Rabih Alameddine

 4,1 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Eine überflüssige Frau, The Wrong End of the Telescope und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rabih Alameddine (geboren 1959 in Jordanien) ist ein libanesischer Maler, ein in englischer Sprache schreibender Schriftsteller und eine der berühmtesten Stimmen des Nahen Ostens. Er ist der Sohn libanesischer Drusen und wuchs in Kuwait, im Libanon und in England auf. Nach seinem Studium war er zunächst als Ingenieur tätig, bevor er Maler und Schriftsteller wurde. Neben „An Unnecessary Woman“ (2013) ist er Autor der Romane „Koolaids. The Art of War“ (1998), „I, the Divine. A Novel in First Chapters“ (2001) und des internationalen Bestsellers „The Hakawati“ (2008) sowie der Kurzgeschichten „The Perv“ (1999). Rabih Alameddine lebt heute in San Francisco und Beirut.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rabih Alameddine

Cover des Buches Eine überflüssige Frau (ISBN: 9783944153308)

Eine überflüssige Frau

 (8)
Erschienen am 24.02.2016
Cover des Buches Der Engel der Geschichte (ISBN: 9783863002572)

Der Engel der Geschichte

 (1)
Erschienen am 25.09.2018
Cover des Buches Eine überflüssige Frau (ISBN: B01C75V6GW)

Eine überflüssige Frau

 (0)
Erschienen am 24.02.2016
Cover des Buches The Wrong End of the Telescope (ISBN: 9780802157805)

The Wrong End of the Telescope

 (1)
Erschienen am 21.09.2021
Cover des Buches I, the Divine (ISBN: 0393323560)

I, the Divine

 (1)
Erschienen am 01.10.2002
Cover des Buches The Angel of History (ISBN: 9780802125767)

The Angel of History

 (1)
Erschienen am 04.10.2016
Cover des Buches The Hakawati (ISBN: 0307386279)

The Hakawati

 (0)
Erschienen am 02.06.2009

Neue Rezensionen zu Rabih Alameddine

Cover des Buches The Wrong End of the Telescope (ISBN: 9780802157805)
miss_mesmerizeds avatar

Rezension zu "The Wrong End of the Telescope" von Rabih Alameddine

Rabih Alameddine - The Wrong End of the Telescope
miss_mesmerizedvor 3 Jahren

When her friend calls her, Mina Simpson comes to Lesbos to help. The doctor can assist the refugees who land on the island not only physically but, since she is of Lebanese descent, she also speaks the language of the Syrians who risk their life to flee the war raging in their home country. For Mina, the Greek island is the closest she has been to her family for decades, as a trans woman, she never found her place there, only when she came to the USA could she live freely. With the first boat she sees lands the family of Sumaiya who first refuses to be examined by the doctor. But somehow, there is a spark of understanding between the two and Mina quickly understands why the other woman refuses any treatment: she knows already that she is terminally ill and the only thing she wanted to make sure was to bring her family to a save place.

 

“The Wrong End of the Telescope” is the third book I read of the author and again, he did not disappoint my high expectations even though it took me some time to figure out who the narrator is talking to. Just like in “An Unnecessary Woman”, we find a strong heroine who follows her ideas and yet is not totally stubborn and ignorant but sensitive to what her actions do to others. The plot centres around the refugee crisis which has been the top news for some years now and cleverly mixes fact and fiction by also integrating actual incidents.

 

Mina comes to the island with a clear aim: she wants to help. She is trained and thus qualified to do the work. Apart from her, there are many young people who have been attracted by the news, their situation is a bit different. Most of them arrived well-meaning, yet, taking photos of themselves helping and documenting the disastrous situation in the refugee camps seems to be their top priority, actually helping only comes second. Most of them seem to be unaware of their inadequate behaviour; the sensation seeking journalists, on the contrary, know exactly why they are there and that they prof from other people’s sufferance.

 

The protagonist differs strongly here, well, she differs from most people and her personal story is also not without traumatic experiences having grown up in the wrong body in a country where such a concept simply does not exist. She, like the refugees, knows what it means to lose home, to lose the people you love and to start anew in a different country, a different culture not knowing what the future might bring. She is well respected and her knowledge of both cultures allows her to critically comment on the flaws that both exhibit. As an outsider here and there, she is like an unrelated observer who thus can also highlight common traits members might not see.

 

Depending on the side of the telescope you use, you can get a closer or a more distant view of what you are looking at. Alameddine does both in his novel, on the one hand, he closely portrays the fate of one family, one mother, on the other hand, he also widens the frame of the refugee crisis. In addressing Mina’s narration to an unnamed and disillusioned writer, we also get both perspectives: looking at the world’s state on a wide you, you can simply despair, on the other hand, on a more personal level, there is still hope and so much good the single person can do.

 

Without a doubt, Rabih Alameddine is a wonderful narrator with a genius for integrating food for thought into brilliant narration.

Cover des Buches Eine überflüssige Frau (ISBN: 9783944153308)
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Rezension zu "Eine überflüssige Frau" von Rabih Alameddine

‚Ich bin der Blinddarm meiner Familie, das überflüssige Anhängsel.‘
sabatayn76vor 5 Jahren

‚Ich bin der Blinddarm meiner Familie, das überflüssige Anhängsel.‘ (Seite 25)

Die 72-jährige Aaliya lebt allein in ihrer Beiruter Wohnung und blickt zurück auf ein einsames und entbehrungsreiches Leben, nachdem ihr leiblicher Vater früh verstorben ist, sie im Alter von 16 Jahren verheiratet und vier Jahre später geschieden wurde.

Aaliyas große Freude und Liebe ist die Literatur, die sie nicht nur liest und als Buchhändlerin verkauft, sondern auch übersetzt. Jedes Jahr am 1.1. beginnt sie mit einem neuen Buch, das sie unter Zuhilfenahme der englischen und französischen Übersetzung ins Arabische überträgt. Nie handelt es sich um ein Buch, das ursprünglich in Englisch oder Französisch geschrieben wurde, nie veröffentlicht sie ihre Übersetzung. Stets legt sie das fertige Manuskript in einem Karton ab, den sie ins Dienstmädchenzimmer oder ins Dienstmädchenbad ihrer Wohnung stellt und dort für Jahre und Jahrzehnte lagert.

Episodenhaft erzählt Aaliya von ihrem Leben, von ihrer einzigen Freundin Hannah, vom Bürgerkrieg und von den drei Hexen - drei Frauen, die im gleichen Haus wie Aaliya leben.

Immer wieder werden die Aaliyas Erinnerungen an ihr Leben von Gedanken über Literatur, Philosophie, Mythologie und Musik sowie von Zitaten aus Büchern unterbrochen, so dass ‚Eine überflüssige Frau‘ nicht nur ein Roman über ein Menschenleben und den Alltag im und nach dem Krieg ist, sondern auch ein Roman über das Lesen an sich und über die Liebe zur Literatur.

Der Roman wird in sehr ruhigem Ton erzählt, und über weite Strecken hinweg hat mich Rabih Alameddine mit seinen sprachlich anspruchsvollen Beschreibungen und seinen lebendigen Schilderungen sehr fesseln können, obwohl er mit seinen Ausführungen immer wieder abschweift. Dieser ausufernde Erzählstil hat mich lange nicht gestört, doch ab der Hälfte des Buches empfand ich die Abschweifungen bisweilen als etwas anstrengend und langatmig.

Nichtsdestotrotz hat mich das Buch bei der Stange gehalten, was sicherlich zum Teil daran lag, dass ich neugierig auf weitere Literaturquellen war und Alameddine immer wieder kluge Gedanken über das Leben im Libanon und dem Rest der Welt einstreut. Alameddine bietet in seinem vierten Roman ‚Eine überflüssige Frau‘ einen unglaublichen Fundus an Literaturquellen, wodurch man nicht nur auf bekannte Werke trifft, sondern auch Neues entdecken kann. Mich hat der Roman zum Lesen und Wiederlesen animiert und inspiriert, und er macht neugierig auf bestimmte Autoren und Bücher.

Das Ende hat mich wieder vollends mit dem etwas ausufernden Mittelteil versöhnt und macht Lust, nochmals von vorne zu beginnen und die Geschichte um Aaliya nochmals zu verfolgen.

Cover des Buches Eine überflüssige Frau (ISBN: 9783944153308)
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Rezension zu "Eine überflüssige Frau" von Rabih Alameddine

Rezension zu "Eine überflüssige Frau" von Rabih Alameddine
abavor 7 Jahren

Keinesfalls überflüssig

Der libanesische Schriftsteller Rabih Alameddine hat mit "Eine überflüssige Frau" eine Geschichte über eine Frau geschrieben, die sich für ein Leben innerhalb ihrer vier Wände entschieden hat und die Erfüllung in einer ungewöhnlichen Tätigkeit findet: Sie übersetzt Bücher ins Arabische, Manuskripte, die keiner liest, weil sie ihre Werke vor der Öffentlichkeit versteckt. Aus ihrer Sicht ist das eine überflüssige Beschäftigung, wie alles andere, was mit ihr selber zu tun hat.
Aaliya ist bereits über 70 und lebt in Beirut. Sie hat schon viel erlebt und darüber berichtet sie, während sie sich an die Vergangenheit erinnert, an ein Leben, das ihr nichts Aufregendes oder Zufriedenstellendes anzubieten hatte, aber für den Leser eine interessante Informationsquelle über die neueste Geschichte Beiruts ist. Für den Buchliebhaber hat Aaliya auch viel zu sagen. Sie verfügt über ein immenses Literaturwissen und ein hervorragendes Gedächtnis. Für jede Situation, für jedes Ereignis findet sie das entsprechende Zitat oder einen Vergleich zu einem Thema in einem von ihr gelesenen Buch oder zu einem Lebenslauf eines Dichters. Allein deswegen müsste sich Aaliya nicht ganz so minderwertig fühlen. Ihre Fähigkeiten stempelt sie als Macken ab und ihre Gelehrtheit und Begabung als unnötiges Wissen. Sie arbeitet trotzdem fleißig weiter und sucht Inspiration in ihrer eigenen Vita.

"Eine überflüssige Frau" habe ich sehr gerne gelesen, auch wenn ich oft traurig wurde und Aaliyas Einsamkeit deutlich spüren konnte. Über das Leben in Beirut, vor, nach und während des Krieges zu lesen, fand ich spannend und lehrreich, sogar auch dann, wenn diese Einblicke in diese aufregende Stadt nur aus Aaliyas Fenster stammten.
Alameddines Sprache fand ich wunderbar. Ich würde diese als "poetisch-nüchtern" bezeichnen. Für mich, die normalerweise keine metaphernreichen und blumigen Texte mag, ist dieser Schreibstil genau richtig. Niemals fand ich seine Beschreibungen ermüdend, pompös oder kitschig, er besitzt die Fähigkeit, den Leser Aaliyas Alltag durch seine Art vom Erzählen als Abenteuer empfinden zu lassen. Dabei braucht Aaliya nicht mal ihre Wohnung zu verlassen. Wenn sie sich eine Tasse Tee zubereitet, folgt man gespannt jeder ihrer Bewegungen. Das fand ich großartig.

"Eine überflüssige Frau" ist das erste Buch Alameddines, das in Deutschland erscheint. Seine Bücher wurden bereits in viele Sprachen übersetzt und er wurde mehrmals mit bedeutenden internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet.

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