Rezension zu Das weisse Buch von Rafael Horzon
Rezension zu "Das weisse Buch" von Rafael Horzon
von Ellen07
Rezension
Ellen07vor 14 Jahren
Wer bei diesem Buch wie ich eine ernsthafte Biographie erwartet hat, hat weit gefehlt. Und dürfte mehr oder minder enttäuscht sein. In welche Kategorie das Buch eingeordnet werden sollte, weiß ich nicht genau. Vielleicht hat der Autor das aber auch so gewollt, ein Buch, welches nicht einfach in ein bestimmtes Schema paßt? Ich weiß wirklich nicht, ob es sich um einen Reisebericht, Roman oder vielleicht um eine Aneinandereihung von Kurzgeschichten/Erlebnissen handeln soll. Oder ist es gar eine Mischung aus allen? Der Autor selbst betrachtet es als Sachbuch. Auf jeden Fall ist das Buch meiner Ansicht nach für Leser, die skurilles mögen. Mehr als einmal habe ich mich während des Lesens gefragt, ob ich es hier nicht gar mit einem Bruder von Pinocchio zu tun hätte? Die Geschichten, die Rafael Horzon zum besten gibt, sind teilweise so unglaubwürdig, dass sie andererseits wieder wahr sein könnten. Manche Geschichten bringen einen zum Lachen, eben weil sie so schräg sind. Sprachlich fand ich das Buch durchaus überzeugend. Aber auch wenn mich die Erzählweise in den ersten Kapiteln noch fesselte, mußte ich mich irgendwann jedoch zwingen weiter zu lesen. Diese vielen Ideen/Projekte Horzons, die während des Lesens über mich "hereinbrachen" und deren meist abrupt abgebrochene Umsetzung fand ich teilweise inkonsequent. Es wirkte auf mich so als wenn das nötige Durchhaltevermögen nicht vorhanden war. Auch beim Buch selbst, fehlte mir der rote Faden. Zur Aufmachung des Buches sei noch soviel gesagt: Das Buch heißt nicht nur "Das weisse Buch" sondern ist auch in der Tat blütenweiß gehalten. Der Titel ist in ausgestanzter Lochschrift.