Anders als Carry on, aber trotzdem wahnsinnig toll!
von lesewolke
Kurzmeinung: Herzzerreißend, spannend, ganz anders als Carry on, aber trotzdem magisch. Ich fühle und fiebere mit, mit Simon und Baz!
Rezension
Was passiert nach dem Happy End? Was passiert, nachdem der Auserwählte alle gerettet hat? In diesem Buch geht es um die zweiten, dritten und vierten Küsse, nicht um den ersten.
Das Cover:
Auf dem Cover sind wie auch schon beim ersten Teil der Reihe die beiden Hauptfiguren Simon und Baz zu sehen. Die beiden sind auf dem Cover etwas distanziert, wie auch im Buch. Unten sieht man die beiden auch unterwegs auf Amerikas Straßen, wie ja auch im Großteil des Buches. Ein sehr liebevolles Detail, das mir auch wirklich gut gefällt, ist das Zitat am oberen Rand des Covers: „This could end in flames…“
Die Handlung:
Simon und Baz‘ Beziehung ist am Tiefpunkt. Die beiden sind zwar noch zusammen, aber nicht mehr so wirklich. Simon denkt darüber nach mit Baz Schluss zu machen, doch Penny schlägt einen Road Trip nach Amerika vor, um Simon aus seinem Loch zu locken. Diese anfangs als Ablenkung gedachte Reise verwandelt sich schnell in eine Rettungsaktion, denn Agatha ist in Gefahr.
Das Buch zeigt, dass auch nach dem Happy End eine Beziehung immer noch nicht glücklich sein muss. Er steckt viel Arbeit dahinter, aber man darf nicht so leicht aufgeben.
Mir gefällt das Buch total gut, aber die ganze Annäherung, Romantik und die Gefühle zwischen Simon und Baz, sind halt weniger (als im ersten Band) zu finden. Das ist natürlich logisch aufgrund der Handlung. Ich habe mich dann immer an die paar wenigen süßen Momente und Aussagen im Buch geklammert. Anhand dieser erkennt man die tiefen Gefühle beide für einander eigentlich sind und man denkt sich die ganze Zeit nur: Bitte bitte, ihr schafft das. Bitte bitte, bleib stark und bleibt zusammen.
Die Figuren:
Wie auch in Carry on habe ich mich wieder in die Figuren verliebt.
Beginnen wir einmal mit den Nebencharakteren. Penny war in diesem Buch für mich beinahe noch liebenswürdiger als im ersten Band. Sie war wieder die totale Powerfrau, aber hat sich gleichzeitig auch total um Simon und Baz gekümmert. Das fand ich ganz toll. Auch war es wirklich gut, dass Agatha, obwohl sie nicht so eng mehr mit Simon und Penny befreundet ist, trotzdem noch eine wichtige Rolle im Buch spielt. Ich mag es überhaupt nicht, wenn Figuren in Folgebänden einfach so „fallen gelassen“ werden. Der Charakter, der neu dazu kommt, Shepard, ist finde ich eine gute Ergänzung zur Geschichte, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mit Simon und Baz leide ich wirklich mit. Simon kann nicht damit umgehen, dass er keine magischen Fähigkeiten mehr besitzt. Er zieht sich total in sich selbst zurück, und lässt keine Berührungen und Gefühle mehr zu. Baz versucht an Simon heranzukommen, gibt aber irgendwann auf. In eines Szene des Buches nennt Simon Baz dann seinen „Boyfriend“ und Baz denkt sich nur: „Echt, ich habe mich schon gewundert…“ Ich hoffe wirklich die beiden können das ganze im dritten Band ins Reine bringen.
Der Schreibstil:
Wie schon in „Carry on“ liebe ich den Schreibstil von „Wayward son“. Rainbow Rowell schreibt so lebendig, so natürlich, einfach so als wäre man dabei. In diesem Buch sind ja die liebevollen, romantischen, süßen Momente von Simon und Baz rar gesät. Das Leiden der beiden Charaktere (durch die unterschiedlichen Perspektiven) ist somit durch die Sprache für mich wahnsinnig gut herausgekommen. Mir sind echt des Öfteren verzweifelte Seufzer, oder Aussagen wie „Jetzt nimm doch endlich seine Hand verdammt, ich möchte, dass alles gut wird!“ über die Lippen gekommen.
Mein Lieblingszitat:
„Are you still mine?” I would ask him. “Do you still want this?”
But I don’t.
Because I don’t want to hear him say no.