Rachel Kushner

 3,7 Sterne bei 47 Bewertungen
Autor*in von Flammenwerfer, Ich bin ein Schicksal und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rachel Kushners erste zwei Romane Flammenwerfer (2015) und Telex aus Kuba (2017) waren beide New York Times Bestseller und Finalisten des National Book Award. Ich bin ein Schicksal (2019) war ein internationaler Bestseller, Finalist des Man Booker Prize und Gewinner des Prix Médicis Étranger. Ihre Bücher sind in 26 Sprachen übersetzt. Sie hat Stipendien der Guggenheim Foundation und der American Academy of Arts und Letters erhalten und lebt in Los Angeles. Zuletzt erschien von ihr Harte Leute (2022).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rachel Kushner

Cover des Buches Ich bin ein Schicksal (ISBN: 9783499274404)

Ich bin ein Schicksal

 (16)
Erschienen am 15.12.2020
Cover des Buches Flammenwerfer (ISBN: 9783499238833)

Flammenwerfer

 (18)
Erschienen am 26.08.2016
Cover des Buches Telex aus Kuba (ISBN: 9783499271069)

Telex aus Kuba

 (6)
Erschienen am 19.02.2019
Cover des Buches Harte Leute (ISBN: 9783498002404)

Harte Leute

 (1)
Erschienen am 18.10.2022
Cover des Buches See der Schöpfung (ISBN: 9783498002411)

See der Schöpfung

 (0)
Erscheint am 15.04.2025
Cover des Buches The Mars Room (ISBN: 9781910702673)

The Mars Room

 (3)
Erschienen am 07.06.2018

Neue Rezensionen zu Rachel Kushner

Cover des Buches The Mars Room (ISBN: 9781910702673)
wandablues avatar

Rezension zu "The Mars Room" von Rachel Kushner

Die Büchse der Pandora
wandabluevor 3 Monaten

Im deutschen Fernsehen gibt es eine ganze Reihe von Sendungen über das Leben in einer Justizvollzugsanstalt, zum Beispiel lief am 11.9.2024 /zdf.info „Knast in Deutschland, Schuld. Reue. Heimweh.“ Es ist nicht schön im Gefängnis. Aber weit weniger schön scheint das Vollzugssystem in den Vereinigten Staaten von Amerika zu sein. Fernsehen? No way. Zugang zu aktuellen Informationen? No way. Einkaufen im „Knastshop“? No way. Freilich sind meine Informationen lückenhaft, es mag sein, dass es nicht überall so streng und menschenunwürdig zugeht, wie es Rachel Kushner in „The Mars Room“, zu Deutsch „Ich bin ein Schicksal“ schildert.
 Romy L. Hall ist eine junge Frau, die gleich bei der Ankunft in ihrem Zielort in ad seg kommt, mindestens ein Vierteljahr lang. Ad seg = administrative segregation gleich Einzelhaft. Sie ist eine Schwerststraftäterin. Was sie genau getan hat und warum, erfährt man erst ganz zum Schluss. 

Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Relativ emotionsfrei schildert die Autorin die Biografien einiger der Personen im Frauenknast sowie deren trostlosen Alltag. Die Frauen sind in der Mehrheit gewaltbereit, es gibt sofort Cliquen, die das Sagen haben. Man muss sich wehren und Allianzen bilden. Es ist eine doppelte Bestrafung, die die Frauen erleiden, einerseits den Freiheitsentzug, andererseits aber auch die Entmenschlichung durch den Staat und vor allem durch die harte Hierarchie, die im Knast herrscht. Romy gehört zu den Lebenslänglichen. Die Büchse der Pandora ist über ihr ausgeschüttet, alles Übel der Welt und das quasi von Anfang an, was zurückgehalten wurde, und das ist am Entsetzlichsten, ist die Hoffnung.
 Romy geht zugrunde, weil ihr einziger Außenkontakt, ihre Mutter wegbricht und ihr abgesprochen wird, länger die Mutter für ihren jetzt 12jährigen Sohn zu sein. Sie erinnert sich daran, was sie alles gesehen hat, die Berge, die Schönheit San Franciscos und wie wenig sie das alles zu schätzen wusste. Da sie weder Geld noch Unterstützung von Außen hat, ist sie ein vergessener Mensch, der keine Chance auf ein wie auch immer geartetes Leben hat. 

Fazit: Die Autorin zeigt, wie Hoffnungslosigkeit aussieht und wie dankbar wir für ein anders Justizvollzugssystem sein können in Deutschland; freilich ganz ohne Strafe und Vollzugssystem geht es einfach nicht. Reformen sind auch in unserem Land hart erstritten und erkämpft worden. Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrung ist ein äußerst schwieriges Thema und umstritten. Freilich lief mir bei der oben genannten TV-Doku, als es um „Ausführung“ von Menschen geht, die einen Mord begangen haben oder mehrere schwere Körperverletzungen, doch kalt über den Rücken. 

Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
Auf der Shortlist Man Booker Prize, 2018

Verlag für den dt. Titel: Ich bin ein Schicksal: Rowohlt, 2019
the Mars Room: Vintage 2018
gelesen im Original.

Cover des Buches Ich bin ein Schicksal (ISBN: 9783499274404)
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Rezension zu "Ich bin ein Schicksal" von Rachel Kushner

Die Büchse der Pandora
wandabluevor 3 Monaten

Im deutschen Fernsehen gibt es eine ganze Reihe von Sendungen über das Leben in einer Justizvollzugsanstalt, zum Beispiel lief am 11.9.2024 /zdf.info „Knast in Deutschland, Schuld. Reue. Heimweh.“ Es ist nicht schön im Gefängnis. Aber weit weniger schön scheint das Vollzugssystem in den Vereinigten Staaten von Amerika zu sein. Fernsehen? No way. Zugang zu aktuellen Informationen? No way. Einkaufen im „Knastshop“? No way. Freilich sind meine Informationen lückenhaft, es mag sein, dass es nicht überall so streng und menschenunwürdig zugeht, wie es Rachel Kushner in „The Mars Room“, zu Deutsch „Ich bin ein Schicksal“ schildert.
Romy L. Hall ist eine junge Frau, die gleich bei der Ankunft in ihrem Zielort in ad seg kommt, mindestens ein Vierteljahr lang. Ad seg = administrative segregation gleich Einzelhaft. Sie ist eine Schwerststraftäterin. Was sie genau getan hat und warum, erfährt man erst ganz zum Schluss. 

Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Relativ emotionsfrei schildert die Autorin die Biografien einiger der Personen im Frauenknast sowie deren trostlosen Alltag. Die Frauen sind in der Mehrheit gewaltbereit, es gibt sofort Cliquen, die das Sagen haben. Man muss sich wehren und Allianzen bilden. Es ist eine doppelte Bestrafung, die die Frauen erleiden, einerseits den Freiheitsentzug, andererseits aber auch die Entmenschlichung durch den Staat und vor allem durch die harte Hierarchie, die im Knast herrscht. Romy gehört zu den Lebenslänglichen. Die Büchse der Pandora ist über ihr ausgeschüttet, alles Übel der Welt und das quasi von Anfang an, was zurückgehalten wurde, und das ist am Entsetzlichsten, ist die Hoffnung.
Romy geht zugrunde, weil ihr einziger Außenkontakt, ihre Mutter wegbricht und ihr abgesprochen wird, länger die Mutter für ihren jetzt 12jährigen Sohn zu sein. Sie erinnert sich daran, was sie alles gesehen hat, die Berge, die Schönheit San Franciscos und wie wenig sie das alles zu schätzen wusste. Da sie weder Geld noch Unterstützung von Außen hat, ist sie ein vergessener Mensch, der keine Chance auf ein wie auch immer geartetes Leben hat. 

Fazit: Die Autorin zeigt, wie Hoffnungslosigkeit aussieht und wie dankbar wir für ein anders Justizvollzugssystem sein können in Deutschland; freilich ganz ohne Strafe und Vollzugssystem geht es einfach nicht. Reformen sind auch in unserem Land hart erstritten und erkämpft worden. Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrung ist ein äußerst schwieriges Thema und umstritten. Freilich lief mir bei der oben genannten TV-Doku, als es um „Ausführung“ von Menschen geht, die einen Mord begangen haben oder mehrere schwere Körperverletzungen, doch kalt über den Rücken. 

Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
Auf der Shortlist Man Booker Prize, 2018

Verlag für den dt. Titel: Ich bin ein Schicksal: Rowohlt, 2019
The Mars Room: Vintage 2018
gelesen im Original.

 

 

Cover des Buches Telex aus Kuba (ISBN: 9783499271069)
mabo63s avatar

Rezension zu "Telex aus Kuba" von Rachel Kushner

Kuba vor der Revolution
mabo63vor 2 Jahren

Gut hat mans als priviligierte wohlabende Amerikaner auf Kuba, vor der Revolution, eigene Zuckerrohrplantage sein eigen nennt oder Besitzer einer Nickelmine ist. Schuften tun ja die Sklaven auf den Feldern, in den Minen. Diktator Batista tut das seinige.


Bis die Brüder Gastro zusehends an Einfluss gewinnen, dem ewigen Feiern der Amerkaner auf Kosten der Unterdrückten auf der Insel ein Ende setzen. Revolution.


Mir fehlte etwas der rote Faden im Buch, wahrscheinlich etwas zuviele Protagonisten die sich hier tummeln. Zudem: etwas mehr Revolution hätte ich gerne gesehen und weniger von den  Luxusproblemen der reichen amerikanischen High Society.

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