Ragnar Jónasson

 4 Sterne bei 1.168 Bewertungen
Autor von DUNKEL, INSEL und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hochspannung mit Suchpotenzial: Ragnar Jónasson ist 1976 in Reykjavík geboren und eigentlich Rechtsanwalt. Er unterrichtet in der isländischen Hauptstadt, an der Universität Reykjavík, Urheberrecht. Zwischenzeitlich arbeitete er auch als Journalist für Fernsehen und Radio und sammelte kreative Erfahrung. Im Alter von 17 Jahren fing er zudem an, die Kriminalromane von Agatha Christie ins Isländische zu übersetzen. Nach mehr als einem Dutzend übersetzter Romane schreibt er schließlich sein eigenes Buch. Er stellt es 2009 fertig, 2010 debütiert er mit „Snjóblinda“ in Island. Seine Bücher erscheinen in über 30 Ländern und mehr als 20 Sprachen. Die deutsche Übersetzung seines Erstlingswerkes erschien 2011 unter dem Titel „Schneebraut“. Es ist der Auftaktband einer Reihe um den Polizisten Ari Thor (isl. Ari Þór), der im Norden Islands ermittelt. Ragnar Jónasson ist nicht nur Mitglied der British Crime Writers Association, sondern er ist auch Mitbegründer des ersten isländischen Krimifestivals, Iceland Noir. Jónasson lebt gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Reykjavík.

Neue Bücher

Cover des Buches HULDA (ISBN: 9783442763085)

HULDA

(8)
Neu erschienen am 28.05.2025 als Taschenbuch bei btb.
Cover des Buches DUNKEL (ISBN: 9783442775491)

DUNKEL

Neu erschienen am 14.05.2025 als Taschenbuch bei btb.
Cover des Buches INSEL (ISBN: 9783442775507)

INSEL

Neu erschienen am 14.05.2025 als Taschenbuch bei btb.
Cover des Buches NEBEL (ISBN: 9783442775514)

NEBEL

Neu erschienen am 14.05.2025 als Taschenbuch bei btb.

Alle Bücher von Ragnar Jónasson

Cover des Buches DUNKEL (ISBN: 9783442758609)

DUNKEL

(450)
Erschienen am 25.05.2020
Cover des Buches INSEL (ISBN: 9783442758616)

INSEL

(189)
Erschienen am 13.07.2020
Cover des Buches NEBEL (ISBN: 9783442758623)

NEBEL

(152)
Erschienen am 21.09.2020
Cover des Buches FROST (ISBN: 9783442759316)

FROST

(92)
Erschienen am 09.11.2021
Cover des Buches Todesnacht (ISBN: 9783442771868)

Todesnacht

(33)
Erschienen am 09.05.2022
Cover des Buches Schneeblind (ISBN: 9783442771646)

Schneeblind

(35)
Erschienen am 08.03.2022
Cover des Buches Reykjavík (ISBN: 9783442775330)

Reykjavík

(26)
Erscheint am 14.01.2026
Cover des Buches Schneebraut (ISBN: 9783596299133)

Schneebraut

(29)
Erschienen am 26.10.2017

Neue Rezensionen zu Ragnar Jónasson

Cover des Buches HULDA (ISBN: 9783442763085)
Lesezauber_Zeilenreises avatar

Rezension zu "HULDA" von Ragnar Jónasson

Lesezauber_Zeilenreise
Wie alles begann: Prequel zur isländischen Thrillerreihe

Inhaltsangabe Verlag:

Wie die Geschichte um Kommissarin Hulda beginnt ... Island, November 1980: Die junge, unerschrockene Polizistin Hulda Hermannsdóttir erhält eines Abends einen Anruf von ihrem Vorgesetzten. In einer abgelegenen Jagdhütte im Norden des Landes wurde ein Teddybär gefunden - möglicherweise ein Hinweis auf einen seit langer Zeit ungelösten Fall eines vermissten Kindes. Hulda macht sich mit einer Kollegin sofort auf den Weg in das abgelegenene und dünn besiedelten Tal. Doch dort empfängt man sie alles andere als freundlich. Außerdem merkt Hulda, dass ihre neue Kollegin sehr ehrgeizig ist und sich zu einer direkten Konkurrentin entwickelt ...

HULDA ist der neue Band der legendären und weltweit gefeierten Thriller-Serie mit der originellen Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir, deren Vergangenheit von einem Geheimnis geprägt ist, das ihr ganzes weiteres Leben bestimmen wird.


Meine Inhaltsangabe:

Heilig Abend 1960 in Reykjavík: ein Baby verschwindet aus dem Haus seiner Eltern, es gibt keinerlei Spuren, keine Hinweise, nichts. Bis ziemlich genau 20 Jahre später im Norden Islands, genauer in Blöndudalur, in einer Fischerhütte, die von mehreren Bewohnern des kleinen Tals genutzt wird, sein Teddybär auftaucht. Die junge Kommissarin Hulda übernimmt den Fall und reist mit einer Kollegin in das abgelegene Tal. Keiner scheint etwas zu wissen, doch irgendjemand muss den Teddybären ja in der Hütte verloren haben. Die Talbewohner schweigen sich aus, Hulda versucht dennoch hartnäckig, Hinweise zu erhalten. Hilfe bekommt sie von einem jungen Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch kann sie ihm trauen? Und ihrer jungen Kollegin? Die scheint mit Ehrgeiz an Huldas Stuhlbeinen zu sägen. Dann geschieht ein Mord und alles steht Kopf! 


Erster Satz: »Heiligabend und überall glitzernder Schnee.«


Mein Eindruck:

Ich liebe Jónassons Hulda-Reihe, weil sein Schreibstil total eingängig, ruhig und dennoch kraftvoll ist. Das ist eine ganz besondere Mischung und er schafft es jedes Mal, dass ich mitten dabei bin, die Kälte des Island-Winters spüren und die karge, wunderschöne Landschaft sehen kann. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass sie von hinten aufgebaut ist. Band 1 spielt in der Gegenwart und mit jedem weiteren Band gehen wir weiter in die Vergangenheit von Hulda zurück. Bis nun dieser 4. Band den Anfang zeichnet. Hulda ist Anfang 30 (in Band 1 war sie 64) und steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere, hat Träume und Hoffnungen und wünscht sich ein perfektes Leben mit ihrer Tochter Dimma, die ihr ein und alles ist, während aus ihrer Ehe bereits jetzt die Luft raus ist. Da man als Leser der Reihe weiß, was Hulda bzw. Dimma passiert ist und hier quasi die Anfänge dazu so subtil aufgetischt bekommt, geht das echt unter die Haut und man möchte ab liebsten irgendwie eingreifen und alles wieder heile machen. Der Fall des verschwundenen Babys ist für mich absolut nicht vorhersehbar und perfekt konstruiert. Ich mag die Stimmung, die die ganze Story über anhält, die wunderbar beschriebenen Charaktere und die ruhige und dadurch sehr eindringliche Art und Weise, wie Jónasson seine Geschichte präsentiert. Große Klasse! Kopfkino und eine gleichmäßige, im Hintergrund brodelnde Spannung machen auch diesen 4. Band für mich zu einem absoluten Lesegenuss. 5/5 Sterne! Unbedingt der Reihe nach lesen! 

Cover des Buches HULDA (ISBN: 9783442763085)
RenaMs avatar

Rezension zu "HULDA" von Ragnar Jónasson

RenaM
Ragnar Jonasson - Hulda

Einen mauen Krimi als Thriller zu bezeichnen, der weder das eine oder das andere ist, ist schon nahe an Täuschung. Dieses Buch, so interessant es sein mag als Ergänzung der Reihe, ist viel weniger Krimi als Psychostudie einer unzufriedenen Frau.

Schon in den Vorgängerbänden, die entgegengesetzt zum Erscheinungsrhythmus achronologisch die Geschichte der Hulda Hermannsdottir erzählen, waren die Kriminalfälle eher Nebensache, waren mehr Rahmenhandlung als Hauptplot. Immer ging es mehr um Hulda, ihre inneren und äußeren Probleme. Mal stand dabei ihre Beziehung zu den Kollegen und ihrem Vorgesetzten im Mittelpunkt, mal das Verhältnis zu ihrem Mann und dem, was mit ihrer Tochter geschah.

Nun also erschien das letzte Buch der Reihe, in welchem man Hulda als junge Frau trifft. Ihre Tochter Dimma ist erst sechs Jahre alt, ihr Mann Jon ständig abwesend, körperlich wie auch geistig. Das Ganze spielt im Jahr 1980, Frauen bei der Polizei sind damals auch in Island noch die Ausnahme. Hulda hofft auf Beförderung, zumal sie sich mit ihrem aktuellen Vorgesetzten gut versteht. Da bekommt sie die Chance, einen 20 Jahre alte Fall aufzuklären.

Damals verschwand ein Baby aus einem Wohnhaus, der kleine Junge wurde nie gefunden. Nun tauchte weit entfernt im Norden des Landes der Teddybär des Kindes auf und Hulda wird dorthin geschickt, um zu recherchieren. Begleitet wird sie dabei, eher gegen ihren Willen, von der neuen Kollegin Alfrun, der Hulda unterstellt, ebenfalls Karriere machen zu wollen und somit mehr Konkurrenz als Hilfe zu sein.

In der sehr abgelegenen Gegend, wo der Teddy gefunden wurde, treffen die beiden Frauen auf wenige Menschen, die dort leben und nicht alle kommen gut miteinander aus. Hulda entwickelt dazu unwillkommene Gefühle für den Sohn der Familie, in deren Haus sie und Alfrun unterkommen. Dadurch hinterfragt sie immer wieder ihre Ehe mit Jon und ihre weiteres Leben.

Aufgrund all dessen gerät wie gesagt der Kriminalfall komplett in den Hintergrund, seiten- und kapitelweise dreht es sich nur um Hulda und ihre Gefühle. Die noch dazu recht oberflächlich und in einer eher simplen Sprache beschrieben werden (ob das im Original so war oder eher an der Übersetzung liegt, kann ich nicht beurteilen). Die Dialoge sind hölzern, die Charaktere schablonenhaft, die Zeichnung von Wetter und Gegend ein Klischee. Denn natürlich gibt es auch noch einen Schneesturm, so dass man vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten ist. Spannung entsteht trotzdem so gut wie keine, auch wenn es schließlich noch eine Leiche gibt, während Huldas Aufenthalt dort.

Insgesamt also hat mich der Roman enttäuscht. Seit dem ersten erschienenen Band lässt, so empfinde ich es, die Qualität der Geschichte um Hulda stark nach. Dazu kommt, dass man die Andeutungen hinsichtlich der Ereignisse um Jon und Dimma, die in diesem Buch hier gemacht werden, überhaupt nur versteht, wenn man die anderen Bände vorher gelesen hat.

Ragnar Jonasson  - Hulda
aus dem Isländischen von Anika Wolff
btb, Mai 2025
 Klappenbroschur, 271 Seiten, 17,00 €

Cover des Buches NEBEL (ISBN: 9783442758623)
S

Rezension zu "NEBEL" von Ragnar Jónasson

Sanne54
Klaustrophobischer, raffinierter Nordic-Noir-Thriller

Dieses Buch ist der dritte Teil der Reihe um die Kommissarin Hulda. Da diese Reihe rückwärtschronologisch erzählt wird, ist es fast unvermeidbar bei der Rezi zu Spoilern, daher bitte nicht weiterlesen, wenn ihr die ersten beiden Teile noch nicht kennt (und diese unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen.) Ansonsten ist es zwar nicht sehr explizit brutal, aber raffiniert-psychologisch wird viel unfassbares angedeutet, so dass gewarnt sei vor v.a. folgenden Triggern: Suizid, Kindesmissbrauch, PTBS (nach meiner Laien-Einschätzung)


Ragnar Jonasson hat mit Hulda eine sehr spröder, aber vor allem sehr vielschichtige Kommissarin erschaffen, für deren privates und berufliches Ich er wirklich keinen einfachen Weg vorgesehen hat. Bei diesen Buch läuft der Autor nun zur Höchstform auf. Es ist der Teil, in dem Hulda mit dem Selbstmord ihrer Teenie-Tochter konfrontiert wird. In den Tod hat sie der Missbrauch durch den eignen Vater getrieben und Hulda muss fortan mit der Schuld leben, dass sie die Zeichen nicht erkannt bzw. nicht konsequenter gehandelt hat, und mit dem Ehemann unter einem Dach, mit dem sie nur Verachtung und Hass verbindet. Obwohl eigentlich nur angedeutet, ist es fast unerträglich wie man die Handlung darauf zulaufen sieht, da man als Leser der Vorgängerbände ja mehr weiß als die Protagonistin.


 Parallel erzählt wird der erste Mordfall, dem sich Hulda nach dem Selbstmord widmet: In einem abgelegenen Bauernhof werden die Leichen eines Ehepaars entdeckt, die vermutlich zu Weihnachten, während sie abgeschnitten von der Außenwelt ausharrten, verstarben und nun erst viele Wochen später entdeckt wurden. Dieser Fall wird zu großen Teilen aus der Sicht der Bauersfrau geschildert, die am 23.12. einen verirrten Schneehuhnjäger bei sich aufnimmt. Und dieser Fall geht durch das dünstete, klaustrophobische und kalte Setting tatsächlich richtig unter die Haut … langsam aber sicher dringt man als Leser zur Wahrheit durch und begreift - so wie Hulda - das ganze Ausmaß des Dramas, das durchaus an Stephen King erinnert …

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