Cover des Buches Fangirl (ISBN: 9783446257009)
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Rezension zu Fangirl von Rainbow Rowell

Mal wieder ein toller Coming-of-Age Roman a la Rowell

von Schlauri vor 7 Jahren

Rezension

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Schlaurivor 7 Jahren
Meine Meinung

Cath schreibt Fanfiction, Bei ihr dreht sich seit Jahren alles um den Zauberer Simon Snow. Cath ist quasi süchtig nach allem was mit Simon zu tun hat. Sie befindet sich lieber in der Welt der Magier und taucht in dieser Welt unter, in dem sie Fanfiction schreibt, als sich mit der realen Welt auseinander zu setzen. Als Magicath ist sie in der Internetwelt genauso bekannt wie die tatsächlich Autorin der Simon Snow Reihe. Cash wartet gespannt auf den letzen Teil von Simon Snow und ihre Community wartet gespannt darauf, wie Cath das Ende interpretieren wird.

Cath und Wren sind Geschwister. Zwillinge um genau zu sein. Beste Freundinnen, ihr Leben lang, für immer - das ist das gute an Zwillingen - es bleibt für immer.

Für Cath und Wren beginnt jetzt das Highschool-Leben. Während ihrer gesamten Schulzeit gab es die Beiden überall und immer nur im Doppelpack und Cath hätte auch genauso weiter machen wollen ihre Schwester hingegen distanziert sich von Cath. Wren will kein gemeinsames Zimmer im Wohnheim mit Cath und auch nicht mehr mit Cath gemeinsam an Simon SNow weiterschreien. Sie will neue Leute kennenlernen und ein Aufregendes Erstsemester Jahr haben.

Cath versteht die Welt nicht mehr. Noch nie hat sie etwas ohne Wren gemacht. Die Vorstellung, von all dem Neuen, was sie am College erwartet macht ihr eine riesen Angst und am liebsten würde sie bei ihren Vater zu Hause bleiben.

Wren und Cath haben ein besonders gutes Verhältnis zu ihrem Vater. Er hat seit dem 8. Lebensjahr der Beiden, die Zwei alleine großgezogen, denn deren Mutter hat sich auf und davon gemacht hat. Die drei haben seitdem gemeinsam an einem Strang gezogen und Cath und Wren haben schnell gelernt was es heißt für sich selber sorgen zu müssen.

In der Geschichte spielt zwar das Abhauen der Mutter einen wichtigen Teil, ist aber nicht Fokus der Story. Bei Cath merkt man, dass sie durch die Geschichte mit ihrer Mutter, nicht leichtfertig Menschen an sich rann lässt. Vertrauen tut sie eigentlich nur sich selber.

Ich persönlich hätte gerne mehr über die Vergangenheit oder die Kindheit von Cath und Wren erfahren oder etwas mehr von der Mutter erfahren. Das Thema wurde zwar mehrmals angeschnitten im Buch aber nie wirklich vertierft. 

Für Cath ist das Collegeleben ohne Wren schwer. Sie weiß nicht wie sie Anschluss finden soll. Ihre Zimmergenossin Reagan nimmt sich daher Cath an. Reagan ist nicht die Art an von Mädchen, die für ihre Liebevolle Art bekannt ist und dafür viele Freundinnen zu haben aber auf eine gewisse Art und Weise freunden sich Cath und Reagan an. Reagans Freund Levi, stets super super freundlich und ständig lächelnd, ist ebenfalls bemüht Cath aus ihrem Schneckenhaus heraus zu locken. Levi ist der erste, den Cath seit langem an sich rann lässt, ohne es selber richtig zu bemerken. Einfach, weil mit Levi alles leicht wirkt.

Das Schreiben ist auch am College für Cath weiterhin ein wichtiger Teil von ihr. Neben ihren Fanfiction, besucht sie einen Writing-Kurs und hat Schreibtreffen mit Nick. Nick ist ein Junge aus besagtem Writing-Kurs und gemeinsam helfen sich die beide, sich im Schreiben zu verbessern.

Cath macht im Buch eine tolle Entwicklung. Klar, sie hat immer wieder ihre Zweifel, verkriecht sich einfach doch gerne in die Fantasiewelt, wird zum Fangirl, ABER sie stellt sich immer wieder ihren Ängsten. Sie wird im Laufe des Buches immer offener und zugänglicher. Sie gewöhnt sich an das „Erwachsen-Werden“.

Besonders gut hat mir natürlich gefallen, dass man sich einfach wahnsinnig gut mit Cath identifizieren kann. Steckt nicht fast in jedem von uns ein bisschen Fangirl? Wollen wir nicht alle der Realität ab und zu entfliehen? Haben wir nicht alle mal Angst vor Neuem? Neu bedeutet fürs erste einmal FREMD und sich auf Fremdes einzulassen fällt auch mir nicht leicht, daher konnte ich Cath sehr gut verstehen, dass all die neuen Eindrücke befremdend sind. Besonders dann, wenn man es nicht kennt komplett auf sich alleine gestellt zu sein. 

Rainbow Rowell schafft es mit Fangirl uns allen das Gefühl zu geben, dass man aus seinem Schneckenhaus raus kommen kann. Dass es erlaubt ist in andere Welten abzutauchen, dass man sich der Realität aber immer wieder stellen muss. Dass auch in der echten Welt unverhofft schöne Dinge geschehen, wenn man es nur zulässt.

Fazit

Ich gestehe, ich bin ein Fangirl von Fangirl. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen und auch das Englisch ist sehr einfach zu verstehen. Rainbow Rowell hat hier wieder einen schönen Comin-Of-Age Roman hingelegt, in dem wir uns (da bin ich mir sicher) alle irgendwo wieder finden und mit identifizieren können. Für mich ganz klar 5 von 5 Sternen wert und natürlich mit Leseempfehlung.

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