Cover des Buches Sternschnuppenstunden (ISBN: 9783734850073)
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Rezension zu Sternschnuppenstunden von Rachel McIntyre

"Sternschnuppenstunden" von Rachel McIntyre

von xPolarizedx vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Knallharte Realität in einzigartige Lichtblicke verpackt.

Rezension

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xPolarizedxvor 9 Jahren
Zur äußerlichen Erscheinung des Buches:

Das Cover ist recht schlicht mit verspielten Details gestaltet. Es wirkt ansprechend und man kann vielleicht sogar erahnen, dass es Tagebuchartig geschrieben ist.
Die Tagebucheinträge an sich sind nicht zu lang und dezent verziert.

Zum Inhalt:
Das Thema Mobbing wurde hier aufgegriffen und gut rübergebracht. Lara hat in jedem Eintrag darüber erzählt und auch, was sie damit umgeht und wie sie sich dabei fühlt. In jedem Eintrag hat das Thema neue Dimensionen bekommen und man konnte sich diese Szenen ziemlich gut vorstellen, wie auch die Motive der Beteiligten. Ich konnte jede Handlung absolut nachvollziehen (objektiv betrachtet) und trotzdessen, dass sich das Thema durch das ganze Buch gewunden hat, wurde es nie ausgelutscht oder gar langweilig. Die Spannung, wie es mit Lara weitergehen würde, blieb konstant und hat noch mal einen neuen Kick durch das Erscheinen von Ben bekommen.
Wirklich Wendepunkte gab es in der Geschichte nicht, sie war recht geradlinig, was jedoch überhaupt nicht schlimm war, weil sie spannend blieb und schon das Thema an sich mich in Atem gehalten hat.
Die Schauplätze haben kaum gewechselt, der Fokus war wirklich nur auf dem Thema Mobbing und der verbotenen Liebe in der Schule. Trotzdem hätte man meiner Meinung nach das ganze ein wenig ausweiten können, nicht inhaltlich, aber möglicherweise von den Schauplätzen her; das ist aber auch nicht zwingend nötig, denn Cambridge hat in der Sache zunächst ja erstmal Genüge getan.
Die Liebesgeschichte von Ben und Lara fand ich sehr romantisch und ziemlich spannungsgeladen, wegen der Risiken, die beide damit eingehen.
Aber es war irgendwie abzusehen, dass sie doch jemand entdeckt hat, auch wenn ich gehofft habe, dass es keiner tut.
Das Ende war okay. Die Beziehung von Lara und Ben ist zuende und Lara führt ein besseres Leben nach ihrem Umzug. Das Ende ist aber kein kompletter Schlussstrich, denn es entlässt den Leser mit seinen eigenen Spekulationen und Gedanken zu dem Thema, ob sich Lara und Ben noch einmal wiedersehen werden. Das gefällt mir, denn so ist das dramatische Liebesaus nicht mehr ganz so tragisch.

Zu den Charakteren:
Lara fand ich ziemlich gut ausgearbeitet. Sie hat sich entwickelt über das Buch. Und nicht nur das. Sie war schon zu Beginn recht vielseitig, fand ich. Aber sie hat nie so gehandelt, dass ich es nicht verstehen würde auf der Basis, was ich von ihrem Charakter kennengelernt habe. Ich fand es gut, dass sie sich immer wieder hochgekämpft hat und nie aufgegeben hat. Als die Beziehung zu Ben angefangen hat, war es natürlich klar, dass sie sich das erste Mal so richtig geliebt gefühlt hat. Trotzdem fand ich sie etwas naiv gegen Ende des Buches, kurz vor dem Ende ihrer Beziehung mit Ben. Wo sie in ihn verliebt war, habe ich das auch schon bemerkt. Ich hatte das Gefühl, sie ist ihm auf Schritt und Tritt hintergelaufen, einerseits verständlich wegen ihren Umständen, aber andererseits auch etwas schade, weil ich sie so nicht eingeschätzt habe.
Ben fand ich leider auch etwas naiv im Hinblick darauf, dass er relativ unvorsichtig war. Trotzdem mochte ich ihn. Er ist mutig und willensstark und ein echter Gentleman.
Die Mobber waren alle recht transparent, meiner Meinung nach auch Molly und Sam. Ich hatte das Gefühl, sie machen das alle nur, weil sie Lust drauf haben. Und nicht, weil da was dahintersteckt. Vielleicht hat die Autorin das so gewollt, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls waren sie ziemlich substanzlos. Ich hätte gerne nachvollzogen, warum sie das alles tun und was sie fühlen und denken, abgesehen von der Mobberei, um sie besser einschätzen zu können. Falls das so gewollt war, dann war es dazu gut, dass es die charakterstarke Lara noch mehr hervorgehoben hat. Und die Mobber spiegelten ja mehr oder weniger auch den Prototyp eines Mobbers wider.

Zum Schreibstil:
Sehr flüssig und locker, er hat gut mit dem Schreibstil einer Teenagerin harmoniert. Zum Teil, v.a am Anfang war der Schreibstil auch recht amüsant, weil lustige Umschreibungen benutzt wurden. Nach und Nach hat die Autorin ihn aber angepasst. Der Stil blieb aber recht erfrischend und nie zu emotional, wozu die Szenen auch völlig ausgereicht haben.



Alles in allem ein super Buch! Guter Schreibstil, gute Charaktere und das wichtigste: Eine sehr durchdachte und gut ausgebaute Story, mit konstanter Spannung und vielen Gefühlen. Absolut empfehlenswert für diejenigen, die das Thema Mobbing mal aus einer persönlicheren Perspektive kennenlernen möchten, jedoch ohne eine zu hohe Emotionslastigkeit.
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