Rezension
Nilvor 13 Jahren
Eine Million Dollar - das ist viel für eine Nutte! Mit diesem Satz kommt das Drama ins Rollen...obwohl dramatisch ist es schon vorher und dazu noch recht krass und verdammt schwerverdaulich. Wer ein zartes Gemüt hat, sollte die Finger von diesem sehr intensiven Leseerlebnis lassen. Hinzu kommt, dass dieser Roman definitiv nicht jugendfrei ist! Régis Jauffret hat mit 'Streng' (im französischen Original 'Sévère') einen Roman erschaffen der sich durch seine Reportertätigkeiten des Gerichtsverfahrens von Cécile Brossard ergeben hat. Cécile Brossard hat den Bankier Edouard Stern in Genf kaltblütig beim Sex erschossen. Der Roman wird aus ihrer Sicht geschrieben und verfolgt auch imaginär ihre Gedanken. Wie die beiden sich trafen, wie ihr Verhältnis war und was sie so trieben... Da er eine sehr blühende sexuelle Fantasie hatte, werden in dieser Geschichte viele unglaubliche Szenen beschrieben. Auch die Abgebrühtheit der Protagonistin läßt einen erschaudern. Eine junge Dame, die durch eine verkorkste Kindheit und Jugend einen kompletten Realitätsverlust, sicherlich aus Selbstschutz, erlitt.