Cover des Buches Brannte nicht unser Herz? (ISBN: 9783417267921)
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Rezension zu Brannte nicht unser Herz? von Rainer Harter

Keine Leidenschaft geweckt...

von frenx1 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: In mir hat das Buch keine Leidenschaft geweckt...

Rezension

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frenx1vor 8 Jahren

Um die Leidenschaft im Glauben geht es Rainer Harter in seinem Buch „Brannte nicht unser Herz?“. Harter, Liedermacher und Gründer des Freiburger Gebetshauses, plädiert in seinem Buch dafür, dass Christen die Leidenschaft für ihren Gott- bzw. die „Schönheit Gottes“, wie Harter formuliert, - wiederentdecken und sich immer wieder von Neuem auf die Suche nach Gott machen.

Ich muss gestehen: Leidenschaft hat Rainer Harter mit seinem Buch kaum in mir geweckt. Dafür sind mir Harters Gedanken nicht nahe genug gekommen.
Zum Teil finde ich seine Begriffe nicht gelungen - statt „Suche nach Gott“ wäre für mich „sich einlassen auf Gott“ plausibler, zumindest würd e ich meine Glaubensentwicklung nicht als „Suche“ bezeichnen wollen. Viele Begriffe werden nicht wirklich erklärt, zum Beispiel was Harter genau unter der „Schönheit Gottes“ versteht. Nicht gelungen erscheint mir auch, dass Harter an manchen Stellen missverständliche Begriffe verwendet wie die „Intimität mit Gott“, die er umständlich erklären muss, statt einfach eine andere Formulierung zu verwenden wie etwa „Vertrautheit“.
Hinzu kommt, dass einiges sehr einseitig dargestellt ist. Das ist noch erträglich, wenn das Hohelied etwa sofort auf das Verhältnis Kirche-Glaubender übertragen wird. Aber wenn außer dem Gebet im Grunde nichts anderes zur Nähe Gottes verhilft, ist mir das zu wenig. Hier wäre für mich wichtig gewesen, dass die Beziehung zu Gott umfassender beleuchtet wird. Selbst das Singen, das Harter anführt, will er so mantrahaft durchführen, dass daraus letztlich wiederum ein Gebet entsteht. Mir ist das zu viel des Guten.
Auch Harters persönliche Seite, sein Kampf gegen die Überzeugung, dass Leistung im Glauben wichtig sei, hat mich nicht berührt – mein Kampf ist das nicht.
Vieles in Harters Buch bleibt mir zu unkonkret. Das betrifft nicht nur seine persönlichen Erfahrungen, die er mehr andeutet als erzählt, sondern auch vieles an Inhaltlichem. Er spricht vom Sehen mit dem Herzen, vom geistlichen Sehen, ohne wirklich konkret zu sagen, was damit gemeint ist. Es sind keine Worthülsen, die Harter verwendet, aber mir fehlt das Persönliche, das Konkrete, um davon angesprochen zu werden.
Anregungen hat mir das Buch dennoch an manchen Stellen gegeben: mehr Zeit für Gott einplanen (allerdings nicht nur fürs Beten…), stärker Rituale ins Glaubensleben einbinden (allerdings eher nicht einen Fasttag in der Woche…) und vieles mehr.
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