Gelungener Abschluss der Medici-Chronik
von mabuerele
Kurzmeinung: Spannende Handlung, guter Plot und leicht lesbarer Stil!
Rezension
Matteo Aldrovandi entdeckt, dass ihn seine Brüder während seiner Abwesenheit betrogen haben. Doch die Aussprache muss warten. Matteo will zuerst nach Venedig, um seine 14jährige Tochter Francesca zu holen und Antonia Risacoli zu heiraten. Antonia hat sich nach dem Tod seiner ersten Frau nicht nur liebevoll um das Kind gekümmert, sondern auch Matteos Herz erobert.
Matteo aber sollte nie zurück nach Florenz zurückkehren. Seine Brüder überfallen die Reisegesellschaft. Nur Francesca und der niederländische Maler Cornelius überleben.
Francescas Leben und ihr Wunsch nach Rache werden gekonnt mit der Geschichte Florenz` verknüpft.. Die Herrschaft der de Medici liegt in letzten Zügen. Zwar hält Lorenzo noch das Heft des Handelns in der Hand, doch sein Nachfolger Pietro interessiert sich weder für Politik noch das Finanzwesen.
Das Buch ist der dritte Band der Medici-Chroniken. Detailgenau und trotzdem spannend wird die Entwicklung in der Stadt geschildert. Während sich der Clan der de Medici auf einem absteigenden Ast befindet, gewinnt ein anderer zunehmend an Profil. Der Mönch Savonarola festigt seine Stellung in der Stadt. Der zunehmende Verfall der Sitten zeigt sich in vielen Kleinigkeiten. Dadurch hat Savonarola ein leichtes Spiel.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Francesca lebt für ihre Rache. Gleichzeitig aber erkennt sie, dass sie eine begnadete Malerin ist.
Enrico ist der Sohn eines Bankiers. Doch statt mit Zahlen und Geld zu jonglieren, würde er lieber malen. Das aber versucht ihm der Vater mit Gewalt auszutreiben. Als er Michelangelo kennenlernt, der gerade seine Lehre in Florenz angetreten hat, findet er Wege und Möglichkeiten, seinem Hobby nachzugehen.
Das Buch lässt sich zügig lesen. Dazu beigetragen haben die kurzen Kapitel, die abwechslungsreiche Handlung und die gute Recherche der historischen Verhältnisse. Letzteres gibt dem Buch seine besondere Authentizität.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe gut angepasst. Die Verwendung von Metaphern, gute Beschreibung von Orten und Personen und aussagekräftige Dialoge zeichnen ihn aus.
Das Nachwort und die Karten am Ende des Buches sind außerdem positiv hervorzuheben.
Das Cover mit dem Totenkopf passt für das Ende einer Ära.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Unter Zuhilfenahme eines persönlichen Schicksals wird ein Stück der Geschichte von Florenz in eine fesselnde Handlung gebettet.