Vespers Familie gehört zur Sorte: bloß nicht zu Familienfesten einladen – und wenn doch, dann mit Fluchtplan. Kein Wunder also, dass sie mit 18 die Reißleine gezogen hat und den religiös-fanatischen Haufen hinter sich ließ. Als Jahre später eine Hochzeitseinladung ihrer Cousine ins Haus flattert, wird schnell klar: Zurückzugehen ist eigentlich keine Option. Und trotzdem macht Vesper sich auf den Weg.
Der Einstieg ins Buch ist stark. Vesper als Figur ist direkt sympathisch: scharfzüngig, traumatisiert, aber nicht weinerlich. Ihr Humor ist schwarz, ihre Haltung nachvollziehbar. Kein übertriebenes Drama, sondern ein authentischer Umgang mit einer ziemlich verkorksten Kindheit.
Was „Black Sheep“ besonders macht, ist das Setting: eine abgelegene, sektenartige Dorfgemeinschaft mit düsteren Geheimnissen. Das Ganze hat Vibes von „Midsommar“, bleibt aber eigenständig genug, um nicht wie ein Abklatsch zu wirken. Die Story ist durchgehend spannend, der Schreibstil flüssig, mit genau der richtigen Dosis Sarkasmus.
Zwar waren ein paar Wendungen für meinen Geschmack zu vorhersehbar, aber die Atmosphäre und der stetige Spannungsaufbau machen das mehr als wett. Richtig düster wird’s dann im letzten Drittel, denn da kommt der Horror so richtig in Fahrt. Kein Splatter-Gemetzel, sondern eher ein schleichender, kultartiger Wahnsinn, der sich langsam entfaltet.
Man findet hier keinen Hardcore-Horror, aber ein clever erzählter Mix aus Familien-Drama, Folk-Horror und Coming-of-Age mit einer Protagonistin, die man gerne begleitet. Wer düstere Geschichten mit satirischem Unterton mag, sollte hier definitiv reinschauen.
Rachel Harrison
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Rachel Harrison
Black Sheep
Warhammer 40.000 - Der Schild der Heiligen
Warhammer 40.000 - In Treue und Glauben
Cackle
The Return: The creepy debut novel for fans of Stephen King, CJ Tudor and Alma Katsu
Bad Dolls
Black Sheep
Hold Still, Henry!
Neue Rezensionen zu Rachel Harrison
𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠:
Vespers Familie ist etwas anders. Ihre Familie ist eher so Kategorie: „Bitte nicht zu den Feiertagen einladen – und wenn doch, nur mit Notausgang in Sichtweite…“.
Schon mit 18 hat Vesper die Reißleine gezogen und ihre superstrenge, religiös-fanatische Sippschaft hinter sich gelassen – völlig zu Recht, wenn man mich fragt. Doch dann kommt da diese Hochzeitseinladung ihrer geliebten Cousine Rose. Klingt nett, oder? Ja … bis einem klar wird: Wer diese Sekte einmal verlässt, darf eigentlich nie wieder zurück. Niemals. Nie. Und was macht Vesper? Sie geht hin. Natürlich.
Der Einstieg ins Buch hat bei mir direkt gezündet: bissiger Humor und eine Hauptfigur, die sich wunderbar zwischen schwarzem Humor, innerem Trauma und gesundem Menschenverstand bewegt. Ich mochte Vesper sofort. Sie ist sarkastisch, wütend, clever und dabei angenehm glaubwürdig. Kein nerviger Teenie-Overload, sondern einfach jemand, der versucht, mit dem emotionalen Atommüll seiner Kindheit klarzukommen.
Was mir richtig gut gefallen hat, war die Thematik. Es ist eine interessante düster-religiöse Community und ein sektenartiges Familiengefüge. Ich habe vorher nichts Vergleichbares gelesen, also fühlte sich das alles frisch an, auch wenn’s stellenweise schon an bekannte Muster erinnert.
Die Handlung ist solide und unterhaltsam, stellenweise aber auch brutal. Ich war wirklich gut drin im Buch und hab’s zügig durchgelesen. Es gab keine Längen, keine Passagen, bei denen ich das Gefühl hatte, das Ganze plätschert nur so dahin. Allerdings (und das ist mein Kritikpunkt): Ich habe die meisten Wendungen schon ziemlich früh erkannt. Andere Rezensent*innen sagen das Gegenteil, also vielleicht bin ich einfach zu misstrauisch oder grüblerisch.
Was Black Sheep ist kein Hardcore-Horrortrip mit schlaflosen Nächten. Wer auf Dämonen, Besessenheit und nonstop Terror hofft, könnte enttäuscht sein. Aber: Wer eine gut erzählte, düstere Familiengeschichte mit einem Hauch Mystery, einer toughen Protagonistin und einem kritisch-unterhaltsamen Blick auf Religion sucht – der ist hier genau richtig.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Kein Meisterwerk, aber definitiv ein gutes Buch. Es unterhält, es regt zum Nachdenken an, es bietet eine starke Hauptfigur und es zeigt, dass der Spruch „Blut ist dicker als Wasser“ manchmal eher eine Drohung als ein Trost ist.
⭐️⭐️⭐️⭐️☆ (3,5 bis 4 Sterne)
I really liked reading this book. It was fascinating to see Annie's change from a woman who complains about everything and always seeking for validation from men. This is not a love story, but a story about female friendship and the general question what makes you happy and what are you afraid of. Also, I loved the cozy village which had Gilmore girls vibes, flavored with magical horror events. It is a very uncommon combination, but I enjoyed it very much. Also, I liked the fact that Annie is a very imperfect heroine with a lot of flaws. Sometimes I was a bit irritated by the behavior of Sophie, Annie's new best friend. Not letting Annie have a glance on her smartphone was a bit too much, even if this is for Annie's best. It should have been Annie's decision. But well, this shows how both characters are not perfect, full of flaws. I loved Ralph the spider as an animal side character! So funny and cute.
Overall, the atmosphere was very cozy and a perfect autumn read paired with a pumpkin spice latte!
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