Cover des Buches Zwei Wochen Halbpension (Ein garstiges Kind) (ISBN: 9781497365865)
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Rezension zu Zwei Wochen Halbpension (Ein garstiges Kind) von Rainer Bauer

Die personifizierte Midlife-Crisis auf „Aktiv“-Urlaub!!! Voll herrlicher Ironie und Sarkasmus.

von RitaKlussmann vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Eine Satire, die das Leben schreibt! Die Ironi und die teils philosophischen Ansätze des Icherzählers verleiten zum Non-Stop-Lesen!

Rezension

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RitaKlussmannvor 10 Jahren

Eine Satire, die das Leben schreibt! Der Sarkasmus und die teils philosophischen Denkansätze des Icherzählers, die seine Frau nicht nachvollzieht und damit kaum beeindrucken, haben mir laufend schallende Lacher entlockt!

Eigentlich wäre es ja ein ganz normaler Pauschalurlaub, wie ihn Millionen auf Teneriffa erleben. Das Ehepaar hat ihn auch schon öfter dort verbracht. Doch Fritz ist in einer Phase, in der er genervt und verunsichert ins Grübeln gerät, wobei sich ihm viele Sinnfragen aufdrängen. Seine Bestandsaufnahme in Rückblenden und im Ist-Zustand, wie auch die Unwägbarkeiten der Zukunft belagern zu Beginn noch unstrukturiert seine Gedanken, durchbrochen durch ebensolche unzusammenhängende Dialoge mit seiner Frau Susanne. Teilweise verwirrend, aber beispielhaft für diese Lebensphase. Fritz nutzt zum Leidwesen seiner Frau diesen Urlaub, um Antworten auf seine Fragen zu finden.
„Ich denke mehr nach. Ich frage mich, wofür das gut ist, der Job, die Jagd nach dem Geld, das tägliche Hauen und Stechen. Die Schweinereien, die man erleidet und die, die man begeht, weil man glaubt, dass man keine Wahl hat.“
Susanne: „Du hast dich verändert.“ „Man wird älter.“ „Was hast du vom vielen Nachdenken? Bringt dich das weiter?“ „Wer hat die Plastiktüte erfunden?“ „….“
Fritz denkt aber nicht nur über sich selbst und seine Werte nach, sondern frotzelt auch über die Touristen, die ihn natürlich bei seiner Sinnfindung stören. Er typisiert sie und verbannt sie schließlich in Schubladen....

Meine Meinung:
Rainer Bauer hat hier eine Satire geliefert, die ganz sicher aus der Masse des Genres heraussticht. Dazu trägt einerseits sein gekonnter Schreibstil bei und die Art und Weise, wie er die Protagonisten zeichnet. Sie sind authentisch und sympathisch. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Das Touristen-Feeling und die Menschen dort hat er genauso beschrieben, wie ich das selbst immer wahrgenommen habe. Der Autor hat das Szenario humoristisch feingeschliffen mit Ironie und Biss. Auch die teils tiefgründige Beschreibung der Sinnfragen ist ihm perfekt gelungen. Man kann hervorragend reflektieren und sich dabei köstlich amüsieren. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und ich kann es allen Lesern empfehlen, die schon eine solche Krise überstanden haben, in einer stecken, aber auch all denen, die noch in eine kommen werden ;-)
Fazit: Uneingeschränkte Empfehlung, wenn Sie sich amüsieren, nachdenken und vor allem herzhaft lachen wollen!

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