Rachel Lynn Solomon

Vielleicht denkt ihr euch jetzt: „Wirklich noch ein Zeitschleifen-Roman, alla Täglich grüßt das Murmeltier, ist das wirklich nötig?““. In diesem Fall kann ich sagen ja, da die Autorin Rachel Lynn Solomon das Thema in ihrem Buch „See You Yesterday“ wirklich originell umgesetzt hat. Die Geschichte ist zum Glück überhaupt nicht klischeehaft, sondern witzig und auf jeden Fall modern gestaltet. Zunächst einmal mochte ich beide Hauptfiguren total gerne, da sie authentisch schräg und absolut sympathisch sind. Die Möglichkeit den selben Tag wieder und wieder erleben zu können, nutzen sie mal für spaßige, mal für ernsthafte Aktionen und auch die Suche nach einer wissenschaftlich-physikalischen Erklärung spielt eine Rolle. Genau diese abwechslungsreiche Mischung gefiel mir gut, da die Handlung dadurch an wirklich keiner Stelle langweilig wurde. Aber auch die „Liebeselemente“ sind richtig süß umgesetzt und zeigen eine nachvollziehbare und glaubhafte Entwicklung auf. Auch hier verzichtete die Autorin auf übermäßigen Kitsch oder übertriebene Klischees. Mit ihrem angenehmen Schreibstil und jeder Menge humorvoller Szenen, entsteht so eine lockere Atmosphäre, wobei die Handlung dennoch Tiefe und emotionale Szenen mitbringt. Alles in allem bin ich mit dem Leseerlebnis sehr zufrieden und vergebe insgesamt gute 4 ½ Sterne, welche ich auf 5 aufrunde.

See You Yesterday ist eine humorvolle Zeitschleifen-Story. Das Alter der Protagonisten steht - meiner Meinung nach - nicht im Vordergrund. Daher hätte ich spontan New-Adult gesagt, allerdings ist es vom Alter bzw. Zeitpunkt der Leben der Protas eher Young-Adult. Das tut in diesem Fall für mich nichts zur Sache, da ich trotzdem mit beiden Protagonisten sympathisieren konnte. Barett ist für mich nicht die klasissche 0815 Protagonistin, sondern tiefer. Ich finde sie reifer, als ihr Alter vielleicht zunächst vermuten lässt und mag ihre Charakterstärke. Miles ist der ruhige Typ, der erkennt, dass man auch über sich hinaus wachsen kann, ohne seine Werte zu verlieren. Beide Charaktere entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter und ich finde, dass sie sich recht erwachsen verhalten. Bis vielleicht auf Baretts Superumhang-Chaos-Tag, aber den hat sie sich schon auch verdient. Die Nebencharaktere fügen sich gut in die Handlung ein. Lucy mag ich - trotz der Vorgeschichte - ganz gerne und finde ihre Reaktionen an einigen der Tage des 21. September echt toll.

Die Aufteilung der Kapitel ist gelungen und ich bin gut mit dem Schreibstil zurecht gekommen. Ich konnte gut in die Handlung einsteigen und fand es gut, dass es keine unnötigen Wiederholungen bzw. Längen der Handlung gab. Die Thematik ist interessant und ich fand auch die "wissenschaftlicheren" Ansätze gut eingefügt. Allerdings hat mich das Ende nicht ganz überzeugt bzw. ohne zu spoilern habe ich da eine Sache nicht ganz verstanden/ nachvollziehen können bezogen auf den Gedächnisverlust. 

Insgesamt eine humorvolle, spannende Love-Zeitschleifen-Story.

Barrett hat einen wirklich richtig miesen ersten Tag am College. Und das obwohl nach einer ziemlich verkorksten Highschool-Zeit jetzt alles besser werden sollte. Ihre Mitbewohnerin entpuppt sich als eine frühere Feindin,  in der Physikvorlesung wird sie von einem nerdigen Studenten bloßgestellt,  das Vorstellungsgespräch bei der Collegezeitung vergeigt sie und zum guten Schluss setzt sie auf einer Party ein Verbindungshaus im Brand.  Und wer glaubt es könnte nicht mehr schlimmer kommen irrt sich. Den Barrett steckt in einer Zeitschleife fest und muss den Tag wieder und wieder wiederholen.  Zusammen mit Miles, dem nerdigen Studenten aus der Physikvorlesung.

See You Yesterday von Rachel Lynn Solomon ist eine sehr schöne,  gelungene, Show Burn Romance. Die quirlige Barrett,  die gerne erzählt ohne zu überlegen und der zurückhaltende, wissenschaftlich denkende Miles sind so unterschiedlich,  dass sie schon wieder perfekt zusammen passen. Gemeinsam versuchen sie aus der Zeitschleife zu entkommen,  aber nicht ohne die Zeit darin  doch etwas zu genießen. Hierbei ist das Buch nicht immer lustig,  locker, leichter,  sondern spricht auch ernstere Thematiken an. Etwas gestört hat mich insgesamt, dass ich den physikalischen Erklärungen zur Zeitschleife nicht ganz folgen konnte.  Aber dennoch eine absolute Leseempfehlung.