bleiben, das unbekannte Unbekannte ausgeblendet wird. Während wir z. B. das Smartphone heute als eine Selbstverständlichkeit betrachten, dass in vielen Fällen mit seinem Besitzer untrennbar verschmolzen erscheint, war an ein solches, epochales Gerät vor 20 Jahren nicht einmal zu denken und eher aus rein fiktiven Filmen wie Star Trek bekannt. Insofern ist zu erwarten, dass die eine oder andere disruptive Erfindung Einfluss auf unser Leben in 20 Jahren haben wird.

Allerdings ist es aus diesem Grunde verständlich, dass sich die Autoren auf die Extrapolation des Bekannten konzentriert haben, von dem wir heute schon sagen können, dass in der einen oder anderen Form dies eintreten und unser Leben nachhaltig prägen wird, als über das unbekannte Unbekannte zu spekulieren, an dessen Ende nur ein neuer Sci-Fi Roman stände. Positiv empfand ich, dass Kai-Fu Lee allzu großen Optimismus in der Geschwindigkeit der praktischen Umsetzung der Ergebnisse der KI-Forschung bremst und auch vor den Schwierigkeiten und Gefahren warnt. Dabei scheut er sich nicht, den janushaften Charakter des Einzugs von immer mehr künstlicher Intelligenz in unseren Alltag herauszustellen. Es ist keine neue Erkenntnis, dass Entdeckungen zum Wohle als auch zum Schaden der Menschheit eingesetzt werden können. Die KI bildet da keine Ausnahme. In den Kommentaren vor und nach den Erzählungen werden deshalb die Risiken und Chancen ausführlich besprochen.

Zusammenfassend halte ich das Buch KI 2041 für einen interessanten Versuch, aktuelle Tendenzen in der KI-Forschung einem breiten Publikum in literarischer Form näherzubringen, wenngleich ich mir literarisch gelungenere Erzählungen gewünscht hätte. Auch muss ich bekennen, dass mir persönlich diese Form des Edutainment nicht sonderlich gefällt. Das Edukative leidet unter dem Literarischem und umgekehrt. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und war über das gegenderte Sprechen entsetzt. Ob auch das Buch gegendert ist, kann ich nicht sagen, aber einem gegenderten Text zuzuhören ist eine Qual. Dies alles hat mich dazu bewogen, dem Buch in der Bewertung zwei Sterne abzuziehen.

Cover des Buches Die Siliziuminsel (ISBN: 9783453319226)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Die Siliziuminsel" von Qiufan Chen

dunkelbuch
Die Folgen des Massenkonsums

In naher Zukunft angesiedelt strotzt dieses Buch vor digitalen Visionen, sowie düsteren Perspektiven auf die Umwelt und unser Verhalten mit dem Massenkonsum. Neben diesen erschreckenden Ansichten und futuristischen Innovationen zeugt das Werk auch von einer gelungenen Sprache und interessanten Einblicken in die Welt derjenigen, die schon heute von dem Müll der konsumierenden Staaten leben. Die Sprache ist überzeugend, manche der technischen zukünftigen Entwicklungen naheliegend. Allerdings sind manche Passagen auch äußerst brutal, nahezu ins Abartige ausufernd geschrieben. Neben sich anreihenden Vergleichen, die sich durch das gesamte Buch hinziehen, lässt dies die wirklich potentielle, mit etwas mehr Weitsicht wünschenswerte Geschichte immer wieder ins Holpern geraten. Der Einblick in die bereits heutzutage herrschende Welt des Mülls lässt sich anhand dieses Buches aber durchaus kennenlernen.

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