Von der FamilieMännergeschichten

Was sehen Männer in der Familie? Im Glücksfall ist die Familie für sie ein Spielfeld, auf dem man locker und vergnüglich lernt, sich in der Welt zu behaupten. Fehler sind erlaubt und werden liebevoll ausgebessert. Zeit spielt keine Rolle, die Familie wirkt wie eine Fortsetzung des Paradieses. Da braucht es nicht viele Worte.
Im Normalfall stellt die Familie für Männer jedoch ein Exerzierfeld dar. Zeit ist Geld und deshalb knapp. Wer in der Welt bestehen will, der braucht Disziplin, Gehorsam, Drill, quasi Erziehung im Stechschritt. Die Autorität, also die Eltern, muss in allen Fällen respektiert werden. Wer das Regelwerk und seine Sanktionen kennt, weiß sich anzupassen. Auf dem Exerzierfeld lernt man schnell und effektiv. Das wirkt nach außen reibungslos und kontrolliert. Alles im Griff, wir meinen es ja nur gut mit dir! Was man so gelernt hat, gibt man meistens auch weiter: Disziplin, Gehorsam, Drill und vielleicht noch ein wenig versteckte, verschämte Liebe.
Im Extremfall entwickelt sich die Familie für Männer allerdings zu einem Schlachtfeld. Wenn die Kinder nicht so wollen wie die Eltern und alle auf Rot schalten und trotzdem die Stopptafeln überfahren, dann kracht es. Gehorsamsverweigerung, Aufbegehren, Trotzreaktionen, Abhängigkeitsverhältnisse, Rechthaberei, Verbote, Liebesentzug, Beleidigungen, Bestrafungen, enttäuschte Hoffnungen, Demütigungen und zuletzt vielleicht auch noch Gewalt, eine brisante, hochexplosive Mischung, die eine Familie auseinandersprengen kann.
Von der paradiesisch heilen Welt zur Katastrophe, das alles kann für Männer die Familie sein. Und wie sehen Frauen die Familie?