- aber das Buch hat 500? genau. Die ersten 78 waren extrem hölzern. Ich habe nur weitergelesen, weil es um Tennis ging. Die letzten 2 waren eine pure Enttäuschung, aber sonst: Spitze! Man merkt, das Barth sich im Tennis richtig gut auskennt. Aus diesem Wissen spinnt er eine Story, die eigentlich ein Thriller ist. Es steht wirklich alles auf dem Spiel, mehr als Leben und Tod, nämlich das Leben in Schmach und Schande. Und dann so ein Ende? Herrgott! 500 Seiten liest man - für so was? Nee, echt nicht.
Sehr spröde fand ich die Figuren. Sie sind völlig eindimensional, leblos, spröde. Das hat mich, sobald es um Tennis ging, nicht gestört. Mit Liv wurde ich überhaupt nicht warm, auch die Anziehung zw. den beiden blieb mir völlig schleierhaft, einfach nur behauptet. Und warum muss Nils auftauchen? Als Entwicklungs-Möglichkeit hin zum Menschlichen? Das ist ebenfalls extrem grob, ergibt sich nur beim analytischen Nachdenken und somit überflüssig. Dennoch ein sehr gutes Buch für alle, die Tennis lieben.
Rüdiger Barth
Lebenslauf
Rüdiger Barth, Jahrgang 1972, wuchs im Schwarzwald auf und lebt mit seiner Familie am Rande Hamburgs. Der Historiker schrieb mehrere Sachbücher („Wilde Dichter” mit Marc Bielefeld, „Endlich weg”, „Ein Mann, ein Boot”, alle Piper/Malik), zuletzt publizierte er im Mai 2018 das mittlerweile in 8 Sprachen übersetzte Buch „Die Totengräber“ (bei S. Fischer, mit Hauke Friederichs) über das Ende der Weimarer Republik. In seinen 15 Jahren als Reporter des Magazins stern traf er viele Größen des Weltsports, etwa Pete Sampras, Joachim Löw, Bastian Schweinsteiger, Goran Ivanisevic, Kobe Bryant oder Oliver Kahn. Nach seiner Zeit in der Chefredaktion des Wissens-Magazins P.M. gründete er 2016 mit drei Freunden die Storytelling-Agentur Looping Group. „Das Haifischhaus” ist sein erster Roman.
Alle Bücher von Rüdiger Barth
Das Haifischhaus
Die Totengräber
Ballack - Sein Weg
Wilde Dichter
Endlich weg
Die 10
Ein Mann ein Boot
Wilde Dichter
Neue Rezensionen zu Rüdiger Barth
Rezension zu "Die Totengräber" von Rüdiger Barth
Als ich im April 2018 im Buchladen dieses Buch entdeckte, war ich aufgrund der Thematik begeistert ud geneigt, es sofort zu kaufen. Doch es war in Folie eingeschweißt und ich kaufe ungern blind. Also habe ich verzichtet und mich über das Buch informiert. Das, was ich darüber las, die Mischung aus Fakten und Schilderung möglicher Gedankengänge der Akteure, ließ mich verzichten. Nun, zwei Jahre später, war das Buch im Katalog der Zentralen für politische Bildung, also beinahe kostenfrei zu erwerben. Getreu dem Motto vom geschenkten Gaul habe ich dieses Mal zugeschlagen, und was soll ich sagen? Ich habe sehr ambivalente Gefühle hinsichtlich dieses Buches. Meine schlimmsten Befürchtungen sind einerseits bestätigt worden, andererseits geht tatsächlich eine gewisse Faszination von der Darstellung aus. Höchst spannend wird die Geschichte der Kanzlersschaft des Generals Kurt von Schleicher erzählt, ein Zeitraum von ca. zweieinhalb Monaten, die durch Intrigen gegen ihn und seine vergeblichen Versuche, eine tragfähige Regierungsmehrheit zu schmieden, gekennzeichnet waren. Letztere gingen von eigentlich utopischen Überlegungen aus, in der geplanten sogenannten "Querfront" sollten Gewerkschaftler, Unternehmer, Teile der Sozialdemokratie und der "linke" Flügel der NSDAP unter Gregor Strasser zusammenarbeiten, um das Deutsche Reich aus der innen- und wirtschaftspolitischen Krise der Jahre 1929 bis 1932 herauszuführen. Ob die damit intendierte Spaltung der NSDAP von Erfolg gekrönt sein konnte, kann man getrost bezweifeln. Außerdem war die Spanne der ideologischen Ansichten so groß, dass eine solche Koalition kaum dauerhaft gewesen wäre. Das wäre in etwa so, als ob man zur Lösung der Mehrheitsprobleme in Thüringen eine Koalition aus Linken und AfD vorschlagen würde, rein rechnerisch eine solide Mehrheit, aber eben auch nicht mehr. Boykottiert wurde das Ganze allerdings durch den Druck der Straße, sowohl von rechts (NSDAP) als auch links (KPD, eine Partei, die im Angesicht des erstarkten Faschismus weiterhin daran festhielt, die SPD als eigentlichen Gegner zu betrachten). Zudem intigierten maßgebliche Kreise aus den Reihen der DNVP und dem teilidentischen Bund der Landwirte heftig gegen alle Versuche Schleichers, Lösungen für dringende Problem zu finden. Am schlimmsten aber war Schleichers Amtsvorgänger Franz von Papen, der beim Versuch, ins Amt zurückzukehren, zum Steigbügelhalter Hitlers wurde (Mein "Lieblingszitat" von ihm: "In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrängt, dass er quietscht", das meiner Ansicht nach Platz 1 in der Liste der historischen Irrtümer beanspruchen darf, findet sich ebenfalls im Buch. Wenn es so etwas wie eine historische Gerechtigkeit gibt, so hoffe ich, dass dieser Mensch, der das Dritte Reich überlebt hatte, bis an sein Lebensende mit den Folgen seiner Taten zu kämpfen hatte), All dieses schildern die beiden Autoren Rüdiger Barth und Hauke Friederichs in der o.g. Mischung aus Originalzitaten (so wird beispielsweise jeder Tag in diesem Zeitraum mit Zeitungsschlagzeilen eröffnet) und dem Versuch, sich in die Handelnden hineinzuversetzen. Doch genau da liegt dir Crux an der Sache. Die beiden Autoren verzichten auf jegliche Anmerkung zu verwendeten Zitaten, ein Verfahren, dass ich keinem meiner Schüler/-innen/Studierenden durchgehen lassen würde. Seit "1913° von Florian Illies scheint die Guido-Knoopisierung der Geschichtsschreibung unaufhaltsam voranzugehen.
Rezension zu "Das Haifischhaus" von Rüdiger Barth
In der Geschichte geht es um Toto Berger, einst ein gefeierter Tennisstar, der als er mit dem Druck, seiner Medikamentenabhänigkeit und gesundheitlichen Problemen nicht mehr fertig wurde, den Tenniszirkus einfach verlassen hatte. Da er jedoch über die Jahre Geldprobleme bekommen hat kam für ihn eine Herausforderung der Nummer 1 in der Tenniswelt gerade richtig. Ein Spiel um 10 Millionen oder nichts soll sein Leben wieder in die richtigen Bahnen bringen. Mit Hilfe seines alten Teams und seinen Sohn versucht er sich für dieses eine Spiel in seine alte Form zurück zu bringen. Er durchlebt in dieser
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