Cover des Buches Das weisse Buch (ISBN: 9783518462263)
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Rezension zu Das weisse Buch von Rafael Horzon

Rezension zu "Das weisse Buch" von Rafael Horzon

von Kajaaa vor 14 Jahren

Rezension

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Kajaaavor 14 Jahren
Inhalt: Nach erfolglosem und unbefriedigendem Studium wendet sich Rafael Horzon von der Universität ab und widmet sich dem „richtigen“ Leben. In Berlin, Mitte der 90er Jahre, wird er zunächst Paketfahrer, baut zahlreiche Unfälle und verfällt einer Paketkundin. Gleichzeitig bewegt er sich in der Berliner Künstlerszene. Bestreitet jedoch die ganze Zeit selbst Künstler zu sein. Als auch die Paketbotenkarriere scheitert, fängt Horzon an Firmen zu gründen, von der Modefirma „Gelee Royal“ bis zum Möbelhaus. Er erfindet „Rededeutsch“, eine Vereinfachung der deutschen Sprache und gründet die Wissenschaftsakademie. Eine Hochschule an der jeder an einem Tag in den abstrusesten Fächern ein Diplom ablegen kann. Meinung: Einige Bücher polarisieren besonders stark und „Das weisse Buch“ scheint eines von diesen zu sein. Entweder gefällt es dem Leser oder er kann mit diesem rein gar nichts anfangen. Ich gehöre zur letzteren Gruppe. Für mich ist Horzons Werk weder besonders spannend noch inhaltlich toll geschrieben. Zwar liest es sich recht flüssig, wenn ich mich dann doch mal aufraffen konnte und weiter gelesen habe, das allein reicht allerdings bei weitem nicht. Die Feuilletons zahlreicher Zeitungen und Wochenblättern feiern ihn als neuen Münchhausen oder großen Schelmenroman. In meinen Augen wird der Leser jedoch nur von vorne bis hinten hinters Licht geführt und „veräppelt“. Eine Differenzierung zwischen fiktivem und erlebtem ist größtenteils nicht möglich und mit Zunahme der Seitenzahl sank mein Interesse an diesen lustigen, charmanten Erlebnissen. Verstärkt wurde das durch die mangelnde Sympathie, die ich für Herrn Horzon aufbringen konnte, sein Handeln und Denken konnte und wollte ich erst recht nicht nachvollziehen. William Somerset Maugham hat hierzu perfekt passenden Satz geschrieben, den ich sofort unterschreiben würde: „Wenn man instinktiv das Gefühl hat, daß das Handeln der Figuren nicht dem gesunden Menschenverstand entspricht, ist der Bann gebrochen, und der Autor nimmt den Leser nicht mehr gefangen.“ Das einzig positive ist meiner Meinung nach das Design des Covers, weiß und schlicht mit ausgestanzten Kreisen als Buchstaben. Aber der Schein trügt und das Versprechen auf ein außergewöhnliches Lesevergnügen kann nicht gehalten werden. Fazit: Horzon konnte mich von der ersten Seite an nicht begeistern, da konnte auch die tolle Ausstattung des Buches nicht mehr helfen. Für mich ein Flop. 1 Stern.
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