Cover des Buches Der Näher (ISBN: 9783404174546)
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Rezension zu Der Näher von Rainer Löffler

Der bisher intensivste Thriller des Jahres

von bieberbruda vor 6 Jahren

Rezension

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bieberbrudavor 6 Jahren
Abels dritter Fall führt ihn ins beschauliche Gummersbach. Doch der anfangs vermutete "Cold Case" entpuppt sich als brandaktueller und besonders grausamer Kriminalfall:

Inhalt:
Fallanalytiker Martin Abel wird als Mann für "schwierige Fälle" nach Köln versetzt, um dort das Verschwinden von zwei hochschwangeren Frauen zu untersuchen. Brisanterweise taucht kurz danach der Leichnam einer vor Jahren verschwundenen Frau auf: Sie wurde bei lebendigem Leibe mit ihrem Fötus in der Hand einbetoniert! Um die Geschichte hinter dieser Szene zu erfahren, wird der Leichnam aus dem Beton geborgen und bringt noch grausigere Details ans Tageslicht: Vor der Entbindung wurde der Frau ein Reißverschluss in den Bauch genäht und eine Puppe in den Geburtskanal eingeführt. Steht dieses Schicksal auch den beiden Vermissten bevor? Oder wird Abel die Frauen retten können, bevor es zu spät ist? Und was ist der Hintergrund hinter den Morden?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und eines der wenigen Bücher, die mich beim Lesen an die Grenzen gebracht haben (das war bisher nur bei Jack Ketchums "Evil" der Fall). Ich lese grundsätzlich ja gerne blutige oder auch grausame Bücher, aber "Der Näher" hat mich (wahrscheinlich aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation) tatsächlich geschockt und berührt. Um das zu beschreiben muss ich leider spoilern, also vor der Lektüre bitte den nachfolgenden Absatz überlesen:

***Achtung Spoiler:
Ich habe das Buch gelesen, als meine Frau wenige Tage vor der Entbindung unseres Sohnes war. Die Morde waren für den sowieso schon emotional vorbelasteten "Papa in spe" natürlich noch einmal besonders heftig. Meine Frau fragt mich übrigens immer über meine aktuellen Bücher aus und war geradezu entrüstet über meine Buchauswahl, als ich ihr die Geschichte und einige Details erzählte. Vor allem die Szene mit dem Beton im Loch war sehr intensiv und ging mir ehrlich gesagt auch nahe. Gleichzeitig bin ich ebenso wie der Täter ein Zwilling und kann (zumindest den Schmerz des Verlustes) gut nachvollziehen, da ich bestätigen kann, dass zwischen Zwillingen eine besondere Verbindung besteht.
***Spoiler-Ende

Ein großes Lob an den Autor, der den zunächst recht harmlosen Leichenfund in mehreren Etappen immer weiter in seiner Grausamkeit steigert und bei der Beschreibung der Tat auch die unterschiedlichen Sichtweisen (Opfer/Mörder) einnimmt. Wahrscheinlich hat das Buch auch deshalb so eine eindringliche Wirkung auf den Leser. Besonders interessant fand ich neben dem zu lösenden Fall auch den Werdegang des Täters: Durch Rückblicke in die Vergangenheit erfährt der Leser wie er zum Mörder wurde und weshalb er die Morde auf diese Art und Weise durchführt.
Insgesamt also ein sehr empfehlenswerter Thriller für Leser, die es gerne blutig mögen.

Übrigens: Als Quereinsteiger in die Reihe konnte ich der Geschichte gut folgen. Die beiden Vorgänger (Blutsommer und Blutdämmerung) habe ich aber bereits bestellt.

Fazit:
Für mich der bisher intensivste Thriller des Jahres: Unglaublich brutal, hoch spannend und erschreckend. Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne!
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