Inselwahn ist bereits der zweite Teil der Autorin Rieke Husmann, rund um die Hauptkommissarin Hella Brandt. Rieke Husmann hat bei ihren Krimis einen anderen Zugang gewählt. Sie hat sich für eine Polizistin als Protagonistin entschieden, die weder depressiv ist, noch dem Alkohol verfallen ist, noch aufgrund ihrer furchtbaren Vergangenheit irgendwie anderweitig psychisch gebrochen wurde. Eben ein ganz normaler Mensch.
So aber nun zur Handlung:
Am Strand der ostfriesischen Insel Langeoog wird die Leiche der fünfzigjährigen Maike Rosemeyer entdeckt. Hella Brandt und ihr junger Kollege Lars Mattes machen sich auf den Weg nach Langeoog, um den dort ansässigen Inselpolizist bei den Ermittlungen zu unterstützen. Eine verdächtige Wunde am Hinterkopf der Toten, lassen den Verdacht zu, dass die Dame durch Fremdeinwirkung ums Leben gekommen ist.
Auf Langeogg gastieren zur Tatzeit vier ehemalige Schulfreunde des Opfers. Maike Rosenmeyer hatte sie für ein Wiedersehen auf die Insel eingeladen. Geschäftlich ist Maike Rosenmeyer einen unmittelbaren Konkurrenten auf die Füße gestiegen, auch der eigene Ehemann wirkt bei der Befragung nicht immer sattelfest. Dies ist ein harter Fall für die beiden Ermittler, ziemlich viele Verdächtige für so eine kleine Insel. Nur mit mühevoller Polizeiarbeit, finden Sie Indizien, die weit in die Vergangenheit weisen.
Die junge Hauptkommissarin Hella Brandt und ihr noch jüngerer Kollege Mattes haben mir bereits in Teil 1 „Inselruhe“ gut gefallen, deswegen habe ich mich auch für die Fortsetzung entschieden. Da ich auf Inselkrimis bzw. Küstenkrimis stehe, kann man mit einem Mord auf Langeoog eigentlich nichts falsch machen. Mir geht es nicht alleine um den Krimi an sich, sondern ich möchte Urlaubsgefühle entwickeln, die mich trotz einer furchtbaren Tat in eine wunderschöne Gegend versetzen. Dies ist Rieke Husmann in diesem Buch leider nicht gelungen. Irgendwie war von Anfang an der Wurm drinnen. Auch die Handlung rund um einen Immobiliendeal konnte mich nicht wirklich fesseln.
Interessant fand ich die zufällige Begegnung mit ihrer alten Liebe Alexander. Auch ihrer neuen Liebe Leon gab die Autorin Platz. Da die Hauptdarstellerin an keiner psychischen Erkrankung leidet und mehr oder weniger ein normales Leben führt, muss man eben diversen romantischen Themen Raum geben.
Alles in Allem ist es aber doch ein unterhaltsamer Krimi, der hauptsächlich von der Polizeiarbeit der beiden Ermittler Hella Brandt und Lars Mattes lebt. Dies kann natürlich auf Dauer etwas langweilig wirken, muss aber letztendlich jeder Leser für sich entscheiden. Diesmal fand ich es aber auch eher langatmig, mit viel zu viel Namen bzw. Verdächtigen Ich werde an der Serie weiter dran bleiben und bin gespannt, wo es die Hauptkommissarin als nächstes hin verschlägt. Hoffentlich dann mit mehr Urlaubsfeeling für mich.