Um der Geschichte willen liest man diese Graphic novel nicht unbedingt. Sie ist so abgedreht wie das ganze Buch, aber auch sehr simpel. Verrückter Professor will seinen Sohn wieder zum Leben erwecken und bringt dabei Kräfte aus dem Zwielicht hervor. Sie wuseln als Schatten in Anzügen durch das Buch.
Eugene, der tumbe Held des Buches, bekommt vom Professor einen Job angeboten. Um die Arbeit in der Stadt anzutreten, muss er seine anstrengend anhängliche Frau in der Einöde zurück lassen. Seltsame Figuren begegnen ihm und führen ihn zu einem Krankenhaus, das zu einem aggressiven Organismus mutiert ist.
Dazu passt der einfache, nicht colorierte Strich von Quentin Vijoux. Er meidet alle Ecken und Kanten, wuchert organisch durch die Seiten. Auf sehr subtile Weise macht Vijoux seinem Leser Angst. Schwarze Gestalten, fiese Krankheiten, leere Städte, dunkle Geheimnisse.
Aber die Angst wird nicht kultiviert, sie verfliegt auch wieder, in offenen Landschaften. Offen wie die Fragen, die zum Schluss bleiben. Trotzdem fühlte ich keine Enttäuschung, wie bei einem Thriller, der nicht alle losen Enden zusammenführt. Vielmehr kann man auf einer philosophischen Ebene darüber nachsinnen, worum es bei dieser Geschichte eigentlich geht.