Quim Monzó

 4,2 Sterne bei 25 Bewertungen
Autor*in von Barcelona, Die Aktentasche und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Quim Monzó, geboren 1952 in Barcelona, war schon als Comiczeichner und Radiokommentator, Songwriter und Kriegsberichterstatter tätig. Für sein literarisches Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, seine Bücher sind Bestseller in Spanien und erscheinen seit 1995 auf Deutsch in der Frankfurter Verlagsanstalt: Der Grund der Dinge (1995), Das ganze Ausmaß der Tragödie (1996), Die Aktentasche (1997), Guadalajara (1999), Die beste aller Welten (2002), Hundert Geschichten (2007) und Tausend Trottel (2009). Quim Monzó lebt in Barcelona.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Quim Monzó

Cover des Buches Der Grund der Dinge (ISBN: 9783627000370)

Der Grund der Dinge

 (3)
Erschienen am 01.06.1995
Cover des Buches Das ganze Ausmass der Tragödie (ISBN: 9783627000462)

Das ganze Ausmass der Tragödie

 (3)
Erschienen am 24.09.1996
Cover des Buches Hundert Geschichten (ISBN: 9783627001469)

Hundert Geschichten

 (2)
Erschienen am 01.09.2007
Cover des Buches Tausend Trottel (ISBN: 9783627001629)

Tausend Trottel

 (2)
Erschienen am 24.08.2009
Cover des Buches Benzin (ISBN: 9783627003029)

Benzin

 (1)
Erschienen am 25.08.2022
Cover des Buches Die Aktentasche (ISBN: 9783627000561)

Die Aktentasche

 (0)
Erschienen am 01.01.1997
Cover des Buches Die beste aller Welten (ISBN: 9783627000974)

Die beste aller Welten

 (0)
Erschienen am 01.09.2002
Cover des Buches Barcelona (ISBN: 9783833304835)

Barcelona

 (8)
Erschienen am 01.09.2007

Neue Rezensionen zu Quim Monzó

Cover des Buches Benzin (ISBN: 9783627003029)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Benzin" von Quim Monzó

Ungewöhnliche Reise am Wendepunkt des Lebens
aus-erlesenvor 2 Jahren

Rationalität in der Kunst? Das gibt es nur bei Malen-Nach-Zahlen. Heribert scheint da wohl die Ausnahme zu sein. Oder auch wieder nicht! Eines Tages, es ist der 1. Januar, das neue Jahr lächelt noch jungfräulich durch die Gardinen, ist es aus mit dem Leben als Künstler. Das, was ihn täglich ins Atelier trieb, ist mit einem Mal verschwunden. Sinnkrise? Schaffenskrise? Darüber denkt Heribert gar nicht erst nach. Ihm ist aller dermaßen egal, dass es ihm unnötig erscheint auch nur einen Gedanken darüber zu verschwenden. Helena, seine Galeristin und vor allem seine Frau ist ihm gleichgültig. Dass er sie mit Hildegarda schon länger betrügt, ist ihm einerlei. Denn auch sie ist ihm herzlich egal. Herudina – die Liebe zum Buchstaben H ist mehr als auffällig – ist auch nur ein weiterer Zeitvertreib, der ihm aber auch nicht weiteren Antrieb verleihen kann. Stattdessen gibt er sich Zahlenspielereien hin. Er rechnet willkürlich Sekunden, Menschen, Ereignisse zusammen ohne dabei wirklich ein Ziel vor Augen oder gar im Sinn zu haben. Heribert ist ausgebrannt!

Und ist das schlimm? Nö! Heribert lebt in den Tag hinein. Niemals dasselbe Restaurant. Shopping bis die Kreditkarte aufgeweicht ist. So sieht sein Leben jetzt aus. Bis etwas passiert, das niemand vorhersehen kann.

Auch Helena ist die Gleichgültigkeit ihres Gatten aufgefallen. Auch sie hegt eine Schwäche für den Buchstaben H. Humbert ist ihr neues Objekt der Begierde. Ihn kann sie als Künstler aufbauen, protegieren und sich selbst profilieren. Die beste Möglichkeit dafür bietet sich schneller als sie gewagt hat zu hoffen. Denn Heribert stößt etwas zu. Der Zeitpunkt ist allerdings denkbar ungünstig. Ihr Plan: Das eine H gegen das andere H auszutauschen. Und so wird aus Humbert Heribert. 

Eine köstliche Sichtweise auf den Kunstbetrieb, die Quim Monzò dem Leser mit auf den Weg in die Phantasiewelt gibt. Man schaut auf dieses reiche Leben und befürchtet, dass es bald zerbrechen könnte. Heribert tut aber auch gar nichts gegen diesen Trend. Von außen nach drinnen zu schauen ist immer schwerer als umgekehrt. Zu viele Fallstricke, die einem die Sicht vernebeln. Und genau das darf man bei diesem Roman nicht tun. Denken während des Lesens. Einfach sich treiben lassen. Die Zeilen aufsaugen, die Silben Auf und Ab hüpfen lassen. Nachdem man das Buch zum ersten Mal geschlossen hat (und man wird es mehrmals schließen, weil man es mehrmals öffnet), ergießt sich eine Welt über den Leser, in der man einfach nicht untergehen kann. 

Cover des Buches Tausend Trottel (ISBN: 9783627001629)
Stadtbuecherei_Wuerzburgs avatar

Rezension zu "Tausend Trottel" von Quim Monzó

Rezension zu "Tausend Trottel" von Quim Monzó
Stadtbuecherei_Wuerzburgvor 14 Jahren

Manche dieser genialen Geschichten sind nur wenige Seiten lang, einige sogar kürzer als eine Buchseite und dennoch wird man als Leser sofort in ihren Bann gezogen, kann sich in diesen Geschichten regelrecht verirren. Quim Monzo, eine Art katalanischer Kafka, muss nun auch in Deutschland bekannter werden, was längst überfällig ist. Seine Geschichten sind dynamisch, strotzen vor Einfallsreichtum, sind sprachlich versiert und nehmen stets unvorhergesehene Wendungen. In „Tausend Trottel“ zeigt sich Monzo erneut auf der Höhe seiner Erzählkunst und wird seinem Ruf als der bedeutendste auf Katalanisch schreibende Autor und eine der provozierendsten Stimmen der europäischen Gegenwartsliteratur gerecht. Er ist ein Meister des schrägen Humors, aber auch der dunklen Schönheit, ein Chronist der menschlichen Unzulänglichkeiten, der unbarmherzigen Gemeinheiten des Lebens und der Vergänglichkeit. Auch wenn er in diesen Geschichten seine Erfahrungen mit Krankheit, dem Tod seiner Eltern, dem Schmerz und dem Alter verarbeitet, lässt er dabei nie die Ironie außen vor und setzt stets humorvolle Pointen ein, die befreiend wirken.

Monzo erzählt Alltagsgeschichten, die stets überraschen oder die Merkwürdigkeiten des menschlichen Zusammenlebens offenbaren und dadurch das Vertraute mit einem Schlag fremd erscheinen lassen: In einer Geschichte wird ein Mann, der Anzeigen an Häuserwände klebt, von einer Frau verfolgt, die diese sofort wieder abreißt. In einer anderen erinnert sich eine frustrierte Ehefrau wehmütig an eine Zeit, als die Familie abends beim Essen zusammensaß und trotz des laufenden Fernsehers doch noch miteinander sprach, während heute jeder in seinem Zimmer vor dem Computer vereinsamt - im Glauben an der Welt teilzuhaben. Oder legendäre Prinz schafft es nicht, Dornröschen wach zu küssen und schläft erschöpft neben ihr ein. Oder eine Frau geht mit der Schere auf ihre Erinnerungen los. In den neunzehn Geschichten lässt Monzo nur allzu gerne die Handlung ins Absurde kippen und der Leser spürt das Todtraurige, aber zugleich Witzige darin, denn sind wir Menschen mit all unseren Sehnsüchten und Bedürfnissen, denen wir hinterjagen, nicht manchmal einfach nur geniale Trottel?

Cover des Buches Hundert Geschichten (ISBN: 9783627001469)
asitas avatar

Rezension zu "Hundert Geschichten" von Quim Monzó

Rezension zu "Hundert Geschichten" von Quim Monzó
asitavor 15 Jahren

mein lieblindautor quim monzó wurde in den neunzigern hier in deutschland bekannt. seine erzählungen sind schlicht, ironisch und geistreich. jetzt sind die erzählungen in neuer oder neu bearbeiteter übersetzung erschienen: ‚hundert geschichten’. endlich alle beisamen.

was hab ich da mal gelesen: „durch die unerbittliche rationale Analyse entlarvt er häufig das Absurde des menschlichen Daseins. Quim Monzó, bereits in elf Sprachen übersetzt und von einem amerikanischen Kritiker als der 'beste europäische Schriftsteller von Kurzgeschichten im letzten Jahrzehnt' bezeichnet.“

wenn ihnen die hundert geschichten für den anfang zuviel sind. im berlin-verlag ist ein band erschienen mit einem teil dieser grandiosen erzählungen. barcelona und andere erzählungen.

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