Jüdisches Leben in Thüringen - ein Thema, bei dem man z. B. am jüdischen Schatz von Erfurt nicht vorbei kommt. Rainer Kreidel, der Historiker und Autor hat sich mit der Thematik beschäftigt und unternimmt sozusagen eine Reise zwischen zwei Buchdeckeln zum jüdischen Leben in Thüringen.
Inhalt:
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Die jüdischen Gemeinden Erfurts im Mittelalter
Die Erfurter Synagogen
Jacob Elkan (1742–1805) und die Weimarer Klassik
Gera: Oscar Tietz (1858–1923) – »Vater des deutschen Kaufhauses«
Jena: Eduard Rosenthal (1853–1926) – Architekt der ersten Landesverfassung
Gotha: Das Tagebuch der Eva Schiffmann (1912–2003)
Suhl: Waffen und fahrende Vögel von Simson
Sehr umfangreich und komplex - für meine Begriffe blieben keine Fragen offen. Der Autor geht in die Tiefe, beschäftigt sich rundum in Thüringen mit dem jüdischen Leben - so auch mit dem 1349 vergrabenen Schatz in Erfurt, der 650 Jahre später wieder entdeckt wurde.
Zu lesen ist aber auch von Goethe, der Jacob Elkan in einem Gedicht benennt, von einer schönen Jenaer Frau, die am Tod ihres Sohnes zugrunde geht. Ebendiese Frau war es auch, deren Mann die erste Verfassung des Freistaates Thüringen entwarf, wirklich sehr interessant.
Auch lesen wir von einem Suhler Familienunternehmen, das Autos, Feuerstühle und Waffen herstellte und international bekannt war und noch ist.
Wir haben es beim Buch mit Band 67 aus der Tatsachen-Reihe des Verlages zu tun. Eine Reihe mit kleinen kompakten Büchlein mit viel Inhalt.
Die Themenbereiche sind sehr unterschiedlich, gut so, so kann man die Vielfalt begreifen und erhält einen perfekten Überblick über das jüdischen Leben in Thüringen über die vielen vielen Jahre. Geschrieben sind die Texte zum einen kompetent und sachlich, aber nicht trocken, sondern vielmehr sehr angenehm und spannend aufschlussreich zu lesen. Mir hat die Lektüre sehr gut gefallen.
Ich vergebe absolute Leseempfehlung !!!